Mobbing am Arbeitsplatz

    • Offizieller Beitrag

    Auch nach 7 Jahren kann ich sagen, es war mehr als richtig.

    Ich habe mich gesundheitlich erholt, mache Sport und brauche keine Medikamente und keine Pulle mehr. Was will ich mehr mit 55....nebenbei bringe ich jetzt 70 Kilo auf der Waage und möchte das auch halten.
    Wenn das junge Gemüse neben mir im Treppenaufgang schnauft, lächle ich nur und denke mir meinen Teil ....... :D

  • Es ist gut zu lesen, das Du diesen Entschluss nicht bereut hast und Deinen Weg straight durchgegangen bist .

    Ich selber habe mich vor gut einem Jahr dazu entschlossen den Job zu wechseln. Ich bereue den Schritt zwar nicht, aber es ist dennoch mitunter mühsam, die neuen Kollegen davon zu überzeugen, dass man eine Biografie hat und nicht gerade erst auf die Welt gekommen ist.

    Auch wenn ich mittlerweile ein fester Bestandteil im neuen Unternehmen bin, so habe ich bisweilen mit Hürden zu kämpfen, die ich vorher aufgrund meines langjährigen Bestandes nicht mehr hatte.

    Letztendlich bin ich aber stolz und glücklich darüber, diesen Schritt gemacht zu haben, zumal ich mich somit erfolgreich aus der korrupten Sozialpolitik der in Kumpanei mit den Stahlbaronen und Bertiebssräten ausgehandelten Aassozialplänen herauswinden konnte.

    Bin jetzt 51 und spätestens mit 56 wäre ich aus politischen Gründen in den Vorruhestand gemobt worden, was aber meiner Lebensplanung absolut zuwider lief.

    Freue mich für Dich und für mich Robert !

  • Ich habe mich gerade mal so ein wenig hier umgeschaut und stelle fest, dass wenigstens Robert erneut Änderungen erfahren hat. Ich selber befinde mich gerade an einem Punkt an dem ich mich lieber verändern würde anstatt mich zu ducken, und das in der Hoffnung nicht rausgeschmissen zu werden. Laut Eurem Profil habt ihr beide die 50 ja schon hinter Euch und habt euch sogar schon einmal oder mehrmals verändert. Ich stehe ehrlich gesagt kurz davor weil ich immer mehr das Gefühl habe, mich zeitlebens nicht genug für mich eingesetzt zu haben. Versteht mich da bitte nicht falsch, aber je älter ich werde umso mehr glaube ich, dass ich mich mehr für das einzusetzen muß was mir wichtig erscheint.

    Gemobbt fühle ich mich von allen, die bereit sind lieber alles auszuhalten und die mich dafür verdammen das ich die Dinge anspreche die sich beschissen anfühlen.

    Kennt ihr das Gefühl, wenn Eure Kollegen nicken und ihr genau wisst, dass sie erstmal gucken wo der Chef steckt bevor sie nicken?

  • Zitat

    Kennt ihr das Gefühl, wenn Eure Kollegen nicken und ihr genau wisst, dass sie erstmal gucken wo der Chef steckt bevor sie nicken?

    Oh ja, das Gefühl kenne ich nur zu gut :neu:

    Wo stehst Du kurz davor Ewigstein, vor der 50....weil in deinem Pofil steht 56....oder meinst Du kurz vor einer Veränderung ?


    Robert

    Wir haben zum Ende 2020 hier noch einmal komplett restrukturiert und ich habe bei meiner Firma das Gefühl, dass lansgsam aber sicher die richtigen Leute an die Drücker gesetzt wurden. Ich mache meine Arbeit für diese Firma wirklich gerne und neben dem Gehaltswunsch habe ich beschlossen an jedem Tag der mich erwartet davon auszugehen das meine Arbeit auch morgen noch von mir gebraucht wird und jeder andere froh datrüber ist das ich meine Arbeit machen muss und nicht ein anderer.

    Ich möchte darauf vertrauen dürfen, dass jede/r mit dem ich zusammenarbeite die Sachen für die er/sie bezahlt wird so macht wie es meiner Firma gut tut........ aber auch nicht mehr. Für den Rest braucht es dann nur noch das Vertrauen untereinander.

