• Zitat

    Original von Ahasveru
    I
    Wie ich es schon öfter mal erwähnte, bin ich hier Mitglied in einem virtuellen Forum und nehme daran als eine virtuelle Person mit einem imaginären Nicknamen teil, wie es auch jeder andere hier tut.

    Ich nicht. Ich bin eine reale Person.
    Alles, was ich hier schreibe, würde ich auch face-2-face sagen. ;)

  • Zitat

    Alles, was ich hier schreibe, würde ich auch face-2-face sagen.

    Oh Du, mein heimlich Held........:lieb: (nicht wundern, mein Hormonhaushalt ist grad intergalaktsch gesteuert).

  • Naja, Nuc, du versuchst virtuos mit 2nicks aus Foren etwas kreatives zu machen.
    Das ist etwas anderes, als mit dem gleichen Nick alle Weltanschauungen widerzuspiegeln. ;)

  • für die Freundlichkeit ansich spielt es keine Rolle, ob virtuell oder real, von Face to Face *gg*

    für mich bedeutet Freundlichkeit generell Wohlwollen und Gutwillen.
    Dass das manchmal auch auf wenig Gegenliebe stoßen kann, muss ich in Kauf nehmen - Hauptsache, ich bleibe mir selber treu.

    Das war nicht immer so, trotz guten Willens - ich war nämlich auch eine, die versuchte mit dem Strom zu schwimmen, obwohl es gegen meine Überzeugung war (und ist).

    Ergebnis dessen war, dass mich keiner mehr ernst genommen hat, was wiederum mich wunderte und ich wusste gar nicht mehr, wonach ich mich denn nun richten sollte, tja.

    irren ist menschlich ;)

  • ein sehr interessantes thema ;)

    für mich ist es mittlerweile ungefähr so:
    "wie man in den wald ruft, so schallt es heraus"

    wo mir früher noch - nicht aus unfreundlichkeit, sondern aus mangelndem selbstbewußtsein - die offenheit zur freundlichkeit fehlte, sieht das heute ganz anders aus.

    beginne ich selbst ein gespräch mit einer offenen freundlichkeit, so habe ich es selten erlebt, dass mich am anderen ende unfreundlichkeit erwartet.

    sehr persönliche gespräche sind indes noch etwas anderes, da sie eben von sehr persönlicher prägung sind und darum sind barrieren noch einmal ganz anders definiert. das ziel solcher gespräche ist auch von ganz anderer natur und auch hier spielt freundlichkeit eine große rolle, jedoch ist sie sehr viel liebevoller geprägt. hier fallen hüllen, die weißgott nicht sonst fallen würden. warum auch?!

    bei alledem gibt es aber auch für mich grenzen, ob nun im privaten oder offiziellen bereich, die bei überschreitung sicherlich keine freundlichkeit bei mir auslösen. in dem moment kann ich meinem gegenüber zwar noch den zustehenden respekt gegenüber bringen, jedoch muß das nicht immer von freundlicher natur sein ;) solche gespräche wiederholen sich in der regel nicht so häufig, wenn die grenzen klar gezogen werden, und das ist auch gut so...

    Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.

    - Afrikanisches Sprichwort -

  • Das Sprichwort: "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus" versuche auch ich so weit es geht zu beherzigen.

    Mit Freundlichkeit und Gelassenheit kann man viele Situationen meistern, die einem schwierig oder zwischenmenschlich problematisch erscheinen. Aber dazu bedarf es bisweilen auch einer Art von Freundlichkeit, die nicht recht von Herzen kommt, sondern viel Selbstbeherrschung erfordert.
    In meinem Beruf ist oberstes Gebot IMMER freundlich zu bleiben, selbst wenn mich jemand provoziert (dann erst recht) oder gar anschreit.
    Aber ich habe inzwischen auch genügend Selbstbewusstsein entwickelt und Erfahrung gesammelt, dass ich es mir leiste, an einem bestimmten Punkt die Freundlichkeit zu vergessen, nämlich wenn mein unfreundliches Gegenüber mich mit Lügen oder Klischees laut beschimpft. Dann reicht es häufig einmal laut, bestimmt und kurzfristig unfreundlich "zurückzuschlagen" , damit der andere merkt, dass er zu weit gegangen ist.

    Menschen, die ich mag, Freundlichkeit in Form von Worten, Handlungen oder Aufmerksamkeiten entgegenzubringen ist für mich eigentlich eher ein Bedürfnis als eine bewusste Handlung - und insofern ganz normal und einfach.

    Fremden gegenüber freundlcih zu sein versteht sich von selbst, denn schließlich muss man sich zunächst beschnuppern und möchte dafür gute Grundlagen schaffen.

    Mir macht es besonderes Vergnügen, jemandem gegenüber (scheiß-)freundlich zu sein, der mich nicht mag, mir aus dem Weg geht oder mich ständig geflissentlich übersieht (ich weiß, das ist zynisch(?) oder gar hinterhältig (?)) . Damit habe ich schon schöne Erfolge erzielt. ;)

    Ich würde sagen, Freundlichkeit ist häufig ein Mittel, um Achtung zu erwerben oder zu bezeugen.

    Ein Funke, kaum zu sehen, entfacht doch helle Flammen.  [color=#000000]eg 659

  • das kann ich alles nur bestätigen :)


    Was mir, wie gesagt, eben immer wieder auffällt, ist, dass es den meisten Menschen nur selten einfällt, guten Leumund zu machen über andere. Es scheint viel einfacher, wenn man sich die negativen Sachen vorkramt und verbreitet.

