• schon oft in meinem Leben habe ich mich gefragt, weshalb die meisten Leute zwar gern und oft über andere reden

    nur, warum erzählen sie fast immer nur die negativen Seiten der Mitmenschen und nur selten etwas Positives?

    In meiner aktuellen Situation fällt mir auf, dass Menschen den Laden betreten und mir fast umgehend über Nachbarn was erzählen. ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich noch niemanden hier wirklich kenne, die meisten sehe ich sogar zum ersten Mal.
    Es wird durchaus auch Nettes berichtet. Nur, warum sagt man diese netten Seiten diesem Menschen nicht direkt ins Gesicht? Der würde sich doch freuen wie ein Schneekönig (selbst wenn er es nicht zeigen sollte).
    Warum ist es so schwer, seine Sympathie offen zu bekunden? Gleichzeitig fällt es den meisten schwer, mit Freundlichkeit umzugehen - sie gerne anzunehmen.

    Nun könnt Ihr mich fragen, wer mir sagt, dass es nicht offen bekundet wird.. hm... das sagt mir meine Erfahrung und Beobachtung.

    Ich halte es so, wenn mir über jemanden Gutes berichtet wird, erzähle ich es demjenigen. Jener guckt dann zwar zunächst skeptisch, geniest es aber ganz offensichtlich doch.
    Und warum erzähle ich sowas? Weil ich mich freue, wenn sich Gesichter erhellen und das tut wiederum MIR gut

    Im umgekehrten Fall (spricht einer Schlechtes) behalte ich das für mich und fahre gut dabei. Denn ich möchte nicht derjenige sein, der Gesichter verdüstert.

    Klar ist, dass jeder auch mal seinen Frust los werden muss. Das darf er auch, aber ich muss mich daran nicht beteiligen, indem ich noch Öl aufs Feuer gieße.

    Das ist es, was ich unter Freundlichkeit verstehe.

    Und wie seht Ihr das?

    gespannt wartet

    irren ist menschlich ;)

  • Zitat

    Denn ich möchte nicht derjenige sein, der Gesichter verdüstert.

    Ich denke mal, dass Du damit schon Deine Frage beantworten kannst, denn......wer mag das schon ?

    wenn'se wissen was ich meine
    dujunowattaimien
    :lift:


  • Zitat

    Original by Fratzmaus
    schon oft in meinem Leben habe ich mich gefragt, weshalb die meisten Leute zwar gern und oft über andere reden

    nur, warum erzählen sie fast immer nur die negativen Seiten der Mitmenschen und nur selten etwas Positives?

    Weil ein Herausstellen und Gegenüberstellen von negativen Seiten bei den Mitmenschen im Vergleich zu sich selbst immer eine Aufwertung der eigenen Person bedeutet. Eine sehr gute Verdrängungs- und Verschleierungstechnik, denn sehe ich den Splitter im Auge meines Bruders und weise stetig darauf hin, brauch ich den Balken in meinen Augen nicht zu sehen, und bevor jemand anderes diesen schaut, bringe ich kunstvoll die Splitter meiner Mitmenschen ins Spiel. Dieses Anwenden von Verdrängung und Verschleierung zeugt zudem von Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber der eigenen Person und eine Hilflosigkeit in der Bewältigung bestimmter Problemzonen wie -komplexen im Leben, denn diese werden iim oben genannten Falle zumeist auf ein Gegenüber projiziert, denn wer Fehler hat, macht oder schafft Probleme, ausser man natürlich selbst. Man steht bei diesen Techniken also immer selbst gegenüber allen anderen gut da, ;)

  • ja, Ahas, da liegst Du anscheinend vollkommen richtig.

    Sich selbst zum Nachteil anderer aufwerten zu müssen, ist schon ein Trauerspiel für sich, weil so ein "armer" Mensch sich fortwährend selbst betrügen muss.

    Meinst Du, dabei kann einer sich wirklich wohl fühlen? :neu:


    Nuc, Deine Antwort verstehe ich nicht - es wäre schön, wenn Du doch näher erläutern würdest ;)

    irren ist menschlich ;)

  • Zitat

    Meinst Du, dabei kann einer sich wirklich wohl fühlen?

