• gut, ich werde einmal versuchen, ein Beispiel meiner selbstgemachten Duseleien wiederzugeben.

    Zum wiederholgen Male hatte ich mich verliebt. Wie jener Mann sprach, was er sagte und überhaupt sein Humor u.s.w.
    dies alles bezauberte mich so sehr, dass ich begann, darauf zu achten, wie er mich ansieht, ob er mich überhaupt sieht und ich begann seine Blicke und sein Lächeln zu DEUTEN für mich...

    Wie man daraus eine perfekte (und leider einseitige) Liebesgeschichte mit Gefühlen und so macht, das werde ich wohl keinem mehr erklären müssen

    irren ist menschlich ;)

  • Na klar, das Beispiel habe ich begriffen. Soetwas erlebt sicher jeder mal.

    Aber Menschen, die hauptsächlich vernünftig handeln, werden häufig von ihrer Umwelt als kühl und arrogant empfunden und seien sie in Wirklichkeit noch so sensibel und mitfühlend....

    Es geht sogar soweit, dass sie sich nicht mehr oder nur mit Hilfe von Selbstsuggestion oder bestimmten Hilfsmittel "gehen lassen" können, so groß ist der Zwiespalt zwischen gefühlsmäßigem Wollen und vernunftmäßigem Handeln.

    Nach der Devise zu leben: 1. Gefühlsmäßige Einschätzung der Lage oder des Gegenübers und dann 2. vernunftmäßiges Handeln kann einen krank machen. Denn es fehlt ja völlig die Spontaneität. Es entsteht ein enormer Leidensdruck, wenn man immer erst seine Vernunft befragen muss, bevor man handeln kann.

    Außerdem führt es dazu, dass man seinen eigenen Gefühlen nicht mehr traut. Sollte man dann ausnahmsweise mal gefühlsmäßig handeln, wird man unter Garantie enttäuscht und es tritt ein, was der Verstand einem schon vorher prophezeit hat.

    Da sitzt man dann gefangen im eignen Seelenkäfig!

    Ein Funke, kaum zu sehen, entfacht doch helle Flammen.  [color=#000000]eg 659

  • nun ja, es ist nicht schlimm krank zu sein, nur, nichts dagegen zu tun, das ist schlimm.

    Da haben wir auf der einen Seite die sogenannten "gefühlsbetonten" Menschen und auf der anderen Seite die sogenannten "kopfgesteuerten" Menschen.

    Wirklich glücklich ist weder die eine Seite, noch die andere.

    Was mich krank machte, war der vergebliche Versuch, "gefühlsbetonter" sein zu wollen, ohne das aber genau für mich definieren zu können. Was war Gefühl und was war es nicht? Wo habe ich nur geglaubt, dass es Gefühle waren und wann hatte ich echte Gefühle?

    Welche Gefühle waren richtig und welche falsch?

    Und dabei habe ich folgende Feststellung gemacht:

    Je mehr ich darüber nachdachte, umso weniger ließ ich Gefühle an mich ran, weil meine Gedanken und Analysen mich daran hinderten.

    Menschen, die hauptsächlich "vernünftig" handeln, werden nicht zwangsläufig als kühl oder arrogant/ gefühlsarm bezeichnet.

    Da muss man sich wohl mal die Leute genauer anschauen, die einem sowas unterstellen ;)

    Aber, das bringt mich auf einen Idee: Wir definieren uns ja immer hauptsächlich über andere. Und genau DAS ist der verkehrte Ansatz.

    Wenn ich mit meiner Entscheidung zufrieden bin, dann stehe ich dahinter und das merkt auch mein Umfeld.

    Bin ich noch nicht entschlossen, dann kann ich mich einer mir vertrauten Person anvertrauen und diese fragen, ob ich richtig liege. Oder eben einer mir fremden Person, die sich noch kein Bild von mir gemacht hat und mich somit nicht in eine Schublade stecken kann und will.

    "Sich GEHEN lassen" uiuiui... das kann ich nicht und ich fürchte, das werde ich auch nicht mehr lernen. Aber ich kann inzwischen damit gut leben. Ja, auch das musste ich mir eingestehen, nachdem ich das erkannt habe, dass ich wohl kein anderer Mensch mehr werde, ich muss mich lieb haben, so wie ich eben bin.