    Leider Gottes verwenden viel zu viele Menschen zuviel Zeit darauf, zu jeder Zeit Schuldige dafür benennen zu können dass sie ihre Arbeit nicht machen konnten. Das kostet ungeheuer viel Kraft, Geld und ist dadurch absolut ineffizient.

    Mobbing am Arbeitsplatz gibt es, das ist nicht leugnenbar.

    Los geht es i. d. R. gerne in Zeiten wo große Veränderungen ins Haus stehen. Nicht selten passiert es aber auch das MA gemobbt werden, weil bspw. ein Werkleiter es nicht schafft einem ungeliebten Aufbegehrer im Alleingang den Rücken zu brechen und dann doch lieber seine restlichen Spießgesellen -das sind die meist nicht wenige- dazu auffordert dem Störer das Leben zur Hölle zu machen. Ich habe gesagt Respekt vor jedem Chef, der erhobenen Hauptes seine/n ungeliebte/n MA per Kündigung rauszuschmeißt nachdem bspw. ein Bugschußgespräch erfolglois verlief. Die ggf. daraus resultierenden Arbeitsgerichtstermine und Urteile sind Ehrensache und sollten einen guten Betriebswirt nicht abschrecken. Aber Mobbing geht gar nicht, denn das bringt wahnsinnig viel Zerstörung mit sich.

    Mobbing werfe ich jedem der sich daran berteiliugt vor und ich verachte solche Menschen. Ein späteres "Was hätte ich denn machen sollen ???" ist was für Menschen, mit denen ich mich auch im privat niemals abgeben würde, weil sie einfach nur Feiglinge sind, die niemals wissen werden wie es ist für Ideale einzustehen. Klar, es gibt auch die perversen die das sogar geil finden andere fertig zu machen, aber das sind sehr armseelige Kreaturen und die werden in der Regel nie wirklich erfahren was es heißt bewundert, geschweige denn wirklich geliebt zu werden von Menschen die sie vielleichteigentlich bewundern ud von denen sie lieber gemocht werden wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt schreiben wir das Jahr 2023, welches dem Ende zu geht.

    Ich bin nach dem Wechsel von der Schuster Firma, ja zu einer größeren Firma nach Dresden gewechselt. Habe mich dort etabliert und könnte heute noch dort sein. 2019 wollte ich es aber noch mal wissen, vermutlich Altersstarrsinn und wechselte zu einer kleineren Firma in Wohnort-nähe. Grund war da meine tägliche Fahrt zur Arbeit, die A4 Dresden-Bautzen entwickelte sich immer mehr zur Kamikaze Strecke, da wollte ich raus. Den "neuen" Chef kannte ich und dachte das dort meine Endziel beruflich ist. Nach knapp 2 Jahren bin ich da aber weg, sind persönliche Sachen gewesen die ich nicht mehr akzeptieren kann.

    Jetzt bin ich in einem Konzern gelandet, der 20.000 Mitarbeiter weltweit hat. Die Betriebsstätte ist 30 min von meinem Wohnort entfernt und ich arbeite nur noch 6 Stunden täglich. Hier werde ich mein Arbeitsleben bis zum Rentenalter verrichten. Das kann Ende nächstes Jahr sein oder dann, ohne Abzüge, Mitte 2026. Es ist aber erstaunlich, welche Probleme in so einem großen Konzern auftauchen. Einfache Materialbestellungen sind nicht mehr möglich und Angebote ohne zweite Unterschrift undenkbar.

    Eines steht aber für mich absolut fest, den Wechsel von Schuster habe ich nicht bereut und so wie es uns heute mit Gabi hier geht, sage ich, alles richtig gemacht.

  • Die Facetten von Mobbing sind vielseitig, und ich denke nicht, dass Leute Deines oder meines Alters mit der Perfidität, mit der dies heutzutage immer wieder geschieht, kühl und rational umgehen können.