    Nicht in einer kausalen Konsequenz, denn diese Verdrängungsmuster und Verschleierungstaktiken sind ja ein künstlich erzeugtes Gebilde, weil durch die Projektion des eigenen Fehlverhaltens oder auch eines Problemkompkexes auf jemand anderem nur ein Abbild der Wirklichkeit auf eine andere Person gelegt wird, mit welchem diese gar nicht zu tun hat. Damit meine ich, das wenn jemand andere Personen mit Fehlverhaltem kritisiert, was jedoch mein eigenes inneres Wesen betrifft, dann ent-äusser ich diese, indem ich sie anderen anlaste. Mein Gefühl bessert sich insoweit, das ich an diesen Mechanismus glaube, obwohl es ja unlogisch und eine Illusion ist, mein Fehlverhalten auf andere zu übertragen. Also, um dieses Gefühl des Besserfühlens wie des Besserseins aufrecht zu erhalten, muss ich an diese meine ausgeübten Mechanismen glauben. Dazu muss ich Kraft aufwenden, denn da es ja nur ein gedankliches Gebilde ist, muss ich dieses durch meinen Glauben an jenes aufrechterhalten, sonst zerplatzt es wie eine Seifenblase und löst sich in Luft auf. Wenn ich nun mit jemandem ÜBER eine Person spreche, auf welche ich projiziere, muss ich meine Projektion diesem gegenüber so ausschmücken, das ich im Gegensatz zu der Person, auf welche ich projiziere, IMMER als gerechter und besser dastehe. Somit projiziere ich demjenigen, mit welchem ich mich über eine dritte Person unterhalte gleich zweierlei: Der, über welchen ich rede, ist von Grund auf schlecht, und ich, ich bin von Grund auf gut, jener hat Strafe und Verachtung verdient, ich Vertrauen und Liebe. Und dieser Glaube, das ich besser bin, Vertauen und Liebe verdiene, verschafft mir in diesen Momenten, wo ich diese Mechanismen anwende, IMMER ein gutes Gefühl, auch wenn es nur zeitweilig ist, so das ich diese Taktiken wie in einem unaufhörlichem Kreislauf wieder auf's Neue anwenden muss.

  • aha !

    Nun verstehe ich auch, weshalb ich mit manchen Menschen überhaupt nicht zurecht komme - anscheinend spüre ich deren Abwehrmechanismus und habe immer so ein ungutes Gefühl während einer Unterhaltung.

    Überhaupt habe ich Schwierigkeiten mit Menschen, die immer nur über andere Leute schimpfen.

    Da denke ich immer: "Man, man, warum muss sich einer das Leben auf so eine Weise vermiesen?"

    Wenn ich mal so eine Minute habe, wo ich mich über eine Person aufrege, dann meckere ich und es kommen bei mir die übelsten Gedanken der Person gegenüber auf.
    Dann halte ich inne und fühle mich mies. Und mies fühlen will ich mich aber nicht mehr, also, besinne ich mich wieder und widme mich angenehmerer Gedanken, nachdem ich mich zur Ordnung gerufen habe.

    Nur so kann ich für mich garantieren, dass mein Tag ein guter Tag wird.

    Ich weiß, wie leicht ich mich in etwas reinsteigern kann. Da ist dann mit mir nicht gut Kirschen essen. Andere haben es dann schwer, doch am meisten trifft es mich selbst.

    Offensichtlich fehlt mir genau jene Kraft, um mir immer wieder Techniken auszudenken ;)

    Äh, nein, es tut mir einfach nicht gut, mich selbst zu belügen, das habe ich mein halbes Leben lang getan.

    Nun könnte es aber auch sein, dass Freundlichkeit eine angeborene Eigenschaft ist, die sich nicht einstudieren lässt? :neu:

    irren ist menschlich ;)

  • Genau! An sich ist der Mensch freundlich, und einE FremdeR ist doch immer zuerst einE FreundIn , bis sich das Gegenteil herausstellt.

    Da der Mensch aber amnpassungsfähig ist, schwimmt er mit dem Strom.

    Und wie sieht der aus? Umverteilung von unten nach oben, von Süd nach Nord, irgendwer hat immer schuld, und immer schön radfahren, ja das geht doch bei den anderen auch!

