• Epidemiologie

    Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Es kursieren jedoch sehr unterschiedliche Erkrankungszahlen. Das hängt zum einen mit der hohen Dunkelziffer zusammen (viele Depressionen werden nicht als solche erkannt), zum anderen mit der Definition der Krankheit. Die meisten Veröffentlichungen gehen jedoch heute davon aus, dass in Deutschland mehr als 10% der Personen im Laufe ihres Lebens eine behandlungsbedürftige Depression durchleben.


    Textquelle:DocCheckFlexikon

    "Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt, der soll mein Bruder sein"

    William Shakespeare - Heinrich der V.

    :ritter:

  • Vor beinahe 8 Jahren stürzte ich in meine erste Depression, wobei ich in dem Zusammenhang keine ausreichende klinische Behandlung darauf folgen ließ.


    Finanziell lief damals so, dass es nicht besser hätte brauchen werden, jedoch war der Preis dafür höher als ich zunächst einsehen wollte.

    Zu diesem Zeitpunkt war ich seit etwa 6 Jahren schon Mitarbeiter einer Qualitätsstelle eines großen Stahlrohrherstellers in Düsseldorf, nachdem ich dorthin nach knapp 25 Jahren versetzt wurde, weil das letzte verbliebene Krefelder Werk aufgegeben wurde.

    Die meisten der betroffenen Mitarbeiter konnten in Schwesterwerke vermittelt werden, andere wiederum ließen sich von einer sozialverträglichen Lösung und somit Trennung überzeugen.

    Ich aber entschied mich für Düsseldorf und konnte meinen finanziellen Status aufrecht erhalten und sogar noch ausbauen.

    "Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt, der soll mein Bruder sein"

    William Shakespeare - Heinrich der V.

    :ritter:

  • Das Jahr 1 im Stahlwerk in Düsseldorf war absolut surreal, aber das sollte sich in den darauf folgenden fünf Jahren auch nicht ändern.

    Nach einem sehr angenehmen Vorstellungsgespräch , Anfang August jenen Jahres, schlug ich am 01.09.2010 dort mit unserem Wohnmobil , ein anderes Auto besassen wir zu diesem Zeitpunkt nicht, dort auf, und machte mich mit meinem alten Schulranzen auf den 600 Meter langen Weg vom Parkplatz zu meinem neuen Büro.

    Was mir seinerzeit sofort auffiel war der tolle Baustil auf dem Firmengelände, welches sich aus Fabrikhallen, Aussennkrananlagen, Schienenverkehr und Stahlbestände für rd. 5KT täglicher Stahlverarbeitung vom Block zum Rohr und eben sehr schönen Bürogebäudekomplexen in einer gelungenen Mischung aus sehr alten cira um 1890 enstandenen, vollsanierten Häusen, und diversen Neubauten zusammensetzte.

    Das war schon echt eindrucksvoll, und ich freute mich, ab diesem Tag dort wirken zu können, wobei mir natürlich auch ein bisschen die Muffe ging, weil ich so gar nicht wusste, was mich erwarten würde.

    "Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt, der soll mein Bruder sein"

    William Shakespeare - Heinrich der V.

    :ritter:

    • Offizieller Beitrag

    Ob ich hier rein schreiben darf... wenn Nein, lösche ich das wieder.

    Der kleine Mensch mit Aktentasche, vor dem großen Werk. Ich finde das absolut real und surreal.

  • Ob ich hier rein schreiben darf...


    Selbstverständlich darf man hier auch reagieren und antworten.

    Es ist in der Tat sehr realistisch und im Grunde genommen erkenne ich mich in der Person und der Umgebung wieder.

    Der surreale Eindruck ist durchaus gewollt, und an dem feile ich sicher auch noch etwas weiter.

    Das Bild hat seinen Ursprung im o.g. Eingangstext zu Jahr 1, den ich CHATGPT als Information zur Erstellung eines Bildes eingefügt habe.

    Es ht natürlich nicht sofort so ausgesehen, aber der Text wurde tatsächlich in einer Szene zusammengefügt, die dem Text weitgehend entsprach. Insgesamt habe ich durch Feinschliff der darauffolgenden Dialoge dieses, fünfundzwanzigste Bilder dazu generieren lassen.

    "Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt, der soll mein Bruder sein"

    William Shakespeare - Heinrich der V.

    :ritter:

  • Ich betrat zum ersten Mal das, aus den Neunzehnhundertsechzigern stammendende, zweistöckige Bürogebäude, in dem ich ab diesem Tag die darauffolgenden sechs Jahre wirken würde.

    Mein Abteilungsleiter und Ansprechpartner, hier nenne ich ihn aus Gründen des Datenschutzes einfach Spock, war mir noch vom Vorstellungsgespräch her ein Begriff, und so machte ich mich auf die Suche nach Spock's Büro.

    Wie schon von aussen gut erkennbar, zog sich der enorm gute Pflegezustand des Gebäudes auch im penibel geputztem Innenbereich fort.

    Und wenn ich genau überlege, dann war mir schon den ganzen Weg vom Wohnmobil bis zum Büro aufgefallen, das dieser enorm große Industriekomplex vollständig wie geleckt aussah. Selbst sämtliche Verkehrswege waren so herausgeputzt, dass ich mir glatt wie in einer Playmobil-Landschaft vorkam. Nirgendwo lag Schmutz oder auch weggeworfener Müll an den Strassenrändern, wie ich es beispielsweise aus dem Krefelder Stahlwerk in Erinnerung hatte.

    "Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt, der soll mein Bruder sein"

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  • Ich sehe mir gerade das Datum meines letzen Beitrages hier an, und stelle fest, das der auch schon wieder vier Monate zurück liegt.

    Aktuell sieht es so aus, das ich so gut wie gar nicht mehr nach hinten blicke, um meine neugewonnenen Kräfte sinvoll für die Gegenwart und die Zukunft einzusetzen, anstatt zuviel Zeit darauf zu verwenden, darüber nachzudenken, welche Kurve man wann hätte anders nehmen können, und mit der man vielleicht auf eine andere Entwicklung zurückblicken könnte.

    Geht nicht, also Schluss damit und sich dankbar zeigen, das man wieder genesen ist, und das es nicht noch schlimmer gekommen ist, als es ohnedies schon war.

    Mittlerweile blicke ich mit Selbstwürde auf meine Fehler und Falschabbiegungen zurück, und bin froh, dass ich an vielen Stellen erkannt habe, was ich anders hätte tun können, und fühle mich für vergleichbare Situationen erheblich besser gewappnet als früher.

    Meine Depressionen sind nicht zu 100% verschwunden, aber ich erkenne mittlerweile alle Alarmzeichen, und wir sprechen auch in der Familie darüber, wenn es den Eindruck macht, dass ich wieder zu tief in mir bin.

    Heute bin ich glücklicher als ich es jemals in den letzen 20 Jahren war, und ich bin mir auch sicher, das das maßgeblich auch mit den Medikamenten zu tun hat, auf die ich mich seinerzeit nur widerwillig einliess.

    Heute bin ich froh das ich es gemacht habe, und ich fühle mich auch nicht beneblt, oder high davon, sondern bin endlich wieder der gutgelaunte kommunikative Mensch, der ich früher einmal war, und ich habe nicht mehr mit Ängsten zu tun, die einen Menschen wirklich in den Wahnsinn treiben können.

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    William Shakespeare - Heinrich der V.

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