Eine Ohrfeige hat noch keinem geschadet.

  • Nein, hat er nicht, höchstens eine negative, sozusagen als Abschreckung. Mit welchem Recht sollten Eltern, die doch viel größer und mächtiger sind, ihre Kinder schlagen dürfen?

    Ein Funke, kaum zu sehen, entfacht doch helle Flammen.  [color=#000000]eg 659

  • In dem Moment, in dem man ohrfeigen "muss", weil man anders nicht mehr durchkommt, hat man schon eine Menge falsch gemacht!

    Meiner Meinung nach geht es ansonsten immer "ohne".

    Eine Ohrfeige ist NIE gut. Sie degradiert ein Kind zu einem hilflosen, ohnmächtig ausgelieferten Wesen und fügt der Seele Schaden zu.

    Ohrfeige? Kein geeignetes Erziehungsmittel! Und dass die noch niemandem geschadet hat, ist eine "alte" Ansicht, die ich als hinfällig betrachte. Früher hat man auf das Seelenleben der Kinder noch nicht so geachtet, und ich denke, dass Ohrfeigen schon so manchen Schaden angerichtet haben!

    Mindi

  • Ohrfeigen sind nur der Ausdruck von Schwäche und Ohnmacht des Schlagenden.
    Dem fällt in diesem Moment nicht besseres mehr ein.

    Ein Funke, kaum zu sehen, entfacht doch helle Flammen.  [color=#000000]eg 659

  • Kommt auf die Masse der Hand sowie deren Geschwindigkeit an. ;o)

    So ungern ich es zugebe .. aber Züchtigung ist mitunter notwendig und/oder hilfreich für die Erziehung.

    Dabei geht es eigentlich nicht darum, den Kindern ernsthaften Schaden zuzufügen (man will sie ja nicht umbringen)... genauso wie man bei Bußgeld und Verwarnungsgeld nicht bankrott werden soll. Es soll einen schmerzen aber nicht umbringen. Bei jeder Bevölkerungsschicht gibt es verschiedene Methoden "Schmerzen" zuzufügen. Erziehung. Tja.

    Jump

  • Erziehung durch Zufügen von Schmerzen ist falsch! "Einsicht" heißt das Schlüsselwort!

    Ich erinnere mich, als meine Tochter mal voller Zorn, weil ich ihr etwas nicht erlaubt hatte, mich mit voller Kraft in die Hand biß! Mir juckte es auch in den Fingern. Aber ich sah sie nur an und zeigte ihr die Hand, wo die Zahnabdrücke deutlich zu sehen waren. Ich fragte sie, ob sie sich vorstellen kann, dass das WEH getan hat.

    Plötzlich weinte sie los. Es tat ihr unheimlich leid und sie entschuldigte sich. - Hätte man DAS mit einer Ohrfeige erreichen können? - Eher das Gegenteil, würde ich sagen!

    Mindi

  • Bei einer Beobachtung gestern bekam ein zehnjäriger Junge einen Wutausbruch und dann einen hysterischen Anfall, er schrie wie am Spieß. Die einzige Möglichkeit, ihn zu "beruhigen" war für die Mutter eine Ohrfeige und ihn anschließend festzuhalten. Der Junge war danach ruhig. Die Mutter auch. Irgendwie hatte ich ich den Eindruck, die Mutter hätte sich mit der Ohrfeige auch selber beruhigt.
    Ich halte Prügel für keine sinnvolle Art der Erziehung, war aber von der Wirkung überrascht.

    Ist es erlaubt, seinem Kind in solchen Situationen eine Ohrfeige zu geben, oder gibt es mittlerweile sogar Gesetze, die Eltern sowas verbieten?

  • Ich bin gegen Ohrfeigen!

    Aber ein kräftiger Klaps auf das Hinterteil
    hat noch nie geschadet!!