  • Zitat

    Original by Fratzmaus
    Nun könnte es aber auch sein, dass Freundlichkeit eine angeborene Eigenschaft ist, die sich nicht einstudieren lässt?

    Freundlichkeit ist keine angeborene Eigenschaft, sie ist ein Aspekt der Liebe, und Liebe geht über das Menschsein an sich, über ein Geborenwerden und Sterben hinaus. Liebe ist nicht die Summe einer beliebigen Anzahl von Teilen, sie ist allumfassend und in ihr ist alles enthalten.

    In diesem Sinne gilt die Goldene Regel: Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst

    Dieses: Dich selbst ist weit unendlich weit entfernt von einer Egozentriertheit, denn das Ego zentriert sich immer als Mittelpunkt des menschlichen Verstandes, welcher durch das Lernprinzip auch nur ein riesiges Muster und künstliches Gebilde ist, daher spricht man landläufig auch von Gedankenmustern oder Verstandesprogrammen. Diese sind variabel, weil man sie stets verändern lann, und zwar zu seinen Gunsten oder Ungunsten, aber immer so oft und wann immer man will. Gedanken sind nur ein Abbild der Wirklichkeit, und zwar jeweils der eigenen, welche geschaffen wird durch Werte, Massstäbe, Sitte, Moral, Gesetze und Normen, nebst blablabla. Diese durch Lernprozesse in Dir selbst integrierten Programme schaffn erst Deine Wirklichkeit, und in Deiner eigenen Schöpfung kannst Du unter anderem auch Gefühlsaspekte, in unserem Beispiel das Gefühl von Freundlichkeit, vor-spielen. Aber wenn Du etwas vor-spielst, entbehrt es jeder Wirklichkeit, denn da die Gefühlswelt eine ganz andere Seins-ebene ist, schafft Dein Spiel auch nur ein Abbild dieser Deiner Innenwelt.

    Deinen Nächsten zu lieben wie Dich selbst, bedeutet, bei Dir selbst anzufangen. Wenn Du weisst, das Dein Verstand nur Abbilder des Seins kreiert, welche sich letzten Endes als Schein entpuppen, musst Du Deinen Fokus vom Kopf, dem Hort des Verstandes, in Dein Herz, dem Hort der Gefühle verlagern. Liebe ist Gefühl, keine Gedankenkonstruktion. Was heisst es aber, Dich selbst zu lieben, ohne egozentrisch zu sein? Es bedeutet, das Du Dich in ALLEM so annimmst, wie Du bist, in all Deiner Unvollkommenheit, in und mit all Deinen guten und schlechten Seiten. Du bist so erschaffen, wie Du bist, und wenn Du diese Natürlichkeit Deines Selbst nicht annimmst und akzeptierst, ja, Dich ablehnst und meinst, Du könnest durch Gedankenkonstruktionen jemand anders sein oder werden, dann bekommst Du Probleme. Wenn Du gegen Deine Natur handelst, handelst Du gegen eine Wahrheit und Wirklichkeit, und wenn man bedenkt, das der Mensch in seinem Werden und Sein unvollkommen sind, können auch all seine Pläne nur unvollkommen sein. Sei Du Selbst, wie Du selbst bist, denn in dieser Annahme beginnst Du, die Liebe zu Dir selbst in Dir selbst zu spüren und zu fühlen.

    Wenn Du diese Liebe in Dir und zu Dir selbst erfährst, kannst Du auch Deinen Nächsten so annehmen, wie er von wahrer Natur aus ist, denn wenn Deine eigene Annahme zur Liebe führt, so führt auch die Annahme Deines Nächsten dahin.

    Und in dieser Annahme Deiner Selbst wie jener Deines Nächsten urteilst Du nicht mehr, denn Du erkennst, das jegliches Urteil, ob im Guten oder Schlechten nur Deinen Gedanken gegenüber Deinem Nächsten entspringen, aber keinem Gefühl inniger liebevoller urteilsfreier Annahme. Da in der Liebe alles enthalten ist, wie z. B. Sanftmut, Zärtlichkeit, Hingabe, Treue, Hilfsbereitschaft und noch vieles, vieles mehr, wirst Du hier aber auch die wahre und wirkliche Freundlichleit finden.

    Denn, um Deine Frage in eine Formel zu bringen: Liebe ist keine angeborene Eigenschaft, sie ist die Frucht selbstloser Liebe!

