Steuer auf alkoholisierte Blubberbrause

  • Zitat

    Berlin (dpa) - Angesichts der Gefährdung von Jugendlichen durch Alkohol-Mixgetränke erwägt die Bundesregierung drastische Maßnahmen. Die Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk sagte der "Berliner Zeitung", eine
    Zusatzsteuer auf die so genannten Alcopops könnte die Preise verdoppeln. Das sei in Frankreich schon erfolgreich geschehen. Verbraucherministerin Renate Künast sagte Caspers-Merk Unterstützung zu. Sie äußerte sich besorgt über Berichte, wonach Kinder und Jugendliche sich mit Alcopops
    bereits bis zum Vollrausch betrinken.

    Ich kann mich nicht des Verdachts erwehren, dass die Idee mit der Zusatzsteuer eher aus der Suche nach möglichen
    Steuermehreinnahmen geboren wurde als aus dem Bestreben, unsere Jugendlichen zu schützen.

    Ich finde es ja auch nicht lustig, wenn Horden Zwölf - bis Fünfzehnfähriger durch die Strassen ziehen, jeder ein paar der ach so lustigen Fläschchen in der Hand. ("sons is ja allet mit Fand!!")

    Wächst bei uns eine Generation von Trunkenbolden heran?

    Lama

  • Wenn man alkoholische Getränke konsequenter nur an Jugendliche ab 16 bzw. ab 18 Jahre ausgeben würde bestände das Problem nicht. Aber das zu kontrollieren würde wohl Geld kosten. Und bei der nun vorgeschlagenen Methode nimmt man Geld ein. Also stellt sich den Verantworlichen wohl nicht wirklich die Frage, was man tun muss...

    Ich war da, ich mu�te geh'n. Ich machte keine Spuren. Aber der Wind hat mein Lied geh�rt.

  • Lama, den Verdacht habe ich auch!

    Obwohl es natürlich wahr ist, dass diese Getränke sehr beliebt sind bei den Jugendlichen!

    Letztes Jahr wurde in der Klasse meiner Tochter entsetzt ein Elternabend einberufen, weil rausgekommen war, dass fast die Hälfte der Kids (13-Jährige!) sich irgendwo getroffen und das Zeug sinnlos in sich hineingeschüttet hatte - einer kam sogar mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus.

    Trotzdem denke ich, bessere Kontrollen wären doch gar nicht so aufwändig! Warum Geld kosten? Die Kids können sich Schülerausweise machen lassen, wenn sie noch keine Kennkarte haben. Bei versuchtem Alkoholkauf muss dieser konsequent verlangt und vorgelegt werden. Hat einer keinen (dabei) oder ist eben zu jung, dann hat er Pech gehabt!

    Wo ist das Problem? Das Problem ist, dass viele Verkäufer einfach nicht nachfragen, um sich das Geschäft nicht rausgehen zu lassen - zumindest dann nicht, wenn keine anderen Kunden da sind, die es beobachten können!

  • Mindi, diese Getränke sind sehr beliebt.Traditionelle alkoholhaltige Getränke wie Bier und Wein sind für Kinder und Jugendliche geschmacklich wenig attraktiv. Ganz anders die Alcopops: Sie sind süss und werden mit beliebten Fruchtaromen versetzt. Die Flaschen unterscheiden sich äusserlich oftmals nur wenig von alkoholfreien Süssgetränken, die den Jugendlichen vertraut sind. Den Alkohol in den Alcopops schmeckt und riecht man nicht, selbst wenn man seine Sinne speziell darauf richtet.

    Eris, natürlich ist es verboten, Alkohol an Jugendliche zu verkaufen. Anstatt dieses Verbot durchzusetzen - das wäre eindeutig und gar nicht teuer, wie Mindi mit dem Schülerausweis schön aufgezeigt hat-, will man sich offensichtlich an der Modeerscheinung der Blubberschnäppse bereichern.

    Ich denke, diese Alkohol-Mixgetränke sind auch eine direkte Folge der Trittin'schen Zwangspfand Irrläuferei in deren Folge genau jene Getränke pfandfrei waren.

    Lama

  • Zitat

    Original von Mindiyana

    Wo ist das Problem? Das Problem ist, dass viele Verkäufer einfach nicht nachfragen, um sich das Geschäft nicht rausgehen zu lassen - zumindest dann nicht, wenn keine anderen Kunden da sind, die es beobachten können!

    Ich meinte, dass es wohl Geld kosten würde eben diese Verkäufer zu überwachen...
    Aber seien wir mal ehrlich, wer an Alkohol rankommen möchte egal, wie alt er ist, der schafft das. Zur Not schickt man halt jemanden vor der alt genug ist und das Zeug besorgt...
    Und wer sagt, dass Bier und Wein nicht attraktiv sind? Wenn es nichts anderes gibt gehe ich zu hause hin und mische die mit irgendwelchen Limonaden. Alcopops selbst gemacht also...
    Ich bin der Meinung, dass wenn man dieses Zeug verteuert die Jugendlichen auf anderes ausweichen würden...

    Ich war da, ich mu�te geh'n. Ich machte keine Spuren. Aber der Wind hat mein Lied geh�rt.

    • Offizieller Beitrag

    Also ich denke die Industrie hat bewußt die Zielgruppe Jugendlicher im Auge. Die Werbung für diese Dinger flimmert zu jeder Zeit über den Schirm und es wird der Anschein erweckt, daß dieses Zeug keinen Alkohol enthält. Zumindest wird es nicht offensichtlich.

    Es wird die Hemmschwelle für Verkäufer und Konsument herabgesetzt. Deshalb finde ich es schon richtig, daß über den Preis ein Regularium zwangsweise eingeführt wird.

