ZitatOriginal von Mindiyana
Lieber Jump,alles ist eine Frage des Blickpunkts. Wenn wir schon bei "Dualität", oder besser "Polaritäten" sind ... Aus welcher Ecke schaue ich etwas an? Auf welchen Annahmen treffe ich meine Aussagen?
Du kannst nicht blind glauben - also ich auch nicht! Wer sagt dir aber denn, dass andere Menschen blind sind? Vielleicht sehen, hören, fühlen oder nehmen sonst etwas wahr, das du nicht siehst, hörst, fühlst? Nur weil DU es nicht wahrnimmst, bedeutet das nicht, dass andere es nicht wahrnehmen! Vielleicht ist ja auch der, der es NICHT wahrnimmt, der Blinde?
Ja, dann sag doch mal, was du wahrnimmst. (Man kann blind glauben, ist nur eine Frage des Charakters, also schließ nicht so einfach davon, dass ich nicht blind glauben kann, darauf, dass du es demnach auch nicht kannst.)
Zitat
"Die Angst vor dem Tod ist das Unwissen, das Unbekannte." - Diejenigen, die an Wiedergeburt glauben, haben keine Angst vor dem Tod. Lediglich die Hoffnung, dass die Zeit davor körperlich nicht allzu schmerzvoll sein möge.
Wenn jemand an die Wiedergeburt oder etwas Ähnliches glaubt, ist der Tod ja nicht mehr etwas Unbekanntes.. zumindest kann man sich das einreden, weshalb dann auch die Angst davor schwindet. Insofern ist dein Argument keinerlei Widerspruch. Wie ich bereits anderswo inhaltlich ähnlich sagte und auch hier meinte: Weil Menschen Angst vor dem Unbekannten, dem Tod haben, schaffen sie sich selbst eine Art Ziel, um sich, ihre Gedanken und ihr Gewissen beruhigen zu können. Weil ja gerade dieses "Wo gehen wir hin?" in dem menschlichen Leben, gerade auch wegen des legendären "Sinn des Lebens" eine tragende Rolle spielt, die unser weiteres Leben bestimmt, und die wir nicht einfach ohne Antwort im Raum stehen lassen können.. üblicherweise...
Zitat
Wie der Käptn schon aus dem "Tibetischen Buch vom Leben und Sterben" zitierte:
Das macht also sehr wohl einen Unterschied, wie man jetzt lebt. Was jetzt ist (an Materie!), wird dann nicht mehr sein, richtig. Aber der Wesenskern des Menschen "ist" dann immer noch! Mit allen Erfahrungen, Gefühlen, Gedanken, mit allem Wissen ...
Was führt dich zu dieser Annahme? Ist es ein Gefühl, ein Glaube, eine Ahnung, ein Wissen?
Davon abgesehen...Ich sage nicht.. weil das Leben aus Kurzzeitergnissen (oder besser -erlebnissen) besteht, sollte jeder ganz frei nach "Nach mir die Sintflut" leben. Denn auch, wenn es für einen selbst vorbei ist, muss man ja nicht auch noch den anderen Schaden, die diese Erfahrungen ja auch machen sollen.. und das nicht auf einer Welt, die im Müll versinkt.
Ist zumindest aus meiner Sicht so. Nur weil ich nicht an ein Leben nach dem Tod glaube, bin ich doch nicht kein schlechterer Mensch!!! Und ich kenne einige, die so sind wie ich. Aber es wird oft so dargestellt, dass die "Gottlosen" die Bösen sind.. schon von vorneherein. Ich hab gestern mal ein wenig Bibel gelesen. Und die Gottlosen sind dort grundsätzlich Mörder, Diebe, Ehebrecher.. oder kurz gesagt: Sünder.. wenn nicht sogar Todsünder. Das hat mich schon ein wenig verärgert.. was die Christen sich da herausnehmen.. oder die Propheten.. oder die Jünger.
Zitat
Auf deine Ausführungen bezügl. der Christen gehe ich jetzt nicht ein, da ich, wie ich oben schon schrieb, mich nicht zu den Christen zähle. Nichtsdestotrotz glaube ich an Gott.
An den Gott, den die christliche Lehre beschreibt, mit all den Eigenschaften und Fähigkeiten.. oder an etwas, dass diesem christlichen Gott in Sachen Macht gleichkommt?
