• Das System wie es jetzt ist, führt zum Ende.


    Wenn ein Arbeitsloser, der hin und wieder irgendwo 'n bißchen schwarz arbeitet... mehr Geld hat als ein schwer Arbeitender Mensch - dann läuft da was falsch.

    Wenn ein Vorstandsvorsitzender einen Konzern eifrig mit in die Scheiße reitet und dafür auch noch eine fette Abfindung bezahlt bekommt - dann läuft da was falsch.

    Wenn Politiker nicht für das Volk regieren, sondern für das Land, die Wirtschaft und das eigene Konto in der Schweiz - dann läuft da was falsch.

    Wenn die CDU meint, "wenn die Montagsdemonstrationen die Politik beeinflussen. würde das das demokratische System unterwandern" (sinngemäß) - dann läuft da was falsch.

    Wenn Firmen die Arbeitnehmer länger arbeiten lassen wollen.. ohne Lohnausgleich... und behaupten dadurch Arbeitsplätze schaffen zu können... dann läuft da was falsch (wenn Leute länger arbeiten, wird die Arbeit ja nicht mehr... also warum sollte man dann neue einstellen???)

    Wenn Konzerne Arbeitnehmer entlassen, um für kurze Zeit die Bilanzen steigern zu können - dann läuft da was falsch.

    Wenn Konzerne ungehindert und ungestraft ihre Produktionen ins Ausland verlagern - dann läuft da was falsch.

    Wenn unser gesetzliches Krankenkassensystem deshalb zugrunde geht, weil gerade die, die es durch die Zahlungen am Leben erhalten könnten, als einziges in private Krankenkassen dürfen - dann läuft da etwas verdammt falsch.

    Wenn unsere Regierung den Zivildienst/Bundeswehr zu extremen Kosten am Leben hält obwohl man das Geld sehr viel sinnvoller einsetzen könnt - dann läuft da was falsch. (Meine Meinung: Berufsheer (Einsparung zigtausender Wehrdienstleistender + stehendes Heer) Ziviplätze mit Arbeitslosen besetzen.. bei gleicher Bezahlung -> etwa 9€/Tag + Verpflegung(sgeld) + Kleidergeld + Wäschegeld + Fahrtkosten => 600€/Monat (ohne Steuern) ... dann würde man für die Anzahl der Zivildienstplätze.. die zum Teil sowieso vom Staat getragen werden, das Geld für die Arbeitslosen einsparen.. man würde sie in einen Beruf einführen in dem sie Erfahrung sammeln können... usw. das wäre sozusagen eine ABM in Neu.. aber vielen Dank Herr Struck, dass solch konservative alte Opas wie sie in der Politik sitzen und glauben, das Beste für Deutschland zu tun)


    *seiner Wut mal wieder Luft machen musste*

    Gruß, J.

  • Nachtrag (man soll ja nicht nur meckern):

    So sehe ich die Situation .. und nun betrachte ich was geändert wird.

    Die Zivildienstzeit wird verkürzt (was vermutlich nicht bedeutend an Geld einspart).
    Die Arbeitslosen bekommen mitunter weniger Geld .. oder mehr Geld ... aber es ändert sich nichts.. aber auch rein gar nichts am Problem. Dadurch werden die Arbeitslosen ja nicht weniger.

    Was getan werden muss:
    Intensiver Kampf gegen die Schwarzarbeit.
    Intensiver Kampf gegen die Auslagerung der Produktion ins Ausland.
    Private und gesetzliche Krankenversicherungen müssen zusammengelegt werden.
    Intensiver Kampf gegen Veruntreuung, Korruption, Betrug, usw.


    So seh ich das. Wenn Reform, dann richtig bitte. Aber wir wollen ja den Funktionärsfreunden und -kollegen ja nicht ans Bein pinkeln.

    Jump

  • Deine Gedanken würde ich sämtlich unterschreben wollen

    Zitat

    Original von JumpIntoDeath
    Was getan werden muss:
    Intensiver Kampf gegen die Schwarzarbeit.
    Intensiver Kampf gegen die Auslagerung der Produktion ins Ausland.
    Private und gesetzliche Krankenversicherungen müssen zusammengelegt werden.
    Intensiver Kampf gegen Veruntreuung, Korruption, Betrug, usw.

    allerdings sie noch um einige weitere Gedanken ergänzen:

    • Gesetzliche Mindestlöhne
    • Stärkung der Steuerfahndung
    • Steuerliche Besserstellung pro Kind, also nicht über ein Ehegattensplitting
    • Subventionen nur unter klaren Bedingungen, wenn Arbeitsplätze im Inland geschaffen werden, andernfalls auch wieder Rückzahlung der Subvention
    • das Beamtentum weitgehend reduzieren, vor allem die dortigen Privilegien

    wenn Du Reformen mit klarer Linie und unter Einbezug "sozialer Gerechtigkeit" beschreitest, dann wird das auch mitgetragen vom Volk. Wenn nichts geschieht, ist das, woüber wir uns heute aufregen, ein Fliegenschiss im Vergleich zu dem Umbrüchen, die in 15 - 20 Jahren dann notwendig werden.