    Sicher darf das Zeug erst gar nicht an Jugendliche verkauft werden, aber jedem ist klar das dem nicht so ist und wie schon erwähnt wurde, wer will schafft es sowieso an den Alk zu kommen.

    Aber eigentlich ist es ein rumdoktern an den Symptomen. Eine Lösung ist es nicht. Zwangssteuer auf alle alkoholischen Getränke wäre eher eine Lösung.

  • Zitat

    Original von Robert
    Also ich denke die Industrie hat bewußt die Zielgruppe Jugendlicher im Auge. Die Werbung für diese Dinger flimmert zu jeder Zeit über den Schirm und es wird der Anschein erweckt, daß dieses Zeug keinen Alkohol enthält.

    genau das denke ich auch und deswegen sollte die steuer doppelt oder dreifach so hoch sein wie für ziggis, denn leider ist die alkoholsucht nur allzu oft verharmlost.

  • Um ehrlich zu sein, finde ich das Belegen von "Genussmitteln" mit Steuern recht inkonsequent, wenn auch von Vorteil für den Staat! Ich meine, wir leben in einem freien Staat, also "dürfen" wir trinken und rauchen, aber gleichzeitig sollen wir dafür Strafe (Steuer) zahlen!

    Also darf ich nun oder darf ich nicht? Konsequent wäre es, das Zeug zu verbieten! Aber erstens ginge dann ein Aufschrei durch die Massen und zweitens ginge dem Staat eine Menge Geld durch die Lappen.

    Und wenn jemand damit kommen sollte, die Steuern wären gerecht, weil die Raucher und Trinker nachher mit Krankheiten der Gemeinschaft auf der Tasche liegen, dann frage ich: Warum kriegen dann nicht die Krankenkassen die Tabak- und Alkoholsteuer?

    Nee nee, das Ganze ist doch an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten! :angry:

  • da ich weder rauche noch alkohol trinke, würde ich auf solche "laster" eine luxussteuer ( nach dem vorbild kaiser wilhelms, der damit anfang des letzten jahrhunderts den ausbau seiner marine "finanzierte" ) einführen, aber zum glück hab ich nix zu sagen ;)

  • so lange Alkohol am Steuer noch als Kavaliersdelikt angesehen wird, dürfte es wohl kaum große Änderungen im Verhalten der Menschen in Hinblick auf den Alkoholkonsum und den daraus resultierenden "Straftaten" geben.

    Ist der Führerschein erstmal weg, ist das Gejammere groß und die Einsicht in das eigene Fehlverhalten gleich Null.
    Sollte gar ein Mensch zu Schaden gekommen sein, so ist das zwar traurig für den, wiegt jedoch nicht den Verlust des Führerscheins auf.

    Man achte mal drauf, was jahrelanger Alkoholmissbrauch aus einen Menschen macht!

    irren ist menschlich ;)

  • Also:

    Ich glaube, dass die 12-15 jährigen einfach nicht die Gefahr beim Alkohol erkennen. Sie nehmen sie erst war, wenn sie, wie Mindi sagte, mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen. Strengere Kontrollen wären angemessen und wenn sie nicht eingehalten werden mit Kündigung drohen. Aufklärungen würden wohl nicht helfen.


    P.S.: Ein Glück, dass ich jetzt 16 bin. :D

  • denke auch, dass höhere Steuern auf Alkohol und Zigaretten eine (!) der Lösungen sein könnten. Den Herstellern dieser Getränke gehört ausserdem auf die Pfoten geklopft, nehmen sie doch die negativen Nebeneffekte dieser Sauferei dankend in Kauf. Und das Gejammere, dass immer "der Staat" kassiert, finde ich auch heuchlerisch, schließlich gehören wir ja alle zu diesem Staat dazu und profitieren ja evtl. auch davon.

    Prävention wäre mir auch lieber, aber in der Pubertät prallen Warnungen und solches Zeugs meist noch ab, deshalb ist die Regulierung über den Preis sicher nicht die falscheste Lösung.

    Und Eltern sollten sich vielleicht auch mal Gedanken machen, wie der "Appetit" auf Alkohol entsteht. Ich habe schon häufig beobachtet, wie Kinder eben "mal am Bier lecken" durften oder "ach, so ein Eierlikörchen bekommst Du heute auch" ...

    DM

    DM

  • Zitat

    Prävention wäre mir auch lieber, aber in der Pubertät prallen Warnungen und solches Zeugs meist noch ab, deshalb ist die Regulierung über den Preis sicher nicht die falscheste Lösung.


    Eine andere fällt mir, um ehrlich zu sein, nicht ein- solange Läden und Supermärkte nicht ordentlich eins auf die Finger kriegen, wenn sie Alkohol an Kinder verkaufen. Prävention ist zwar schön und gut, aber welchen Jugendlichen stört das Gerede von Eltern und Lehrern? Und zu sagen, Kids, sauft euch halt das Gehirn weg, geht ja auch schlecht (da das rohstoffarme Deutschland ja auf seinen Nachwuchs angewiesen ist welch grausamer Gedanke..)
    Das eigentlich Gefährliche an AlcoPops ist doch, dass die harten Alkoholika mit süßen Limonaden versetzt werden, womit die Hemmschwelle sinkt, sich einfach mal am "puren" Zeug zu versuchen "ist ja gar nicht so schlimm..."

    PS... Eris....

    Zitat

    Wenn es nichts anderes gibt gehe ich zu hause hin und mische die mit irgendwelchen Limonaden. Alcopops selbst gemacht also...


    Ich wußte es ja, du Säuferin :D

    Come, take a breath, it might be your last one...

    Einmal editiert, zuletzt von Dyonisa (5. Dezember 2003 um 21:40)