    Mein Umfeld spürt ganz genau wie ich drauf bin, ob ich unsicher bin oder aber ob ich der Mensch bin, den ich nach Außen hin zeige. Das genügt. Erstaunlicherweise erwarten meine Mitmenschen gar nicht von mir, dass ich ein "Übermensch" bin. Im Gegenteil - gerade dadurch, dass ich sogar meine Schwächen zeige, werde ich so angenommen, wie ich bin.

    Das hat lange gebraucht, bis ich dahinter kam.

    Und im umgekehrten Fall geht es mir genauso. Mir sind auch Menschen lieber, die ehrlich mit ihren Schwächen umgehen, als wenn ich mich dauernd überrollt fühle, weil jemand glaubt, er muss mir beweisen, wie gut oder unfehlbarl er ist.

    Übrigens, Spontaneität ist trotzdem noch genug vorhanden, das wirst du schon merken am Samstag ;)

    irren ist menschlich ;)

  • Ich werde jetzt mal was erzählen, was mir doch schon (leider) etwas häufiger passiert ist. Ich vergucke mich grundsätzlich in (soweit ich weiß vorrangig weibliche) Personen, wenn sie mich ein wenig sympathisch finden.. hmm.. oder sich zumindest mit mir unterhalten können. Ich bin ja ein Mensch der Hypothesen.. wisst ihr ja alle. Und dann fängt der "Was wäre wenn"-Prozess an und ich verliere mich in Tagträumen, die der Realität so fern sind, dass es sehr.. wie nanntest du es... "ungünstig" wäre, wenn ich ihnen Glauben schenke. Ich schenke ihnen auch nicht wirklich glauben, aber mitunter verliebe ich mich in das, was ich aus Personen in meinem Umfeld mache. Da wird idealisiert, Sympathie gesehen, wo bei weitem nicht so viel ist.. oder Liebe.. oder Interesse... was auch immer.
    Wäre noch nicht das Problem, wenn das Bild in den Gedanken und meinen Vorstellungen der Realität entspräche. Tut es aber nicht. Ich spüre aber anschließend die gleichen Gefühle in der Realität und fühle mich verletzt, wenn sich mir gegenüber deutlich anders verhält, als ich es mir vorgestellt habe.

    Ich behaupte, in diesem Fall kann man durchaus von falschen Gefühlen sprechen, da sie aus Betrachtungen usw. entstanden, die keinen wirklichen Bezug haben und nicht auf die Personen passen, auf die sie gerichtet werden, da sie auf idealisierte, imaginäre Personen gerichtet entstanden. Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken.

    Sicher ist das Gefühl an sich ein echtes Gefühl, aber das finde ich nicht maßgebend.

    Davon abgesehen ist richtig und falsch sowieso etwas sehr Subjektives und hat weit mehr Bedeutung als das mathematische Wahr und Unwahr.

    Gruß, Jump

  • Zitat

    Ich behaupte, in diesem Fall kann man durchaus von falschen Gefühlen sprechen, da sie aus Betrachtungen usw. entstanden, die keinen wirklichen Bezug haben und nicht auf die Personen passen, auf die sie gerichtet werden, da sie auf idealisierte, imaginäre Personen gerichtet entstanden.

    Diese Aussage unterstreicht meine Ansicht, dass es völlig gleichgültig ist, wo einem dergleichen passiert, ob in der Realität oder hier im Internet.
    Jeder macht sich immer und überall ein Bild von seinem Gegenüber. Ob dieses der Wirklichkeit entspricht, zeigt sich erst nach längerer "Prüfung" im alltäglichen Leben.

    Irgendwie sind wir ein wenig vom Thema "Bestimmung" abgekommen.
    Vielleicht jedoch gehört dieser Aspekt ebenso zum menschlichen Leben wie Gefühle und Vernunft.

    Ein Funke, kaum zu sehen, entfacht doch helle Flammen.  [color=#000000]eg 659

  • Unterhaltung .. hmm .. fraglich.
    dazu kommt ... nicht wirklich persönlich,
    zu selten,
    zu... hmm... abstrakt,
    zuviel Zeit zu formulieren,
    davon abgesehen sehe ich das Forum nicht als Plattform an, die zu einem Gespräch taugt ... sondern vielmehr zu einer Diskussion mit Texten.. die nicht ganz so dynamisch ist.. in meinen Augen.. also keine Gefahr für mich.

    Jump

  • Also, ääh, Käptn, ---ich glaube, ääh, statt Volksliedern steht Dir eher so auf'm
    Schifferklavier schunkelnd mit rauchiger Hans-Albers-Stimme La Paloma zu trällern, untermalt vom Bimmeln der Schiffsglocke und der Nase im Wind, 8)