  • Auf die Schnelle, da erst meine Kiddies an der Reihe sind:

    Huhu Fratzmaus 8)


    Zitat


    schon oft in meinem Leben habe ich mich gefragt, weshalb die meisten Leute zwar gern und oft über andere reden

    nur, warum erzählen sie fast immer nur die negativen Seiten der Mitmenschen und nur selten etwas Positives?


    Mit anderen reden sie eher seltener über positive Eigenschaften, weil sie sich trauen die netten Worte dem zu sagen den es betrifft.
    Über das positive anderer Menschen, die Dir zum Bsp. nahestehen redest Du deshalb nicht, weil Du die für Dich behalten willst.


    Wie Du auch selber schon anschaulich beschrieben hast, bereitet es Dir ja auch Freude Menschen etwas nettes zu sagen, weil es Dir gefällt wie es ihnen gefällt.

    Das negative Feedback lässt Du dem Menschen gegenüber eher aus, weil, wie Du ebenfalls richtig bemerktest nicht der Verkünder schlechter Botschaften sein möchtest.

    Dennoch ist dem Menschen daran gelegen über die, am Gegenüber festgestellten Negativaspekte zu reden, dass tut er dann vorzugsweise erst einmal gegenüber Dritten.


    Dieser Thread gefällt mir sehr gut Fratzmaus !

    wenn'se wissen was ich meine
    dujunowattaimien
    :lift:


  • ja, Nuc, jetzt habe ich verstanden ;)

    Ahas, da ist was dran, an dem was Du formulierst. Obwohl ich manchmal denke, mich selbst zu lieben ist mir nicht leicht gefallen, zumal ich schon mit der Bedeutung "Liebe" meine Schwierigkeiten hatte. Mir wurde Liebe oft zu einseitig auf Beziehungen ausgelegt (Herzschmerz und das ganze Theater). Das kann ja wohl nicht gemeint sein ;)

    Da gebe ich Dir recht, dass Freundlichkeit von Innen kommt und nur echt ist, wenn man liebevoll und ehrlich miteinander umgeht.

    Nun wäre es von mir nicht ehrlich, wenn ich von mir behaupten würde, dass ich stets nur "liebevolle" Gedanken hege. Aber ich "übe" das.


    Star, ich glaube, Freundlichkeit bedeutet nicht gleich, auch Jedermans Freund sein zu müssen. Es hat eher etwas mit Achtung und Respekt zu tun. Ich meine, das bin ich allen schuldig, ob Kind ob Greis, Mann oder Frau, arm oder reich, etc.

    Mit dem Strom zu schwimmen, finde ich persönlich grauenhaft. Das war schon in der Schule so, Wenn die Meute einen Mitschüler auf dem Kieker hatte, stellte ich mich auf dessen Seite. Vor allem möchte ich mir selbst ein Bild machen.

    irren ist menschlich ;)

    • Offizieller Beitrag

    also ich schwimme persönlich erstmal immer gegen den strom.

    warum? zweifel an jedem vorgebeteten. bisher habe ich dadurch zwei entlassungen meiner person zu verkraften.

    seit etwas mehr als 8 jahren bin ich unmittelbar für die arbeitsplätze von 60 leuten verantwortlich. nicht leicht, aber bisher erfolgreich. in meiner amtszeit mußte ich bisher leider 3 leute fristlos kündigen.

    im interesse der anderen würde ich das jederzeit wieder tun, aber glücklich werde ich damit nicht.

    es gibt einen mittelweg in entscheidungen, der ist nicht einfach, aber für meine seele mehr als heilsamm.

  • Zitat

    Original by Fratzmaus
    Mir wurde Liebe oft zu einseitig auf Beziehungen ausgelegt (Herzschmerz und das ganze Theater). Das kann ja wohl nicht gemeint sein

    Zum ersten ist eine Auslegung immer Verstandes-betont, denn eine Auslegung entspringt, wie schon beschrieben, immer einer Schematik, welche auf egozentrierte Massstäbe begründet ist, nach welcher man sich, da sie zumeist un-bewusst abläuft, richtet. Das meint eine unbewusste Fokussierung wie Fixierung, welche mit Liebe rein gar nichts zu tun hat, da diese sich qualitativ im und durch das ganze Wesen auf all seinen Ebenen ausdrückt und unendlich darüber hinausgeht. Liebe kennt keine Fokussierung und keine Fixierung, denn sie hat kein Zentrum, was sich als Massstab festlegen lässt. Liebe ist unendlich und ewig, mehr vermag man über sie nicht zu sagen.

