Mobbing am Arbeitsplatz

  • Und, bist Du BOISVOYAGE schon aufgeregt wohin es Dich als nächstes verschlägt ?

    Ja, das bin ich auf jeden Fall, aber nicht sehr beunruhigt darüber was mich erwartet falls Du das meinst.

    In über 40 Jahren Arbeitsleben habe ich es gelernt, keine Angst vor dem was mich arbeitstechnisch erwartet zu haben.

    Ich muß aber unter allen Umständen noch ein wenig an meinem Selbstbewusstsein feinschrauben und lernen aus Erlebtem zu lernen und nicht zuviel daran zurückzudenken.

    Zum Schluß war es bei meinem Arbeitgeber so unerträglich geworden, daß ich darüber erkrankt bin, weil ich instinktiv spürte, daß ein Laden unter so einem Geschäftsführer und mithilfe einer so inkompeteneten Qualitätsstellenleiterin dem Untergang gewidmet ist.

    Die beiden haben mich geschafft, wobei mich menschlich gesehen aber einzig und allein von allen 100 Kollegen in der Firma , und das einschließlich des Geschäftsführers , nur dies feige Sau von Qualittätsstellenleiterin über alle Maße enttäuscht hat.

    Sie ist ein definitiv ein schlechter Mensch, und ich rechne nicht damit, jemals wieder so enttäuscht zu werden.

    "Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt, der soll mein Bruder sein"

    William Shakespeare - Heinrich der V.

    :ritter:

  • Zum Schluß war es bei meinem Arbeitgeber so unerträglich geworden, daß ich darüber erkrankt bin, weil ich instinktiv spürte, daß ein Laden unter so einem Geschäftsführer und mithilfe einer so inkompeteneten Qualitätsstellenleiterin dem Untergang gewidmet ist.


    hast du aus deiner sicht persönlich genug unternommen, um das zu verhindern ?

    ich mag keine nudeln mit biss

    :noe:

  • hast du aus deiner sicht persönlich genug unternommen, um das zu verhindern ?

    Das liest sich ziemlich vorwurfsvoll, aber vielleicht soll das ja gar nicht so sein :looking:


    Ich denke nicht, daß es irgendeine Chance für mich gab das zu verhindern, dafür reicht meine Position in der Firma schlicht nicht aus.

    Die Qualitätsstellenleiterin kannte ich seit sieben Jahren aus meinem Büro, wo sie, nachdem sie mit einem weiteren Kollegen über die Jahre immer wieder vielversprechende Qualitätsstelenleiter/innen weggemobbt hatte, letztendlich selber gut bezahlte Leiterin der Abteilung wurde.

    Von Qualitätsmanagementsystemen hatte sie aber null Plan, und sie war sich auch nie zu fein, sich wie ein traurig dreinscheuender Köter an mir und meiner Expertise über die Jahre über Wasser zu halten, und mich auszuschröpfen wie keinen Anderen.

    Meine Rolle war die des Arbeitspferdes, sei es wegen meiner Kenntnisse im Qualitätsstellenbreich und meiner Begeisterung für interne Audits, die wirklich sinnvoll sind, wenn man denn zulässt, daß die Dinge, die der Auditor aufzeigt als gegenwärtig zur Kenntnis genomen werden , und nicht deshalb nicht existieren, weil sie nicht existieren dürfen.

    Ich hätte ehrlich gesagt bereits nach dem dritten Jahr die Reißleine ziehen müssen, und aussteigen sollen, wenn ich bedenke was für ein Regime dort vorherrschte, daß beispielsweise alles dafür tat, um Arbeitsunfälle nicht als solche gelten zu lassen.

    Die derzeitige Krankenquote, vorrangig Gemütserkrankungen, bei Arbeitern und Angestellten liegt seit fast einem Jahr immer über 45 Prozent, was ein Unternehmen, daß sehr spezifische Tätigkeiten an sein Maschinen verrichten lässt, definitiv nicht mehr lange überlebt.

    Auch glaube ich, daß sich dahinter viel größere Schweinereien verbergen, als ich zu ahnen wage.

    Die berichteteten Umsatzzahlen standen für mich seit mindestens 2 Jahren nicht mehr in Übereinstimmung, mit der mauen Beschäftigungssituation an den Aggregaten und in der Logistik, und ich gehe davon aus, daß man durch erhebliche Zurückhaltung von Rechnungsbegleichungen, das liquide Vermögen besser aussehen lassen hat als es tatsächlich ist.

    Nein, solche Dinge hätte ich nicht verhindern können, und ein Mitwisser bin ich nicht.

    "Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt, der soll mein Bruder sein"

    William Shakespeare - Heinrich der V.

    :ritter:

  • das wr auch nicht vorwurfsvoll gemeint, eher etwas unglücklich formuliert.

    ich kann mir halt nur gut vorstellen, dass man in zeiten der reflektion nicht selten dazu neigt, die schuld alleinig bei sich selbst zu suchen, wovon ich dir dann aber abgeraten hätte.

    ich sehe aber, dass dazu keine notwendigkeit besteht, denn du wirkst sehr abgeklärt.

    dein einblick verweist auf eine firma , für die ich einmal gearbeitet habe.

    das phänomen scheint demnach weit verbreitet.

    bei uns haben sie in spitzenzeiten fiebrige kranke unter androhung nahliegenden jobverlusts aus den betten geklingelt und auch mit dem taxi abholen lassen.

    ich mag keine nudeln mit biss

    :noe:

  • Das freut mich sehr für Dich, war auch lang genug, dass Du den Irrsinn ertragen hast.

