• Offizieller Beitrag

    ist so etwas gerecht?

    als durchschnittlich verdienender hat man mit 52 jahren etwas über 50 tsd euro in die arbeitslsosenkasse eingezahlt.

    wird man dann arbeitslos, bekommt diese zahler etwa 10 tsd euro an arbeitslosenhilfe ausgezahlt. dann rutscht er in das alg II und muß sein gesamtes vermögen bis auf minimale grenzbeträge verwerten. er bekommt alg II auf sozialhilfeniveau und wird gezwungen jeden job, auch die berüchtigten 1 euro zwangsjobs anzunehmen. der reichsarbeitsdienst läßt grüßen.

    der eingezahlte betrag steht in keinem verhältniss zu den ausgezahlten leistungen. gleiches wird bei den renten und krankenkassenbeiträgen nun durchgezogen. zahnesatz ohne zuzahlung ist nicht mehr möglich. wofür also die beiträge?

    wo bleibt die grundsicherung. alte menschen mit gebrauchten brillen und ohne zähne.....die bilder von früher, die holen uns ein.

  • bißchen spät, die aufregung, da gabs doch bereits im letzten jahr schon den einen oder anderen thread zu...

    zunächst einmal ist "gerecht" die moralische seite der sache und "rechtens" die juristische. wer mag, ziehe vor verfassungsgericht, da wird recht gesprochen, was aber immer noch nicht heisst, dass das urteil im rahmen eines gerechten empfindens aufschlägt...

    ähnlich wie der "generationenvertrag" bei der rentenversicherung beruhen auch sozial- und arbeitslosenhilfe auf dem solidaritätprinzip. hier hilft derjenige, der mehr hat demjenigen, der weniger hat. das heisst, ich zahle meine beiträge nicht in die sparkasse ein und bekomme hinterher mein eingezahltes mit zinsen raus. wie sollte das funktionieren?
    dieser staat hat unter 16jähriger cdu-regierung nichts weiter als schulden gemacht udn muss zudem die kosten für die wiedervereinigung tragen. das heisst konkret, dass alle bürger der ex-ddr so behandelt werden, als hätten sie jahrzenhntelang ihre beiträge in die renten- und arbeitslosenkassen der brd einbezahlt.
    faktisch: haben sie aber nicht. das geld ist schlicht und einfach nicht da.

    gerecht ist Hartz IV auf gar keinen fall und der gute gedanke der 1 €uro jobs kann auch in diesem fall missbraucht werden aber unterm strich: dieser staat ist bankrott, weil viele mit einer beispiellosen selbstbedienungsmentalität und geilem geiz dazu beigetragen haben. :nix:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Käptn Nemo
    bißchen spät, die aufregung, da gabs doch bereits im letzten jahr schon den einen oder anderen thread zu...:


    zu spät kann es nie sein, außer es wird so gewünscht.

    Zitat

    zunächst einmal ist "gerecht" die moralische seite der sache und "rechtens" die juristische. wer mag, ziehe vor verfassungsgericht, da wird recht gesprochen, was aber immer noch nicht heisst, dass das urteil im rahmen eines gerechten empfindens aufschlägt...:

    typische stammtischargumentation. wo soll denn der alg II empfänger das geld zur klage hernehmen?

    Zitat

    ähnlich wie der "generationenvertrag" bei der rentenversicherung beruhen auch sozial- und arbeitslosenhilfe auf dem solidaritätprinzip. hier hilft derjenige, der mehr hat demjenigen, der weniger hat. das heisst, ich zahle meine beiträge nicht in die sparkasse ein und bekomme hinterher mein eingezahltes mit zinsen raus. wie sollte das funktionieren?
    dieser staat hat unter 16jähriger cdu-regierung nichts weiter als schulden gemacht udn muss zudem die kosten für die wiedervereinigung tragen. das heisst konkret, dass alle bürger der ex-ddr so behandelt werden, als hätten sie jahrzenhntelang ihre beiträge in die renten- und arbeitslosenkassen der brd einbezahlt.
    faktisch: haben sie aber nicht. das geld ist schlicht und einfach nicht da.:

    das ist übelstes bildzeitungsniveau. ohne die wiedervereinigung wäre der staat brd viel eher im staatsbankrot gewesen. erst die eingliederung der ostzone hat noch einmal den staatsbankrot einen aufschub gegeben. nicht nur die ddr war bankrot, auch die brd war dies. diese bittere wahrheit will man nur vertuschen.