    Jeder liebt für sich allein! Doch schöner ist es, wenn man ist zu zweit :)

  • Zitat

    Original von Mindiyana
    Erziehung durch Zufügen von Schmerzen ist falsch! "Einsicht" heißt das Schlüsselwort!

    Einsicht ist eine witzige Sache, aber nur bei vernünftigen Menschen auch möglich.

    Wenn Einsicht funktionieren würde, gäbe es keine Gefängnisse, gäbe es keine Verbrechen. "Sieh es doch ein, man bringt keine Menschen um!"

    Es ist wie mit dem Kommunismus. Es ist ein schöner Gedanke, aber er funktioniert nicht.

    In den meisten Fällen ist es ja auch ganz sinnvoll, wenn am Anfang noch das Gespräch mit "Einsicht" als Ziel steht und später, wenn die Einsicht nicht eintritt, Strafen dazukommen... mit steigender Härte bis zu einem bestimmten Punkt, der aus moralischen Prinzipien nicht mehr zu vertreten wäre.

    Jump

  • wenn man mit Worten auf Dauer bei Kindern nichts erreicht, ist ein Klaps, eine Ohrfeige, ruhig auch mal eine die Weh tut, ein gutes Mittel zur Erziehung, weil Kinder den Eltern sonst schnell auf der Nase rum tanzen.

  • egal, wen ich danach frage - jeder behauptet, dass eine Ohrfeige schlecht ist - und doch hat schon fast jeder seinem Kind mal eine Ohrfeige verpasst (ich auch).

    Manchmal frage ich mich, was einem Kind mehr schadet, eine Ohrfeige im Affekt oder psycholigische Strafen?

    Mein Enkel hatte mal eine Phase, mich in die Nase zu beißen, einfach so. Sie war erst knapp vier Jahre alt und geschlagen hätte ich sie nie.

    Stattdessen biss ich sie dann mal während solcher Rangelei auch mal in die Nase (nicht sehr doll allerdings) aber es gefiel ihr nicht. Und ich sagte ihr, dass es mir auch nicht gefällt. Dann alberten wir wieder und keiner biss je wieder den anderen.

    Es ist nicht leicht, immer der coole Erwachsene zu sein und sein Kind als gleichberechtigten Partner zu achten - schließlich bin ich als Elternteil doch auch verantwortlich und in der "Pflicht" und muss dem Kind Grenzen setzen, damit es nicht anderen Schaden zufügt und sich selbst.

    Ich schätze mal, dass den meisten Eltern die Hand ausrutscht, weil sie sich nicht die Zeit nehmen oder sie nicht haben, sich mit Worten auseinander zu setzen.

    Um sein Kind zu verstehen, MUSS man aber Zeit haben!

    Doch in Wahrheit ist es so, dass die Eltern auch "nur" große Kinder sind ;)

    irren ist menschlich ;)

  • Zitat

    Original von fratzmaus
    Doch in Wahrheit ist es so, dass die Eltern auch "nur" große Kinder sind ;)

    Stimmt. Und deshalb machen Eltern auch mal Fehler. Dürfen sie auch. Mir ist die Hand auch schon ausgerutscht. Aber es hat mir nachher leid getan und ich habe mich entschuldigt. Damit vergibt man sich nichts.

    Klar muss man Grenzen setzen, damit die Kinder einem nicht auf der Nase herum tanzen. Aber @ Jump: Bei den Fällen, die du anführst, ist eben schon vorher wahnsinnig viel falsch gelaufen und dann ist das natürlich schwierig. Geschlagene Kinder haben gelernt, dass Gewalt eine Erziehungsmethode ist und sie geben die Gewalt weiter. Das ist das Problematische daran.

    @ Wanderer: So einen riesengroßen Unterschied zwischen Ohrfeige und Schläge auf den Hintern kann ich nicht erkennen. Mein Vater war auch ein "Schläger" und ich weiß, wie das auf mich gewirkt hat!

