Also, ich hab noch nie gesehen, dass ein Besoffener lügt. Ich meine die sagen meistens die Wahrheit. Sie selber wissen ja nicht, was sie sagen, da sie sich dann schon so abgeschossen haben.

nandris,

ein ziemlich heikles thema und da ich im persönlichen bereich betreff partner genug erfahrungen damit gemacht habe und von "saufenden" bzw. alkohol-kranken menschen ehrlich gesagt genug habe, möchte ich hierzu eigentlich nur so viel anmerken:

alkohol ist unter anderem eine bewußtseins-verändernde droge bzw. ist der freund alkohol wichtiger als alles andere in solchen fällen und somit ist es sicherlich schwer zu beurteilen, welcher von den "beiden" menschen, der nüchterne oder der betrunkene nu die wahrheit sagt...

gruß
asachara

Auf jeden fall, wenn man Alkohol zusich nimmt wird die Zunge lockerer. Da kann es passieren, dass man sagen ausspricht, die man eigentlich nicht sagen wollte.

Betrunkene lügen zwar auch, nur tun sie dies nicht unbedingt gut.

Man merkt sehr schnell, ob ein Betrunkener lügt, denn bleibt man am Ball, dann muss sich der Bertrunkene mit Storybau auseinandersetzen; eben ein konzentriertes Gespräch führen, was ihm aber mindestens genauso schwer fallen wird wie konzentriertes Autofahren.

Also für mich steht ehrlich gesagt fest:

"Betrunkene sprechen Wahrheit"

Damit meine ich auch nonverbales Sprachen wie Mimik und Gestik.

Einen versärkten Hang zum Lügen aufgrund des Abbaus von Hemmungen schliesse ich ehrlich gesagt aus.

"im Wein liegt die Wahrheit..."

das ist schon so ...

gemeint ist m.M., dass sich dem Genießer die Zunge löst nach einigen Glas Wein und der Genießer zeitweilig das Gefühl bekommt, der Geist würde weiter und es tun sich Erkenntnisse auf, die er so im nüchternen Zustand meint, noch nie gehabt zu haben (ist eben auch nur ne Droge)

... würde ich auf Deine Fragen mit einem klaren ja antworten ... es entsteht mehr "Wahrheit"

... ein Erklärungshinweis könnte folgender sein. Ähnlich wie beim Traum, so entsteht auch im Vollrausch mehr Zugang zum "Unbewußten" und das lügt bekanntlich nicht.

... wenn du es allerdings für den Zustand des "Angetrunkenen" definierst, dann hätte ich eher meine Zweifel. Da würde ich vermuten, man stellt sich so dar, wie man gerne wäre ... okay Hemmungen gehen verloren, aber im Ganzen ist das eher durch mehr Verlogenheit geprägt

Gruß von Garp und ... selbstverständlich lieben wir Dich; ich träumte kürzlich von Dir

Simmt schon, das man mit jedem Glas Alkohol auch seine Hemmungen verliert und dann Sachen erzählt, die nicht ganz der Wahrheit entsprechen, aber würde ich dann das direkt als Lügen bezeichnen.............eher nicht, sondern schon eher ein aufschneiden, je nach Situation um ein Mädchen rum zu kriegen oder vor Bekannnten / Freunde zu strunzen
usw.

Zitat

also: glaubt ihr, dass im suff nur dinge passieren, die man [insgeheim] will?

ich glaub schon, das es so ist und der Alkohol tut nur sein einiges, das es vieleicht schneller geht, von wegen Hemmschwelle und so.....................

zumindest war das früher in meiner Tat- und Drangzeit so.............

Schön. Das ist doch wieder ein Thema, zu dem jede/r was beizusteuern weiss! *lach*
Der Gebrauch des Wortes "Droge" ist natürlich wieder etwas tricky... Duden sagt: ?Droge wird all das genannt, was Rohstoff zur Bereitung von Arzneien ist?.
Also vorm Zug schon mal alles, was grünt, blüht und wächst. Droge ist erst einmal wertfrei zu sehen. Die negative Färbung kommt durch die Zusprache negativer Eigenschaften hinzu: Sucht, Abhängigkeit, etc.
Zum Gift wird alles, was nicht in Maßen genossen wird. Im homöopathischen Sinn sogar Kamillentee!

Alles(!), was wir in uns aufnehmen (essen, trinken, inhalieren) verändert unser Bewusstsein.
Auch das ist zunächst mal wertfrei zu sehen.

Die Wirkung, welche Allohol auf den Einzelnen hat ist so unterschiedlich wie wohl nichts Vergleichbares auf der Welt. Allen ist aber auch eines gleich: Alkohol verändert das Bewusstsein und lockert die Zunge. Und das wiederum je nach Bewusstseinsveränderung: aggressiv, melancholisch, manisch, depressiv, ausgelassen, heiter, ...

Die Äusserungen, die dabei herauskommen, entsprechen dem , was in einem steckt, was sonst aber eher im Verborgenen bleibt. Grundsätzlich halte ich es für ur-eigen und somit ehrlich.
Mindiyana beschreibt den Effekt mit dem ?Wegfall des sozialen Deckmäntelchens? ganz gut.