    Zum zweiten ist es auch nicht so gemeint, wie Du es im oben angeführten Zitat meinst. Liebe ist, siehe oben, nicht allein auf zwischenmenschliche Beziehungen fixiert, egal, in welcher Form. Liebe ist eine Seins-Qualität, welche hier auf unserer irdischen Ebene zwar in Bruchstücken erfahren werden kann, man kann sie aber nicht qualitativ wie quantitativ erfassen. Liebe ist Sein, das Sein kann man nur unvollkommen beschreiben und fühlen, man kann es nur erleben. Er-Leben heisst, das man sie in seinem wie durch sein Leben erfahren kann, und zwar so, wie man ist. Sich selbst zu lieben bedeutet in diesem Sinne, sein Leben und somit sich Selbst so anzunehmen, wie man es erfährt und wie man selbst ist.

  • ja, Ahas, so habe ich das jetzt begriffen :)

    und trotzdem stellt sich mir jetzt gerade eine paradoxe Situation dar.
    Auf der einen Seite stehe ich zur Freundlichkeit und in einem anderen Beitrag muss ich gerade erleben, dass es mir schwer fällt freundlich zu bleiben - wie immer, wenn ich ein Verhalten nicht verstehe.

    Wenn da wirklich ein Grund für Feindseligkeit bestünde, wäre es für mich kein Problem. Auch, wenn man sich persönlich noch nicht begegnet wäre, wäre es einfacher damit umzugehen.

    Ja, dort, wo ich unbeholfen bin, fällt es mir schwer, auch noch freundlich zu sein. Also schlucke ich zwei Mal und versuche mich mit meinen Gedanken auszusöhnen. Für einen Sturkopf nicht leicht ...hm.

    Übrigens ist es genauso wichtig in Partnerschaft freundlich miteinander umzugehen. Das gelingt nur, wenn man sich gegenseitig achtet. Und ich achte meinen Mann. Ohne Achtung geht die größte Liebe den Bach runter. Das weiß ich heute.

    :kitty:
    ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert

  • Zitat

    trotzdem stellt sich mir jetzt gerade eine paradoxe Situation dar.

    Die Situation erscheint Dir nur paradox, weil Dein Erleben durch angelernte Verstandesmechanismen gefiltert ist, sprich, Dein Ego oder Verstand nimmt Situationen nur so wahr, das sie Deinen Massstäben entsprechen, weil diese sich in ihrer Weise fokussieren und fixieren. Stimmt die Situation oder eine andere Wesensart mit Deinen Massstäben überein, fühlst Du Dich gut, widersprechen sie ihnen, empfindet Dein Ego dies als Angriff gegen sich, und Du schaltest auf Abwehr und baust abwehrende Gefühle in Form von Ärger, Wut und Zorn auf. Du bist nur im Kopf dabei, aber Deine Wesen steht allem Erleben neutral gegenüber, weil es keine dualistischen Bewertungen wie der Verstand kennt.

    Sei Du selbst, indem Du Dich selbst erkennst. Du bist mehr als das, als das Du Dich selbst interpretierst oder andere Dich interpretieren.

    Gottes Eigenname lautet übersetzt aus dem Hebräischen: Ich bin, der ich bin, und wenn Gott das ist, was er ist, wie kannst Du dann mehr sein. Wenn Dein Eigenwesen Liebe ist, bist Du unendlich und ewig, und eine Unendlichkeit wie Ewigkeit kennt keine Zeit, keinen Raum, keinen Mittelpunkt. Es ist das Sein, und im Sein ist alles enthalten, alles ist an seinem Ort, an seinem Platz, zu seiner Zeit. Sein ist Werden und Vergehen, ein unendliches wie ewiges Wandeln der Formen.

    Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. Erkenne Dich selbst in der Liebe als Liebe, dann erkennst Du Deinen göttlichen Ursprung, Deine Ewig- wie Unendlichkeit, somit Dein wahres Wesen und Dein wirkliches Sein. Dann bist Du am Ziel. Alles, was Du bis dahin erlebst, ist nur der Weg, aber der Weg in Deinem So-Sein ist Dein Ziel.