Zitat
Die Eigenschaften von Gott: "Allmacht, Allwissen, Unfehlbarkeit, Güte, Gerechtigkeit." Jetzt kommen wir zu den unterschiedlichen Standpunkten. Was, wenn Gott zwar gewusst hat, was passieren würde, aber den Menschen nicht aus Unfähigkeit so geschaffen hat, wie er ist, sondern eben weil er dem Menschen eine Wahlmöglichkeit einräumen wollte? Es heißt, Gott habe dem Menschen den freien Willen gegeben. Und das ist gut so. Was wäre jemand, der keinen freien Willen besitzt? Ein Sklave! Wollte Gott Sklaven erschaffen? NEIN! Er wollte Wesen erschaffen, die sich freiwillig fürs Gute entscheiden.Wie kann man sich für eine Seite entscheiden, wenn man die andere nicht kennt? Also muss der Mensch Erfahrungen sammeln - mit Gut und mit Böse! Das ist es, was er hier auf der Erde macht! Er sammelt Erfahrungen, er lernt ... damit er sich dann freiwillig für das Gute entscheiden kann. Er MUSS aber nicht!
So, von diesem Blickwinkel aus betrachtet: Kann man nun Gott Unfähigkeit anlasten? Oder gar Boshaftigkeit? Kann man wirklich sagen, die Welt interessiert ihn nicht? Er muss die Menschen ja auch die Konsequenzen ihres Tuns erleben lassen! Das ist dasselbe, wie wenn ein Kind an den heißen Ofen fasst! Es brennt sich! Und dadurch hat es gelernt, dass es dort besser nicht hinfassen sollte.
Was hätte Güte in dem Zusammenhang für einen Nutzen? Sie wäre dumm! Sie würde dem erwünschten Ziel, dem Lernen, zuwider laufen! Ist Gott denn Schuld, wenn Menschen unschuldig gestorben sind? Nein, die Menschen waren Schuld!
An dieser Stelle stelle ich dann immer die Frage: Was ist mit den Menschen, die umgebracht werden? Sie haben nicht die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu sammeln. Ihnen wurde die Möglichkeit genommen. Dass andere Menschen die Möglichkeit nahmen, ist weder beruhigend noch rechtfertigt es die Handlungsunwilligkeit des Gottes. Und was ist mit Totgeburten? Was ist mit schweren Krankheiten? Sind das alles Folgen eines schlechten Lebens? Wie erklärst du dir, dass es gerade den Menschen gut geht, die eher ein schlechtes Leben verdient hätten. Warum ist gerade das Leben der "guten" Menschen so von Leid geprägt? Jetzt wirf mir hier nicht Resignation vor, das wäre unpassend.
In dem Moment, in dem Gott eine positive Fähigkeit zugeordnet wird, die auch den Menschen mitunter eigen ist, wird Gott als solcher zu etwas Menschlichem.. zumindest in charakterlicher Hinsicht. Also warum erwägt man überhaupt nicht die Möglichkeit, dass Gott auch schlechte Seiten haben könnte... Wut zum Beispiel, oder Neid?
Warum nimmst du Gott jede Schuld, in dem du sagst, die Menschen sind Schuld. Menschen können nicht immer schuld sein! Oder willst du ihnen auch dafür die Schuld geben, dass die Sonne scheint und Regen fällt, dass Ebbe und Flut kommt und sich der Mond um die Erde dreht? Und was, wenn ein junger unschuldiger Mensch auf einen zugefrorenen See tritt und einbricht und stirbt. Ist dass dann seine eigene Schuld, die seiner Eltern oder Erziehungspersonen, oder die Schuld des Sees und des Eises? Auf jeden Fall erkauft sich der Junge seeehr teuer die Erfahrung, dass man nicht auf zu dünnes Eis treten sollte.
Zitat
Nochmal zurück zu den Polaritäten: Ich denke, dass Polaritäten etwas Irdisches sind. Gott steht über Polaritäten, er vereinigt alles in sich auf einer höheren, der höchsten Ebene. Und ich denke, eines der Ziele der von Gott erschaffenen Wesen ist es, eben diese Polaritäten eines Tages auch zu überwinden. Und daran kann man jetzt in diesem Leben schon arbeiten. Vorausgesetzt, man denkt nicht, dass nach diesem Leben alles zu Ende ist.
Ähm... es gibt auch Menschen, die aufgrund einer Geisteskrankheit überhaupt nichts tun können. Die gefangen sind in ihrer eigenen Welt.. aus der sie nicht entkommen können, entkommen wollen aufgrund der eigenen Wahrnehmung keine Möglichkeit dazu bekommen.
Wenn Gott dafür sorgt, dass wir so sind, wie wir sind, dann ist er nicht gerecht, denn dann hätte er jeden mit den gleichen Möglichkeiten ausgestattet. Hat er aber nicht. Schon wenn du sagst, du nimmst vielleicht Dinge wahr, die andere nicht wahrnehmen. Dann hättest du es ja einfacher als andere, weil du den Vorteil erhältst, dass dir die Mittel zum Erkennen der "Wahrheit" (ich nenn sie jetzt mal so) gegeben sind und du somit besser Einfluss auf dein Leben nehmen kannst.
Genug gelabert,
Jump