  • Zitat

    wo soll denn der alg II empfänger das geld zur klage hernehmen?

    och weisst du, es gibt u.a. prozesskostenbeihilfe. dein ver.di-anwalt (oder welche gewerkschaft ist für dich zuständig) hilft dir gern weiter.

    Zitat

    ohne die wiedervereinigung wäre der staat brd viel eher im staatsbankrot gewesen.


    lies das zehnmal und dann nimm den taschenrechner. die bürger der ex-ddr wurden so behandelt, als hätten sie 40 jahre lang in die staatskasse der brd eingezahlt. diese vorgehensweise find ich absolut menschlich und zahle gern meinen soli-beitrag dafür. faktisch haben sie aber nicht in die kasse der brd gezahlt. und das gibt dir nicht nur die bildzeitung, sondern sogar die "welt am sonntag" schriftlich.

    nachträglich editiert wegen unübersichtlicher "quotes"

    Einmal editiert, zuletzt von Käptn Nemo (10. April 2005 um 01:44)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Käptn Nemo


    lies das zehnmal und dann nimm den taschenrechner. die bürger der ex-ddr wurden so behandelt, als hätten sie 40 jahre lang in die staatskasse der brd eingezahlt. diese vorgehensweise find ich absolut menschlich und zahle gern meinen soli-beitrag dafür. faktisch haben sie aber nicht in die kasse der brd gezahlt. und das gibt dir nicht nur die bildzeitung, sondern sogar die "welt am sonntag" schriftlich.

    meins du? übrigens bezahle ich den gleichen solibeitrag wie du, obwohl ich mir der maroden brd nichts am hut habe.

  • Die brd war nicht bankrott. Jedenfalls nicht mehr als heute.

    Das Problem bei der DDR war der Autarkie-Anspruch des Politbüros.

    Die Globalisierung war schon in den 60ern da, was die Warenverteilung und Weltarbeitsteilung angeht (mal plump formuliert).

    Ein gewisser E.H. war aber der Meinung, alles zu hause mit 14 Millionen Leuten herstellen zu wollen. Konnte ja nicht aufgehen.

    Und die besten Sachen wurden in den Westen verscherbelt - als Billigprodukte, wie Narva-Glühbirnen. Statt Hochqualitätsprodukte wie Musikinstrumente herzustellen. Oder Narva-glühbirnen adäquat zu verpacken und gut zu bewerben!

    Aber das hat nüscht mit HaertsFear zu tun.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Bis zu 300.000 Deutsche leben mittlerweile ohne eine Krankenversicherung

    der anfang vom untergang.

    Zitat

    Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hat seine Kapitalismus-Kritik nochmals verschärft und namentlich Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann angegriffen. Eine bestimmte Schicht von Leuten aus der Wirtschaft und auf den internationalen Finanzmärkten würden Arbeitsplätze vernichten, ohne dabei einen Gedanken an die Menschen zu verschwenden


    kapitalismus kritik......wie bekannt mir das doch vorkommt.

    bei 1000 prozent profit geht das kapital über leichen, hatte ich in der schule glaub ich in der 8. klasse.

  • Zitat

    Original by Robert
    der anfang vom untergang.