  • Hallo Ahasveru.

    Ich habe andere Deutungen von JHWH gelesen; ich bin ich oder so habe ich noch nie gehört. Aber egal.

    Wieso fängst du wieder mit dem religiösen Quatsch an?

    Du hattest doch letztens gesagt, du seiest Anarchist.

    Diese Geisteshaltung ist mir Religion (ich würde sogar sagen. Spiritualität) unvereinbar.

    Keine Macht für niemensch, auch nicht für Überwesen oder Sternkonstellationen.

    Und was hat das noch mit dem Thema zu tun?

    Ich kann dir jedenfalls nicht mehr folgen, dabei bin ich schlau.

    Liebe Grüße
    Star

  • Zitat

    Wieso fängst du wieder mit dem religiösen Quatsch an?

    Du hattest doch letztens gesagt, du seiest Anarchist.

    Star, zum ersten fange ich, egal, welcher Intentionen ich mich in meinen Beiträgen bediene, nicht mit irgendetwas an, sondern benutze rein Themenfelder, um in einer laufenden Diskussion zu einem Thema etwas zu verdeutlichen.

    Des weiteren bin und werde ich nicht zu den Themeninhalten, welcher ich mich bediene, mag das nun die Religion, Anarchismus, Technik oder die Augsburger Puppenkiste sein, weil ich mich personell wie wesenhaft damit nicht identifiziere. Bei und mit einer Identifikation lege ich mich fest und bereite damit ein Fundament, was im Laufe einer Lebenszeit verhärten kann, und das fixiert und fokussiert mich einseitig. Ich liebe und bediene mich aber nur allzugern der Vielfalt, und das macht es anderen Menschen auch schwierig, mich in irgendeine vorurteilsbehaftete Schublade zu stecken. Und ja, das gefällt mir und macht mir Spass, auch wenn Du das vielleicht nicht nachvollziehen kannst. Und diese Freiheit, als welche ich dieses Verhalten und Vorgehen für mich empfinde, gestehe ich auch jedem anderen zu, auch wenn sie diese nicht in dem Rahmen benutzen, wie ich sie rein für mich persönlich vertrete.

    Zitat

    Und was hat das noch mit dem Thema zu tun?

    Also, ich sehe in meinen Ausführungen meiner Meinung nach schon einem Bezug zum Thema, aber weitaus weniger bis tendentiell null Dein Abhandeln meiner persönlich genutzten Diskussionsintentionen in Form frei wählbarer Anschauungen und derem Vertreten.

    Liebe Grüsse

    Ahas

  • Wenn ich du gewesen wäre, hätte ich gesagt
    "Das Christentum hat die Liebe der Menschen zum Mittelpunkt; die jüdische Nächstenliebe wurde vor 2.000 Jahren durch die Feindesliebe ergänzt, und in der zeitgenössischen Theologie wird Gott als ein Wesen gesehen, dass durch die Herzen der Menschen spricht."

    Du schreibst hingegen: "Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe." Als seiest du davon überzeugt.

    Deine Form der Kommunikation ist so gesehen zwar - wenn ich es richtig verstehe - immer nur eine Darstellung fremder Gedankenmodelle. Nur ist es dann schwer, zu erkennen, wann die reale Person hinter dem Nick ihre eigenen Überzeugungen preisgibt. Das bedeutet in der Folge, dass niemensch mehr deine Äußerungen als wertvoll einstuft, da sie nur entlehnt sind. Jede Diskussion mit dir wäre entweder vergebens oder dient dann nur der Entwicklung der eigenen Argumentationsfähigkeit oder Rhetorik.

    Ist das nicht schade?

  • Ich hegte die Hoffnung, Dir sei in den Ausführungen meines letzten Beitrages bewusst geworden, das meine Person wie meine Überzeugungen hier nicht der Inhalt des Themas sind, aber einmal werde ich Dir in meiner gönnerhaften Freundlichkeit, um welche es ja geht, noch antworten.

    Zitat

    Nur ist es dann schwer, zu erkennen, wann die reale Person hinter dem Nick ihre eigenen Überzeugungen preisgibt.

