Beinahe jeder faselt davon, dass es auf die "inneren Werte" ankommt. Was bedeutet das?
Was macht denn den inneren Wert aus?
Das Thema stößt mir schon seit einer ganzen Weile auf, weil ich das Gefühl nicht los werde, dass viele gerne Begriffe wählen wie "innere Werte" und gar nicht merken, dass sie damit meinen: "Guck mal, was für ein wertvoller Mensch ICH bin!"
Freundschaft - genau so ein abgegriffener Begriff. Denn im Ernstfall müsste man ja eine Freundschaft auch mal unter Beweis stellen, indem man für seinen Freund eintritt, nicht wahr?
Nun frage ich, WER tritt denn tatsächlich noch für seine Freunde ein, auch auf die Gefahr hin, dass er sich an anderer Stelle unbeliebt macht?
Wer ist denn bereit, seine eigene Bequemlichkeit aufzugeben um einem Freund aus der Patsche zu helfen, ihm bei einer ungerechten Behandlung zur Seite zu stehen?
Dieser Beitrag bezieht sich zunächst mal hier auf das Treiben im Netz, da fernab von der Tastatur wahrscheinlich noch ganz andere Premissen eine Rolle spielen.
Wenn in einem Chat die Leute behandelt werden wie Abschaum und nach Lust und Laune der Mods oder OPs (aus)gesperrt werden, dann darf man das nicht einfach hinnehmen!
Was ist denn bloß los, dass so viele die Auseinandersetzung scheuen und lieber abhauen?
Wird die Ungerechtigkeit dadurch gerechter?
Sicher gibt es Wichtigeres im Leben - aber muss man deshalb zu allem die Klappe halten, was einfach nicht richtig ist?
Wo ist da die Solidarität, wenn es egal ist, wie mit Leuten, die man gern gelesen hat - oder wenn auch nicht gern, die man aber kennenlernen konnte, weil sie immer da waren, umgesprungen wird?
Kann sich keiner die Ohnmacht vorstellen, die das in einem macht, wenn man einfach ausgesperrt wird? Wenn man sich nicht erklären kann und keine Möglichkeit der Rechtfertigung bekommt?
Ist Euch das alles so egal?