  • ich ging sogar davon aus, dass sehr viel mehr verändert werden muss, als ich erwähnte.... aber ich kann nicht an alles denken ;o)

    Und ja, ich sehe das genauso wie du.

    So wie's jetzt ist.. und so wie's sich gerade verändert... das macht's nicht bedeutend bzw. genügend besser.

    Wollen wir eine Partei gründen ? *grinst*

    Jump

  • Zitat

    Original von Garp

    wenn Du Reformen mit klarer Linie und unter Einbezug "sozialer Gerechtigkeit" beschreitest, dann wird das auch mitgetragen vom Volk. Wenn nichts geschieht, ist das, woüber wir uns heute aufregen, ein Fliegenschiss im Vergleich zu dem Umbrüchen, die in 15 - 20 Jahren dann notwendig werden.

    So ist es ... das Problem sehe ich bei der nun ins Auge gefassten Umsetzung der Hartz-IV-Vorschläge in der fehlenden klaren Linie und vor allem der fehlenden "sozialen Gerechtigkeit"

    Das Volk fühlt sich doch ziemlich verarscht, wenn es glauben soll, dass die Arbeitsämter (von -agenturen sind diese noch weit entfernt...) vom 01.01.2005 an die Arbeitssuchenden in Lohn und Brot bringen können, während man jahrelang nur ein Schulterzucken von seinem Berater erntete bei der Frage nach einem Job.

    Vieles von dem, was man mit der Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe erreichen möchte, hätte man auch bisher erreichen können... wenn man die bestehenden Gesetze nur angewandt hätte. So aber kommt es zu einem Chaos³... weil man selbst in den Arbeitsagenturen noch keine Ahnung hat von dem, was da auf die Arbeitssuchenden im nächsten Jahr zukommt. Schon der Antrag auf Arbeitslosengeld II ist in meinen Augen eine Frechheit... nicht wegen dem möglicherweise fehlendem Datenschutz, sondern allein schon aus der Art und Weise wie in ihm die Daten abgefragt werden. Kalt, unbarmherzig ... und ebenso sind de Beamten in den Arbeitsagenturen, die mit der ganzen Sache völlig überfordert sind und derzeit nichts anderes tun können (und vielleicht wollen), als die Anträge zu sammeln und zu stapeln.

    Von der Unlogik bei der Berechnung des ALG II garnicht zu reden... wie kann es sein, dass man den Mindestbedarf einer Mutter ausrechnet, "großzügig" mit einem Zuschlag für die Kinder ... und dann vom errechneten Gesamtbedarf, Kindergeld und Unterhalt der Kinder wieder abzieht, so dass am Ende die Kinder noch mit für Wohnkosten und vielleicht noch die Lebenshaltungskosten der Mutter aufkommen müssen :rolleyes:

    Nett auch, dass der Hinzuverdienst - bis auf 15 % - voll aufs ALG II angerechnet wird.... :pukey:

    ..und nett auch, dass dies alles in einer Zeit geschieht, in der Manager die ihren Konzern "vor die Wand fahren" riesige Abfindungen kassieren und die Moral am Boden liegt...

    Das System ist am Ende ... weil es dem Bürger an vernünftigen Wahlalternativen fehlt... an Politikern, die die Ängste und Sorgen der Bürger verstehen und nicht an Ihnen vorbeiregieren.

    _________________________________________

    Einmal editiert, zuletzt von DiaryofDreams † (23. August 2004 um 22:08)

  • Zitat

    Original von JumpIntoDeath
    Wollen wir eine Partei gründen ? *grinst*


    Was soll sich durch eine weitere Partei ändern?
    Die Lösung liegt in einem anderen System, und zwar weltweit.
    Kleine, dezentralisierte, vernetzte selbstorganisierte Einheiten.
    Ignoranz dem Staat und Kapital gegenüber.
    Die Revolution findet in den Köpfen statt(Bakunin).