    Dies ist nicht der Anfang vom Untergang, sondern der Untergang ist schon im Keime des kapitalistisch-imperialistischen Gesellschaftssystems enthalten. Grundlage des Kapitalismus / Imperialismus ist das Monopol. Das Monopol ist aus dem Kapitalismus selbst erwachsen und gedeiht in dessem allgemeinen kapitalistischen Milieu, der Konkurrenz und der Warenproduktion. Und zu diesem allgemeinen Milieu befindet es sich in einem unlösbaren Widerspruch. Und dieser unlösbare Widerspruch trägt die Tendenz zur Stagnation und Fäulnis in sich. Und bei der sich immer rascheren Entwicklung zu weltbeherrschenden Übermonopolen erst recht, und es zeigt sich ganz klar, das die Tendenz im Zuge dieser Übermonopolisierung und der Globalisierung sich tendenziell immer rascher und mehr beschleunigt. Aus Fäulnis kann nichts anderes ausser Fäulnis gedeihen, sie ist ein Krankheitsprozess der Gesellschaft, welcher immer weiter fortschreitet.

    Daher fruchtet es gar nichts, dieses faulende System des Kapitalismus / Imperialismus nur verbal anzuprangern oder zu verurteilen. Auch bringt es gar nichts, wenn es von der verbrecherischen Politikerclique und den kapitalistischen Schurken und Gangstern schöngeredet, angepriesen und verteidigt wird. Dieses System wird immer mehr faulen, es stinkt jetzt schon erbärmlich, und da ein Grossteil der Bevölkerung dessen penetranten Leichengestank nicht mehr erträgt, sollte man diesen verwesenden Torso des Kapitalismus / Imperialismus endlich entmachten, ausmerzen und begraben.

  • Supergau Deutsche Einheit

    Zitat

    Aus der Rezension von Andreas Vierecke
    "... Die Einheit sei den Deutschen nicht bloß in den Schoß, sondern "vor allem auf den Kopf gefallen", hat der Schweizer Adolf Muschg einmal gesagt. Oh, wie wahr. Politisch, das streitet auch Uwe Müller in seiner bösen Abrechnung nicht ab, ist das Ende der DDR zweifellos ein Glücksfall gewesen. Ökonomisch aber, so Müllers Bilanz nach anderthalb Jahrzehnten, hat sich seit den freudetrunkenen ersten Tagen des gesamtdeutschen Glücks ein Desaster von gigantischem Ausmaß ereignet. Den Autor ficht es gewiss nicht an, wenn man ihm vorwirft, bei seiner Abrechnung allzu kleinlich zu sein. Und in der Tat kann man seinen Unmut ja auch verstehen, angesichts der seit der Vereinigung in die neuen Bundesländer transferierten 1,4 Billionen Euro…

    Wie so häufig Robert werde ich Deine Einschätzung nicht teilen. Ohne Zweifel wurden und werden Fehler gemacht, aber man wird sich die Frage stellen müssen, ob es 1990 anders möglich gewesen wäre und es bleibt als Antwort nur "Nein".

    Mit der Währungsunion ist dem Osten jeder Absatzmarkt weggebrochen, aber dazu hätte es vermutlich gar keine Alternative gegeben: "Kommt die DM nicht zu uns, dann gehen wir zu ihr" oder wie hieß damals der Slogan.

    Erschreckend an den darauf folgenden 15 Jahren ist eigentlich, dass der Osten wirtschaftlich trotz des Riesen - Transfers keinen Tritt gefaßt hat und absehbar sogar Tschechien und andere Neu-EU-Länder dran vorbei ziehen bzgl. Wirtschaftkraft.

    Was mich wütend macht ist die Unverantworlichkeit des Ost-Landesfürsten, den es in 15 Jahren sogar gelungen ist, bzgl. Pro-Kopf-Schulden an den Westländern vorbei zu ziehen, was jeden künftigen Handlungsspielraum zerstört.

    Bzgl der 1 Euro - Jobs halte ich den Vergleich zum Reichsarbeitsdienst für abenteuerlich, das Geld musst Du wohl zu Hartz4 und Miete draufrechnen und bist damit auf einem Lohnniveau, den nicht mal jeder regulär Beschäftigte hat.

    Was die Krankenversicherung angeht, weiß ich nicht, woher Deine Info kommt, ich denke das Gegenteil ist der Fall. Denn viele der Sozialhilfeempfänger, früher rausgeflogen aus der Krankenkasse, sind über Hartz4 nun wieder drin.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    angesichts der seit der Vereinigung in die neuen Bundesländer transferierten 1,4 Billionen Euro…


    die genaue zahl kenne ich nicht, aber welche summe davon floß in die alten bundesländer zurück?