    @ Lama: Stimmt schon, man kann Kinder, die sich in einen "Anfall" hineingesteigert haben, mit einem Schlag = Schock zum Schweigen bringen. Aber: die Mutter hätte ihr Kind auch einfach so festhalten können und warten, bis es aufhört. Da gehören natürlich Nerven dazu!

    Ich bleibe dabei: Schlagen bringt nichts außer neue Aggression!

    Mindi

  • Nein, Ohrfeigen besitzen keinen pädagogischen Wert.
    Sie stellen reine Gewalt dar.

    Nebst psychischen Schäden können mehr oder weniger starke Verletzungen der Gesichtsnerven sowie des Bereichs der Nackenwirbel entstehen.

    Derartige Schläge gegen den Kopf können bei Kleinkindern sogar Hirnblutungen auslösen, die freilich so klein sein können, dass Jahre später das betreffende Individuum mit irgendwelchen Lern- oder Bewusstseinsstörungen zu rechnen hat, von denen keiner wiissen will, woher sie denn kommen könnten.

    Wer sich also beruhigen und einem Menschen ein sehr schmerzreiches Leben unter Inkaufnahme eines frühen Todes bescheren möchte, der ohrfeige ein Kind.

    vero

  • Zitat

    Original von vero
    Derartige Schläge gegen den Kopf können bei Kleinkindern sogar Hirnblutungen auslösen

    Richtig! Und dazu reicht sogar schon ein ordentliches Durchschütteln!

  • so langsam sollte man mal anfangen zu trennen zwischen,...

    Kinder im Babyalter
    Kinder von 2-5 Jahren, 6-10 usw.

    Ein Rütteln könnte bei einem Baby schon zum Tot fürhren, bei einem 10 Jährigen weniger.

    Einem Erwachsenen würde auch mit Sicherheit eine Ohrfeige nichts ausmachen.

    Aus dem Eingangsposting ist auch nicht ersichtlich, von welchen Altersgruppen die Rede ist.

  • meiner meinung nach ist jegliche form von gewaltanwendung gegenüber kindern ein zeichen von schwäche, denn nur menschen, die nicht in der lage sind sich verbal gehör verschaffen werden handgreiflich.

  • ich erinnere mich daran, dass diese Diskussion schon hunderte Male geführt wurde, und die Parteien nie zu einer Übereinkunft kommen konnten. Insofern ist es eigentlich egal, weil Kompromisse unwahrscheinlich sind.

    Das Reden in Ehren - was wenn's nicht klappt? - dann ist immer vorher was falsch gelaufen? Ist das nicht ein bißchen unangebracht? Von wem kann man verlangen, dass er alles richtig macht? Und wenn's dann zu spät ist? Gibt's ein zu spät? Was ist das nur für eine Welt, in der die Kinder da aufwachsen. Ein Glück, dass ich keine hab.

    Aber ist letztendlich doch auch unwichtig... oder nicht?

    Jump

  • ganz so einfach ist es meist leider nicht.

    In dem von Lama beschriebenen Fall zum Beispiel, scheint es ja so zu sein, dass Kind zwar hört, aber nicht aufhört mit Geschrei. Da ist guter Rat teuer.

    In solchen Momenten, so glaube ich, ist es wirksamer, das Kind in den Arm zu nehmen und ihm zu vermitteln, dass man für ES da ist. Ist die Mutter hingegen selbst gerade sehr nervös, dürfte das schwer in die Tat umzusetzen sein.

    Das ist es ja gerade - in den meisten Fällen ist der Erwachsene gerade selbst größtem Stress ausgeliefert und schon fast am Ende seiner Kräfte.

    Grundsätzlich stellt sich keine Mutter/kein Vater vor, sein Kind zu schlagen. Doch leider gibt es solche Situationen, das können wir nicht mit noch so klugen Worten weg reden!

    Wer von uns hat denn noch nie die Nerven verloren?