    (Ich kann eure Antworten schon vorwegnehmen: "Träumer, Illusionist, Spinner")

    • Offizieller Beitrag

    Das System ist am Ende. Punkt.

    Egal wer in diesem kapitalistischen System regiert, er ist letztlich nur der verlängerte Arm der Industrie / Monopole um dessen Interessen durchzusetzen.

    Es gibt nur so viel Spielraum für das Volk wie nötig. Demokratie nach jetziger Lesart ist nur ein manifestieren von Grenzen. Demokratie an sich, wo jeder frei ist, gibt es nicht.

  • Zitat

    Original von Robert
    Es gibt nur so viel Spielraum für das Volk wie nötig. Demokratie nach jetziger Lesart ist nur ein manifestieren von Grenzen. Demokratie an sich, wo jeder frei ist, gibt es nicht.


    Der kapitalistische Parlamentarismus hat den Begriff "Demokratie" okkupiert und eigentlich verunglimpft, da Demokraten denken, sie unterstützten dieses System, wo sich doch jedeR eingringen könne.
    Echte Demokratie ist kommunistischer Anarchismus, Rätedemokratie, Basisdemokratie.

  • Sorry, der letzte Link steht da wohl etwas unkommentiert.

    http://www.de.indymedia.org ist ein linkes Infoportal.

    Der Beitrag sagt aus, dass sich in Sachsen Neonazis ungehindert in Demos bewegen können und die NPD ungehindert Wahlkampf betreibt.

    Ein Grund hierfür ist sicher das Geschimpfe wegen der Hartz-Geschichten; aber auch auf unsere Demokratie allgemein.
    Dabei wird vergessen, dass Redefreiheit, Pressefreiheit, Anhörungsrecht eines Angeklagten usw. (wie auch die freie und geheime Wahl) hart erkämpfte Rechte sind - die uns nicht geschenkt worden sind.

    Ich habe letztens Antifas aus Sachsen kennengelernt. Diese sagten mir, dass sie in kleinen Orten absolut in der Minderzahl sind.
    In ländichen Gebieten Sachsens - und sicher auch anderer neuer Länder - stehen so, wenn es hart auf hart kommt, zum Teil nur 3-Mann- Gruppen der Antifa gegen 200 Neonazis aus den "Freien Kameradschaften".

    Diese Entwicklung ist ganz schön scheisse, vor allem, da die Neonazis zur Strategie übergeschwenkt sind, sich als Saubermänner zu kleiden und zu verkaufen, um bei den Bürgern anzukommen.

    Die irren Wahlerfolge bei den letzten Wahlen für die NPD sind auch nicht so toll, besonders, wenn man bedenkt, dass die "Freien Kameradschaften" zum Ungültig wählen aufgerufen haben. Von den 9% Ungültig-Wählern in Sachsen zur EU-Wahl ist sicher auch ein Großteil Neonazis.

  • jede Staatsform hat seine Schwächen, auch die Demokratie. Aber sie bleibt für mich die beste der möglichen Staatsformen, weil sie sich flexibel erweisen wird und muss ... sie hängt immer am Tropf der Legimitation durch das Volk. Derzeit scheint sie erkennbar in einer Krise, die sich erst in wachsender Politikverdrossenheit zeigte und nun zur zunehmenden Politisierung der Gesellschaft wird; dies ist genau das Gut der Flexibilität, das ich meine.

    ... beide großen Volksparteien haben weitgehend den Bezug zu den Massen des Volkes verloren, was sie eigentlich repräsentieren wollen ... aktuell zeigt sich das an den Verlusten der SPD, sobald Merkel ab 2006 Kanzlerin wird, werden die Erdrutsche bei der CDU noch heftiger ausfallen. Aber die Volksparteien werden ins Nachdenken und zur Veränderung kommen, wenn sich im Osten massive Anwächse bei der PDS zeigen, im Westen sich eine neue Linkspartei etablieren wird, wovon ich ausgehe.

    Das System wird sich wandeln, allerdings nicht kollabieren, ich würde fast vermuten, dass mehr an Basisdemokratie eines der möglichen Ergebnisse wird.

    [SCHILD]politischer Optimist Garp[/SCHILD]

    Einmal editiert, zuletzt von Garp (29. August 2004 um 00:42)

  • Zitat

    Original von Garp
    Das System wird sich wandeln, allerdings nicht kollabieren, ich würde fast vermuten, dass mehr an Basisdemokratie eines der möglichen Ergebnisse wird.[/SCHILD]


    Zu dem Thema ein anderer indymedia Beitrag, der in den Mainstream-Medien kaum Erwähnung fand.