    Mache jetzt schöne Dinge, die Dir gut tun und vor allen Dingen mach mal langsam dein Dach fertig, die Wespen müssten ja jetzt Ruhe gegeben haben, oder :gap:

    wenn'se wissen was ich meine
    dujunowattaimien


    • Offizieller Beitrag

    Heute war mein letzter Arbeitstag.

    Alle Mitarbeiter waren zur Abschlußfeier gekommen, nur die Herren der übergeordneten Ebene glänzten durch Abwesenheit.

    Am Ende war es doch nicht so einfach für mich ;(((.

    Jetzt bin ich raus und lass mich einfach überraschen was mich noch so erwartet. Fratzmaus ist froh, mich nun ganztägig am Hals zu haben und ich bin froh, hier genug zu werkeln zu haben......

    Ende

  • Hallo Robert,

    ich wünsche Dir von Herzen einen schönen Ruhestand und viel Spass in Deiner neu gewonnenen Freizeit :geil:

    "Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt, der soll mein Bruder sein"

    William Shakespeare - Heinrich der V.

    :ritter:

  • Wenn Schweigen zur Schuld wird – und Unterlassen zur Straftat

    Was ich in den folgenden Zeilen schildere, berührt nicht nur persönliche Enttäuschung, sondern auch eine juristische Schwelle, die längst überschritten wurde.
    Ein Wiederholungsfall ist nicht nur tragisch – er ist ein Signal, das weit über die Grenzen innerbetrieblicher Verantwortung hinausreicht.

    Vor rund drei Jahren wurde in dem Betrieb, in dem ich als interner Auditor tätig war, ein schwerer Arbeitsunfall an einer der Produktionsmaschinen verzeichnet. Ein Mitarbeiter geriet mit der Hand in eine Kalandrierwalze – mit verheerenden Folgen: Verlust mehrerer Finger, aufwendige Rekonstruktionsversuche, irreversible Schädigung.

    Nach diesem Vorfall wurden ausschließlich an der betroffenen Maschine Schutzvorrichtungen installiert – an anderen baugleichen Anlagen, die mit exakt denselben Risiken arbeiteten, jedoch nicht.

    Ich habe dies damals klar, schriftlich und mündlich beanstandet. Ich habe auf die gesetzlich verankerte Verpflichtung hingewiesen, nach einem Unfall eine Gefährdungsbeurteilung für alle vergleichbaren Arbeitsplätze durchzuführen und Schutzmaßnahmen konsequent auszuweiten. Mein Einwand wurde ignoriert. Ich wurde dafür angefeindet – besonders von Seiten der EHSA-Abteilung, die mein Eingreifen als unliebsame Einmischung wertete.

    Heute erfuhr ich, dass sich genau dieser Unfall – an einer der damals nicht nachgerüsteten Maschinen – erneut ereignet hat. Diesmal mit noch schlimmeren Folgen: Der betroffene Mitarbeiter wird seinen kompletten Unterarm verlieren; die zweite Hand ist schwer beschädigt.

    Juristisch betrachtet sprechen wir hier nicht mehr über Fahrlässigkeit im klassischen Sinn.
    Vielmehr drängt sich der Verdacht einer mutwilligen Gefährdung unterlassener Hilfeleistung und eines pflichtwidrigen Unterlassens auf – im Bewusstsein der bestehenden Risiken und trotz dokumentierter Hinweise.

    Diese Konstellation erfüllt potenziell den Tatbestand der vorsätzlichen Körperverletzung durch Unterlassen, wie er in § 223 StGB i. V. m. § 13 StGB definiert ist.
    Darüber hinaus könnte auch der Straftatbestand der fahrlässigen Körperverletzung mit vorhergehender Warnung (§ 229 StGB) greifen – insbesondere weil die Verantwortlichen wussten, dass baugleiche Maschinen nicht gesichert waren, obwohl bereits ein Unfall geschehen war.

    Was das Unternehmen zudem nicht unterschätzen sollte, sind die wirtschaftlichen Konsequenzen, die nun auf mehreren Ebenen eintreten:

    • Die Beiträge zur Berufsgenossenschaft werden infolge des zweiten schweren Unfalls signifikant steigen. Die BG arbeitet nach einem Scoring-Verfahren, das Wiederholungsfälle hart sanktioniert, da sie ein Hinweis auf strukturelle Defizite sind.
    • Zudem muss nun ein weiterer Frührentner versorgt werden – ein Posten, der in der internen Unfallkostenrechnung ebenso wie in der Imagebewertung des Unternehmens langfristige Spuren hinterlassen wird.
    • Auch Reputationsschäden bei Kunden, Stakeholdern und in Fachkreisen sind wahrscheinlich.

    Die Berufsgenossenschaften mögen in Einzelfällen Nachsicht walten lassen – doch im Fall eines dokumentierten Wiederholungsversagens wider besseren Wissens wird diese Toleranz gegen Null gehen.
    Denn auch die BG selbst agiert als wirtschaftliches Unternehmen mit einem Mandat zur Prävention – und nicht zur Komplizenschaft.

    Nach allem, was mir bekannt ist, wird in Fällen wie diesen die Kriminalpolizei eingeschaltet – insbesondere, wenn die Kette aus Warnung → Unterlassung → Wiederholung → Verletzung so eindeutig ist wie hier.


    Fazit:
    Wenn ein Betrieb – trotz vorangegangener Unfälle – es unterlässt, seine Sicherheitsstandards flächendeckend anzugleichen, und sich dieser Mangel später in einem erneuten Unglück manifestiert, dann sprechen wir nicht mehr über ein Versäumnis, sondern über Schuld.

    Die Verantwortung endet nicht am Werkstor – sie beginnt mit dem Wissen um die Gefahr.

    Und dieses Wissen war vorhanden. Schwarz auf Weiß. Wort für Wort.

    wenn'se wissen was ich meine
    dujunowattaimien