    Wohl dem, der so starke Nerven und Kontrolle über sich hat - egal in welcher Situation, seine Fäuste in der Tasche zu behalten. Kinder können sehr wohl ab und an ihre Eltern auf die Probe stellen, was das betrifft.

    Kinder wollen/müssen ihre Erfahrungen machen, indem sie erproben und uns testen, wie nervenstark wir sind. An unseren Grenzen können sie ihre eigenen wahrscheinlich erkennen. Nur gut zureden nutzt meistens nichts. Wobei es auch darauf ankommt, wie besonnen der Erwachsene ist - ja sogar, wie erwachsen der Erwachsene selbst ist.

    Nein, so einfach können wir uns die Erziehung nicht machen, dass wir nur bestimmen, Ohrfeige oder nicht! Selbst ein Klapps auf den Po sollte man sich vorher gründlich überlegen, ob der wirklich nötig ist und wenn ja, warum?

    Es gibt ganz sicher andere, wesentlich fruchtbarere Reaktionen auf kindliches Gebrüll.

    irren ist menschlich ;)

  • Das Alter des zu ohrfeigenden Menschen

    Da kann man sich sehr täuschen.
    Schlägt ein verkrampfter Erwachsener während eines Streits einen anderen Erwachsenen, kann dieser durchaus Weichteilschäden im Nackenbereich davontragen, vielleicht auch zu vergleichen mit einem Schleudertrauma. Eine Ohrfeige ist ein Seitenschlag auf die Nackenmuskulatur, die, da der Schlag meist nicht erwartet wird, sich nicht aufs Auffangen des Schlages vorbereitet hat.
    Da die Muskulatur die Nackenwirbel in diesem Augenblick nicht stabilisiert, kann es zu minimalen Wirbelverschiebungen kommen, die wiederum das Rückenmark irritieren oder verletzen können.

    Ich besass eine Studienkollegin, die 16-jährig von ihrem Lehrer georfeigt wurde. Sie trug eine lebenslängliche Lähmung des Gesichtshauptnervs davon und sah, wenn sie lächte oder sprach, aus, wie ein Schlaganfall-Patient.

    vero

    Einmal editiert, zuletzt von vero (28. September 2003 um 21:36)

  • Zitat

    Hat dieses Satz heute noch eine irgendeine pädagogische Bedeutung?


    Hier steh ich jetzt etwas auf dem Schlauch, da es sich ja um Schläge gegen Kinder in Form einer erzieherischen Maßnahmehandelt. Dies hat zwangsläufig pädagogische Bedeutung.
    Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob mit Vorsatz geprügelt wird oder ob es Handlungen im Affekt sind. Dann sollte unterschieden werden zwischen Schlägen ins Gesicht, Kopfnüssen, Klappsen, sonstigen Tätlichkeiten. Anschreien kann ähnliche Formen von Körperverletzung annehmen, auch hier wäre weiter zu differenzieren. Untersuchungen zufolge bekommen Kinder mit cholerischen Eltern/Erziehern im späteren Alter Gicht...


    Zitat

    Ist es erlaubt, seinem Kind in solchen Situationen eine Ohrfeige zu geben, oder gibt es mittlerweile sogar Gesetze, die Eltern sowas verbieten?

    So weit ich weiss, sind Prügel lt. Gesetz verboten. Das Problem bei "Prügel" dürfte die Abgrenzung sein: schlagen, klappsen, leichtmittelfeste, ins Gesicht, auf Extremitäten (Arme/Beine), ...

    Es gibt bei kleinen Kindern einen Zustand, den man umgangssprachlich "sich wegschreien" nennt: nach einem anfänglichen "hysterischen Anfall" schreien die Kinder sich in eine Art Schreikrampf hinein, bei dem im Extremfall sogar die Atmung aussetzt. Hier muss das Kind durch "Schock" wieder zur Besinnung gebracht werden. Das erreicht man durch: Anpusten, ein Schwall kaltes Wasser oder durch einen Schlag.