    80 oder 90 %. im übrigen sind in den transferleistungen alle leistungen ( bundeswehr, bund allgemein, institutionen usw.) enthalten.

    von den 1,4 billionen sind also ....50% für den wasserkopf oder?

  • das ist gewiß und ist gleichsam das Fatale, wie geschludert wird mit dem Geld und damit der Solidarität der Bürger, die durchaus da ist. Sicher gibt es auch einige Westgewinnler, die sich zwischendrin eine goldene Nase verdient haben. Daneben ist es dann gelandet beim Cargo-Lifter, der Rennstrecke Lausitz oder ähnlichen abstrusen Großprojekten. in der Erschließung von Gewerbegebieten, wo sich heut Fuchs und Hase gut Nacht sagen. Auch in überblähten Behörden, wie in wenig nutzbringenden ABM, Anpassungsmaßnahmen oder kontraproduktiven Subventionen. Zu einem hat es bisher nicht geführt, einem wirtschaftlichen Schub im Osten. Da viele Jüngere und gut Ausgebildete sich längst gen Westen aufmachten ist das fast auch nicht mehr zu erwarten.

    Ein gesamt ernüchternes Ergebnis. Der Osten wird noch lange Jahre am Tropf hängen und trotzdem untergehen.

  • ich habe vor etwas längerer zeit eine interessante reportage gesehen, wo gezeigt wurde, wo die steuergelder sinnlos im osten angelegt wurden ... leider erinnere ich mich nur noch dunkel, aber es war schon echt heftig. ebenso kenne ich aber diese reportagen aus westdeutschland.

    den ball jetzt hin oder her zu spielen, ist meines erachtens ziemlich sinnlos.

    viel heftiger finde ich die tatsache, dass z.b. bei den ganzen reformen nicht dort gespart wird, wo die massen an ausgaben entstehen, sondern auf den kleinen mann abgewälzt werden.

    ich denke dabei z.b. an die gesundheitsreform. vielleicht ist es euch auch schon einmal aufgefallen, dass medikamente im ausland um manchmal zwei drittel billiger sind, als hier in deutschland. aber ist schon klar, dass ein herr schröder sich der wirtschaft unterwirft und bayer leverkusen sagt: "hey, gerhard, lass mal uns die preispolitik machen und red uns nicht da rein. wenn du hier etwas ändern willst, dann wandern wir ab und produzieren irgendwo anders, wo es günstiger ist. ätsch, und dann hast du noch ein paar tausend arbeitslose mehr."

    im moment bin ich hier leider in der mieslichen lage, obwohl ich ein paar stunden arbeite, zum hauptteil vom staat abhängig zu sein. dazu kommt, dass mein sohn krank ist, aber er fällt durch jegliche raster durch. an krankheit ist einfach nicht gedacht worden. das aa zahlt keine extraausgaben und die krankenkasse sagt auch: ätsch, bätsch, seit der reform bleibt uns kein handlungsspielraum mehr, gehen sie zum aa.
    da beißt sich die katze in den schwanz :nix:

    ich werde versuchen, widerspruch einzulegen, denn letztendlich, wenn nie jemand etwas sagt, werden die lücken nie auffallen.

    ich habe auch schon daran gedacht, vielleicht über die bfa die rehabilitationsmaßnahmen für kinder, die ja die späteren arbeitnehmer sind, in anspruch zu nehmen. mal schauen, vielleicht habe ich da eine chance... ich werde euch auf dem laufenden halten ;)

    Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.

    - Afrikanisches Sprichwort -

    • Offizieller Beitrag

    asachara

    diese "lücken" wurden meiner meinung nach sehr bewußt eingebaut.

    wer ohne geld soll denn klagen? die gewerkschaften? eher ein witz.

    ich kenne fälle, wo diese gewerkschaften absolut unwirksamme betriebsbedingte kündigungen, durch bewußt unfähige anwälte zu rechtmäßigen kündigungen gemacht haben.

    wer kungelt da mit wem?