    Mal ein aktuelles Beispiel:

    Die Frau aus K., die ihren Laden aufgegeben hat, weil sie in Rente geht.
    Sie ist offensichtlich fast überall beliebt und wird bereits vermisst. Das ist ein gutes Zeichen. Und diese Frau hat auch dafür gesorgt, dass sie ihre Kunden von meinem neuen Laden unterrichtete und empfahl, zu mir zu gehen.

    Trotzdem hatten wir ein paar kleine Missverständnisse zwischendurch (kein Streit!). Es war nicht richtig durchorganisiert und die Übernahme klappte stellenweise nicht so recht.
    Ich bekam tiefstes Misstrauen der Frau gegenüber, was ich nur schwer für mich behalten konnte. Als sie dann vor meiner Türe stand, war ich unendlich erleichtert und beichtete von meinem Misstrauen. Sie hatte sofort Verständnis dafür. Alles klärte sich harmlos auf. Und ich war erleichtert.

    Nun ist sie auch bei mir beliebt.

    Auf der anderen Seite habe ich einen Nachbarn und Kunden, der ohne Alkohol nicht mehr leben kann. Die meisten Nachbarn haben sich bereits von ihm distanziert, was verständlich ist.
    Zu mir war er immer anständig, egal, wie voll er war. Was für einen Grund hätte ich wohl, ihn abzulehnen? Er hat uns ohne Aufforderung oder Bitten, letztes Jahr ein paarmal geholfen bei unserem Hausumbau. Das muss und soll auch honoriert werden, wie ich finde. Geld haben wir selbst nicht viel, das erwartete er auch nicht.
    Und jedem, der es hören will, oder nicht, erzähle ich das.
    Das geht vielleicht über Freundlichkeit hinaus, ist aber mehr als gerecht und fair.

    irren ist menschlich ;)

  • eigentlich brauche ich gar nicht so weit zu suchen nach der Freundlichkeit - hier findet sie statt - mehr oder weniger.

    Die Gesinnung spielt ebenfalls eine große Rolle. Ich muss mir vor die Nase halten lassen, dass ich gerne freundlich wäre (grundsätzlich bin ich das auch) und äußere doch leider auch mal Unfreundliches.

    Ja, das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich es auch böse meine!

    Es gibt hier mindestens einen User, der mich gut durchschaut hat, schon früher.

    Mit mir gehen manchmal die Gäule durch, weil ich immer alles auf mich persönlich beziehe - eine blöde Eigenart .. naja, ist halt so.

    Da taucht für mich eine wichtige Frage auf: Ist es wirklich so schwer, mal über den eigenen Schatten zu springen und Zugeständnisse zu machen?

    Ich bin nun schon so old geworden und trotzdem bin ich mir nicht zu fein, mich auch mal zu entschuldigen - selbst wenn ich mich im Recht fühle!

    Oder wenigstens ein Friedensangebot -- aber nichts dergleichen.

    Rache ist süß
    oder Blutwurscht
    oder was :nix:

    Und wenn ja, wofür ?(

    Für mich bleibt das unverständlich

    irren ist menschlich ;)

  • Freundlichkeit bedeutet doch, dass ich einem anderen Menschen höflich, aufmerksam und wohlgesonnen (nur, wenn die Freundlichkeit ehrlich gemeint ist) gegenüber trete.

    Freundlichkeit heißt seinem Gegenüber so nett wie einem Freund zu begegnen.

    Freundlichkeit bedeutet nicht Verständnis und ist auch nicht zu verwechseln mit Freundschaft, denn Freundlichkeit ist eine Verhaltensweise, kein "Verhältnis" oder Gefühl, keine Gefühlsäußerung, wird aber sehr wohl durch Gefühle beeinflusst.

    Freundlichkeit setzt eine gewisse Aufgeschlossenheit dem anderen gegenüber voraus. Trifft sie auf Verschlossenheit, Abwehr oder unfreundliches, gar kränkendes Verhalten, so kann sie sehr schnell aus Gefühlen heraus in ihr Gegenteil umschlagen.

    Es kommt auf das Temperament und den Charakter der Beteiligten an, wie Freundlichkeit aufgenommen und wie ihr begegnet wird.

    Ein Funke, kaum zu sehen, entfacht doch helle Flammen.  [color=#000000]eg 659

    Einmal editiert, zuletzt von kolibri (14. April 2005 um 21:59)

  • genau so ist es, liebe kolibri :)

    deshalb ist es ja auch so wichtig, immer wieder aufeinander zu zu gehen.

    Was davon oft abhält, ist verletzter Stolz und Eitelkeit.

    Und es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, seine Fehler einzugestehen und sich dafür zu entschuldigen.

    Etliche schlaflose Nächte hatte ich schon, wenn ich in solchen Situationen steckte, wo es zu keiner Klärung kam, weil ich aus Eitelkeit und Bitterkeit nicht nachgeben wollte.

    Wer kennt das nicht?

    Und wie groß war jedes Mal die Erleichterung, wenn der dumme Stolz dann doch noch überwunden wurde!

    Nee, Engel sind wir, weiß Gott, alle nicht ;)

    irren ist menschlich ;)