    Wie ich es schon öfter mal erwähnte, bin ich hier Mitglied in einem virtuellen Forum und nehme daran als eine virtuelle Person mit einem imaginären Nicknamen teil, wie es auch jeder andere hier tut. In einer virtuellen Umgebung ist es vom Grunde auf nicht ersichtlich, welche reale Person mit welcher Wesenheit und welchen realen Überzeugungen sich hinter einer virtuellen Persönlichkeit verbirgt. Virtualität ist nicht mit Realität gleichzusetzen. Und somit verhalte ich mich dessen konform in einer virtuellen Umgebung wie eine virtuelle Persönlichkeit, und in der Realität in den unterschiedlichsten Situationen meinem eigenen Ermessen nach real.. Und ich bin jetzt mal der Meinung, das auch Du nicht in einer virtuellen Umgebung wie in Deiner realen Umwelt jedem fremden Menschen, denen Du hier wie da begegnest, sofort in allem Vertrauen und aller Ehrlichkeit gegenübertrittst. Solltest Du das tun, ist das Deine Einstellung dazu, ich für meine Person tue das nicht. Und so handel ich schon einen grossen Gutteil meines Lebens, und da ich persönlich für mich dabei und damit sehr gut fahre, bin ich auch nicht wie keineswegs geneigt, das zu ändern, denn eine meiner unumstösslichen Lebensmaximen lautet: Ich bin nicht geboren, um so für jemandem zu sein, wie er mich haben will. Soll heissen, das ich für mich allein entscheide, wer ich bin, was ich bin oder wie ich sein will oder auch sein werde.

    Zitat

    st das nicht schade?

    Nein, für mich ganz und gar nicht, wenn das jemand anders für sich sieht, solls denn so sein, das ist sein Recht und seine Freiheit, welche mich aber nicht beeinflusst.

  • hm, ich gebe zu, dass ich auch lieber persönliche Einstellungen lese. Aber das ist es ja eben - Freundlichkeit erfordert auch, den anderen so zu nehmen, wie er ist und nicht verbiegen zu wollen.

    Ich bin mir durchaus im Klaren, dass ich nicht alles und jeden verstehe, das muss ich auch nicht.

    Virtualität und Realität sind doch gar nicht so unterschiedlich, oder?

    Der einzige Unterschied ist doch der, dass ich mich hier virtuell unterhalte und mein Gegenüber nicht sehen oder/und hören kann und mich aufs Lesen und Schreiben beschränken muss. Was ich schreibe und lese ist doch real :neu: Von MIR weiß ich's jedenfalls :]

    Ahas und Star ... ich glaube, so unterschiedlich sind wir drei uns im Wesen gar nicht - jeder von uns liebt die Vielfältigkeit und die Abwechslung 8)

    :kitty:
    ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert

  • Zitat

    Virtualität und Realität sind doch gar nicht so unterschiedlich, oder?

    Sie sind in dem Sinne unterschiedlich, als das die Virtualität genau wie die Gedanken eines Menschen nur ein Abbild der Wirklichkeit ist, diese nur spiegelt, sie aber im Endresultat nicht darstellen kann. Es kann nur eine Wirklichkeit oder Realität geben, es gibt nicht mehrere davon. Wenn etwas wahr und wirklich ist, dann ist es Bestandteil dieser inen Wirklichkeit. Zwischen der Wirklichkeit und der Virtualität gibt es keine harten Trennlinien und Grenzen, aber es gibt den Unterschied, das das Bewusstsein sie in ihren bestehenden Intentionen unterscheiden kann. Ein UNterschied ist z.B., das Realität in einer Wirklichkeit an sich begründet liegt, sie wird nur subjektiv jeweils anders empfunden und interpretiert. Eine Virtualität ist eine rein künstliche Schöpfung und entbehrt dieser Grundlage, da Du diese zwar erfahren, aber nicht in allen Aspekten des Lebens und Daseins er-leben kannst.

    Zitat

    Ahas und Star ... ich glaube, so unterschiedlich sind wir drei uns im Wesen gar nicht

    Im Wesenskern mit der allergrössten Sicherheit nicht, aber in der Individualität unseres Lebens, dessen Interpretation und den daraus resultierenden unterschiedlichen Lebenswegen.