    Es fehlt uns schlicht an der dazu gehörenden Portion Charakterlosigkeit, weil wir Menschen sind, die argumentativ so ausgewogen sind, dass es scheinbar nicht anders geht, als mit Divisionsstärke gegen uns Einzelne vorzugehen, weil wir uns schlicht nicht verbiegen lassen und anstatt dessen standfest zu unseren Ansichten und Herangehensweisen stehen, weil wir immer nur unserer Profession gerecht werden wollen, um unsere Arbeit gerne und gut erledigen zu können.

    Im Moment bin ehrlich gesagt sogar froh darüber wie es aktuell läuft, denn der Bogen wurde (zumindest von meinen direkten Kollegen, meiner Vorgesetzten und wiederum deren Vorgesetztem) so überspannt, dass ich nicht mehr umhin komme, mein Potential nicht mehr freigiebig und in vorauseilendem Gehorsam zu verschleudern.

    Jedwede Falschhandlung von mich umgebenden Kollegen und Vorgesetzten nehme ich heutzutage nicht mehr zum Anlass diese laut und mahnend zu hinterfragen, sondern ich trete still und höflich beiseite um die mich umgebenden Tyrannen in die Messer laufen zu lassen, die sie aufgrund ihrer nachweislichen Inkompetenz selber auf sich gerichtet haben.

    Auch merke ich heutzutage immer mehr, dass ich dies sogar als Genugtuung empfinden kann, gleichwohl dies nicht gerade ein erstrebenswerter Charakterzug sein mag.

    Aber irgendein Ventil muß der/die Gemobbte nun einmal haben, alles andere würde unweigerlich in den Burnout führen, was ich am eigenen Leib schmerzhaft erfahren musste.

    Heutzutage kann von mir aus meine aktuelle Firma, oder die, für die ich vielleicht in Zukunft tätig sein werde, gerne voll Karacho von Spinnern in den Sand gesetzt werden, mich bewegt das nicht mehr, denn es passiert einfach zu oft.

    Eine intakte Familie, und das damit verbundene Glück und die Harmonie ist etwas Wahrhaftiges worum es sich 86400 Sekunden des Tages zu kämpfen lohnt.

    Das ewige Erheischen von Aufmerksamkeit, Bewunderung , Anerkennung und monetären Erfolg am Arbeitsplatz garantiert niemals Zufriedenheit, wenn darunter die eigene Familie zu leiden hat.

    Deinen Weg und Deine Haltung Robert, finde ich ausnahmslos richtig, weil Dir Euer Glück zuhause am Ende immer noch mehr bedeutet als jedes Geld, bzw. jedwede, ohnehin vergängliche, berufliche Anerkennung.

    Du und Fratzmaus, ihr habt keinem mehr etwas zu beweisen, und ich weiß, was auch immer geschieht, dass Ihr für Eure Liebe lebt, und nicht für irgendwelche Arbeitgeber.

    Das soll ja nicht grundsätzlich nicht heißen, dass nicht beides miteinander vereinbar ist.

    Wenn aber Prioritäten zu setzen sind, dann setzt Ihr sie richtig, wenn Ihr an dem, was wirklich Bedeutung hat, festhaltet......Eurer Liebe zueinander.

    Weiterhin nur das Beste für Euch zwei,

    Euer Freund

    2ner

    • Offizieller Beitrag

    Am kommenden Montag habe ich ein "Entwicklungsgespräch" mit dem Regional Manager Deutschland und dem Niederlassungsleiter Dresden. Hach und ich freue mich wirklich darauf....

    Da kommen die weißen Hemden und wollen mir meine Entwicklungsmöglichkeiten erklären. Das wird schön werden, auch weil ich auf einer Dokumentation bestehe.

    Ich nehme dann meine Liste, die ich vor einem halben Jahr an alle verteilt habe. Von dieser Liste, sind von 10 Punkten die nicht mal abgestritten werden, gerade mal 2 erledigt. Erneut wird eine größere Pause betretenen Schweigens eintreten.

    Mein Angebot, mir zu kündigen, steht dann als Aufforderung von mir erneut zur Diskussion. Leider gehen die nicht darauf ein, obwohl diese "Manager" ja die Entscheider sind.

    Materialbestellunge im Konzern dauern mittlerweile bis zu 6 Wochen und Angebote von Lieferfirmen und deren Prüfung bis zu 8 Wochen. So machte eine Projektabwicklung im Sicherheitsbereich, mehr als Freude....