Ich selbst finde auch, dass Alkohol ab einem gewissen Grad das Bewusstsein eher trübt als erweitert.
Er schmeckt besser, ist aber auch wesentlich ungesunder als z.B. Cannabis und seine Produkte.

"selbstverständlich lieben wir Dich; ich träumte kürzlich von Dir"
-> es müsste dann auch heissen: "WIR träumten von dir". Btw: ist euer telefon kaputt?

Der Motivationstext oben sagt aus, das Thema sei nicht sehr kontrovers.
Ich meine, das Gegenteil sei der Fall:
Die Aussage: «Im Wein liegt die Wahrheit» kann sehr kontrovers angegangen werden weil:

[list=1]
[*]Der Wein enthält Alkohol, Alkohol ist in der Tat eine bewusstseinsverändernde Droge. Wahrheit hat nichts mit Drogen und chemisch verändertem Bewusstsein zu tun.

[*]Alkohol enthemmt. Wahrheit ist mehr als blosse Enthemmung.

[*]Dr Satz könnte von einem Weinsäufer stammen, weil er den Suff an sich erhebt als Mittel zum Zweck eines hohen Ziels: der Wahrheitsfindung. Der Weinsuff wird so beschönigt.

[*]Säufer lügen genau so: Aufgrund ihrer totalen Uneinsichtigkeit erheben sie ihre Untaten zu Tugenden und verniedlichen ihre Laster.

[*]Immerhin: besäuft sich einer an meinem Tisch ungehemmt und quasselt danach tumbes Zeug, ist es mir möglich ein Zipfelchen an Wahrheit zu erhaschen. So kann ich ihn getrost zum Teufel jagen ...
[/list=1]

Etwas in Eile + unverblümt

hm, mit dem ersten Glas Wein, das ich trank, begann ich schon zu lügen. Ich log mir vor, der Wein schmeckt und tut mir gut und ich würde höchstens ein weiteres Gläschen trinken und dann sei Schluss. Schließlich wollte ich den Wein genießen und nicht "saufen".

Die Lüge war, es blieb nicht bei den zwei Gläschen und das wusste ich und wollte es nicht wahr haben.
Das gilt aber in dem Fall nur für mich, weil ich nunmal keinen Alkohol vertrage.

Dass Alkohol enthemmt, durfte ich selbst erfahren und das weckte in mir ein Schuldgefühl, weil ich das nicht wollte.

Und dass sich der Süchtige seine Droge "schön" redet, dürfte allgemein bekannt sein

Ja, ich glaube, dass Trunkenheit einem hinterher nur deshalb peinlich ist, weil man sich eingestehen muss, dass man die Kontrolle über sich verloren hat; sich womöglich eine Blöße gegenüber anderen gegeben hat, die man im nüchternen Zustand nie zeigen würde.
Und so verstanden, tendiere ich auch dazu, dass Trunkenheit einen schon Dinge tun lässt, die man in der Phantasie schon gern getan hätte - na ja, ein wenig anders vielleicht *grins* - wenn z. B. eine Frau in einem fremden Bett aufwacht, dann hätte sie sich die Art und Weise des Zustandekommens sicherlich etwas romantischer oder wilder - jedenfalls anders vorgestellt, als wie es aufgrund der alkoholisierten Umstände gekommen ist.

Wenn ich nun gerade Wut auf eine Person habe, so werde ich mich nüchtern zurückhalten - mich "benehmen".

Der Alkohol, der mir die Zunge löst und die Hemmungen fallen lässt, verführt mich dazu, meiner Wut auf jene Person freien Lauf zu lassen.

Mich deucht, die Wahrheit ist an anderer Stelle zu suchen und zu finden -

nicht im Alkohol

Zitat

Original von Mindiyana
Es ist einfach so: Durch die enthemmende Wirkung des Alkohols zeigt der Mensch sein wahres Gesicht! - Dass er daneben noch benebelt ist und ggf. rumtorkelt, ist nur eine körperliche Begleiterscheinung.

Umkehrschluss: Da ich unter Einfluss von Alkohol ziemlich risikobereit und leichtsinnig werde, müsste ich eigentlich in Wahrheit auch ein risikofreudiger, manchmal gar leichtsinniger Mensch sein! Man sagt jedoch von mir, ich sei sehr vernunftbetont und kopfgesteuert. Verstecke ich mich immer hinter einer Maske, die erst der Alkohol mir entreißt?????????

Körperlich wirkt zuviel Alkohol bei mir im wörtlichen Sinne zun Kotzen, d.h. ich war (bis auf ein einziges Mal) noch nie schlimm betrunken, weil mir schon vorher schlecht wird.

Du hast doch vielleicht meine Sprechproben gehört, gaaaaaaaanz langsam und (richtig, du hast Recht) kontrolliert. Kann man da glauben, ich sei impulsiv???

Obwohl ich zugeben muss, dass ich auch ohne Alkohol, wenn es mir richtig gut geht, impulsiv oder so sein kann, so dass meine Tochter mich mit "verrückte Alte" tituliert.

Wie sagte doch Goethe schon: "Jugend ist Trunkenheit ohne Wein!"

..mit anderen Worten:

es haben in diesem wunderbaren Forum wieder einmal ALLE Recht

und eigentlich brauchen wir gar nicht mehr zu diskutieren , sondern nur Dr. Sommer fragen

oder wie?