  • Am kommenden Montag habe ich ein "Entwicklungsgespräch" mit dem Regional Manager Deutschland und dem Niederlassungsleiter Dresden. Hach und ich freue mich wirklich darauf....

    ich habe so ein gespräch auch einmal im jahr.

    bei dem jüngst zurückliegenden habe ich tatsächlich geantwortet, dass mein derzeitiges pensum bei weitem das pensum anderer übertrifft, und ich mit meiner leistung sehr zufrieden bin.

    die dummen gesichter könnt ihr euch sicherlich denken.

    der preis für dieses aussage, ist:"abgeschrieben werden"

    von gehaltsentwicklung war übrigens nicht einmal die rede.

    die denken wirklich, ich reisse mir gerne den arsch noch weiter auf, als ich es ohnehin schon tue.

    meine devise lautet weiterhin:"mehr kohle, mehr leistung"

    ich bin da wie ein sportwagen.

    je mehr ich leisten muss, umso mehr gehört in meine tank hinein.

    bekomme ich heute mein geld für mein jetziges pensum, dann gibt es für mich keinerlei grund, ohne zusätzliche vergütung mehr zu stemmen als ich es bisher musste.

    angst um meinen arbeitsplatz habe ich heutzutage nicht mehr.

    da halte ich es wie 2ner.

    erst die familie,

    mit ihr bespreche ich gemeinsam, was gut für uns alle ist.

    einen job werde ich immer kriegen, denn in meinem fachbereich werden ständig neue kräfte gesucht, weil die burnout-quote da immens hoch ist.

    ich täte gut daran, jedesmal bereits nach 2 jahren die firma zu wechseln und den welpenschutz auszukosten.

    meistens braucht es 3 - 5 jahre die scherben zusammenzukehren, die hinterlassen werden.

    ich würde manch einem vorgänger wünschen, dass er sieht, wie gross die verzweifelung ist, wenn er/sie erst mal nicht mehr da ist.

    aber es wird nie soweit kommen, dass die weisshemden rechtzeitig von ihren hohen rössern steigen und fehlverhalten eingestehen, dazu sind sie alle zu borniert.

    und vor allen dingen verstehen sie in der regel sowieso nichts von dem job, den sie ihrer meinung nach natürlich jedesmal besser machen würden.

    ich denke mal ihr das auch zu genüge.

  • Mein "Entwicklungsgespräch" ist ja nun mittlerweile Geschichte. Darf ich sagen, daß Deutschland wirklich im Untergang ist ?

    Der bisherige Teamleiter, der das hier 2 Jahre leitete, wurde aus der Schußlinie gezogen. Entwicklungskader haben halt keinen negativen Eintrag im Arbeitszeugnis.....

    Ich wurde gefragt, ob ich diese Funktion übernehme und ich habe mir Bedenkzeit von einer Woche erbeten. Diese habe ich nun auf 4 Wochen ausgedehnt und doch "Ja" gesagt.

    Mit 62 Lebens- und 45 Arbeitsjahren und Pflegefall, ist da jede Entscheidung eh ein Ritt auf der Klinge. Hier am Standort hängen da 15 Mitarbeiter mit Familien dran und dann ich mit Helfersyndrom.

    Seit der Übernahme durch den Konzern, macht der ehemalige Handwerksbetrieb hier keinen Gewinn mehr. Wenn Flachpfeifen regieren, kann nichts anderes dabei rauskommen. Letztlich will ich es auch noch einmal wissen, ob ich dem Wessisystem überlegen bin. Eines kann ich jetzt schon sagen, ich bin es.

    Die Leistung der Menschen im Osten zu missachten, war der größte Fehler der neuen Besatzer. Ja und ich habe kein schlechtes Gewissen, den Weißhemden meine Verachtung spüren zu lassen.

    Ich habe Freunde in der ehemaligen BRD, die ich absolut nicht missen möchte. Letztlich leben diese aber nur länger in diesen System und versuchen mich zu verstehen. Mehr will ich auch nicht, denn jeder hat seinen Lebenslauf.