[..bedeutende Frage: nutzloser Mensch?..]

  • [-- vor ein paar tagen entsprang einem beinahe harmlosen gespräch über menschen täuschen und enttäuschen folgende frage:

    "Wie viele Freundschaften hast du in deinem kurzen Leben eigentlich schon zerstört?"


    ich war einfach nicht fähig zur antwort; zerbrach mir meinen kopf um schließlich vor einem neuen problem zu stehen:


    "Kann ein Mensch überhaupt so n u t z l o s sein, daß er es w e r t ist, sich vollkommen von ihm zu trennen?"


    !Ja, !Nein -
    wie könnt es richtig sein?


    eventuell finden sich lösungen? (wäre das schön!) und schon im voraus: dank!

    m a r i e l l e --]

  • Freunde können nutzlos sein?

    Mensch kann in Freundschaften womöglich investieren?

    Tut mir ja leid, aber in solchen Kategorien denke ich nicht.

  • nutzlos?

    grundsätzlich ist wohl jeder Mensch zu etwas "nutze".

    Wenn eine Freundschaft dennoch auseinander geht, dann wohl deshalb, weil sich ihre gemeinsamen Wege aus den verschiedensten Gründen trennen. Das muss nicht bedeuten, dass der andere Mensch einem plötzlich nutzlos oder wertlos erscheint.

    Ich glaube, ich beginne zu begreifen, was Star mit seiner Aussage meint.

    Meistens entstehen Freundschaften so, dass einer einen Nutzen aus dem anderen zu ziehen meint. Sei es, der andere ist fast überall beliebt und man meint, man bekäme durch ihn gleichfalls etwas mehr Aufmerksamkeit. Das kenne ich aus meiner Jugendzeit, wo ich auch immer "mittendrin" sein wollte.

    Oder, Leute schließen Freundschaften die ihnen Nutzen bringen in materiellen Dingen. Nur, da muss es keinen wundern, wenn es da sehr bald Auseinandersetzungen gibt - wie eben immer, wenn es um Geld geht. ;)

    Nein, nutzlose, wertlose Menschen gibt es in dem Sinne nicht für mich, höchstens gestörte, kranke Menschen, denen ich besser aus dem Wege gehe, um mich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

    irren ist menschlich ;)

  • [-- wenn merkantile größen wie nutzen / kosten / (gebrauchs)wert als menschen-wert in betracht gezogen werden, wenn der mensch also zum ding, zur ware degradiert wird, dann ist es auch nicht meine kategorie. fällt euch keine andere ein? --]

  • marielle, manchmal ist es einfach so, dass ich auf einen Menschen verzichten muss, damit ich selbst wieder Frieden haben kann.

    Dieser Mensch erscheint mir deshalb nicht wertlos - nur, ich kann keine gemeinsame Ebene mehr mit ihm herstellen.

    Ja, ich habe schon einige Freundschaften zerstört (aus meiner Sicht).

    Aber, wie in einer Partnerschaft, gehören dazu auch immer zwei Seiten.

    Und manchmal hat man sich einfach auch nur aus den Augen verloren.

    Gut, damit lässt sich nicht alles entschuldigen, was man selbst verzapft hat. Trotzdem, als wertlos oder nutzlos sehe ich bis heute keine dieser Freundschaften an.

    irren ist menschlich ;)

  • Zitat

    Original by Marielle
    "Kann ein Mensch überhaupt so n u t z l o s sein, daß er es w e r t ist, sich vollkommen von ihm zu trennen?"

    Zum einen ist es richtig, wenn Star hier anmerkt, das es in Bezug auf Freundschaften fehl am Platze ist, in Kategorien zu denken, denn Kategorien implizieren immer auch eine bestimmte vorgefertigte Sichtweise in einem Selbst. Diese vorgefertigten Sichtweisen oder Kategorien begründen und schaffen erst eine Werteinstufung, weil einer Werteinstufung eigene Maßstäbe, Normen, Moralstrukturen, Rechts- wie Unrechtsempfindungen, usw. usf. zugrunde liegen, welche einem kontrollierendem Bewertungssystem unterliegen.

    Menschen an sich haben und unterliegen in ihrem So-Sein, ihrer Ursprünglichkeit, keinem begründeten Wert, ihr "Wert" ergibt sich daraus, das sie sind und so sind, wie sie sind..

    Ergo kann also nur in einem Verstandesmechanismus, welcher Menschen aufgrund eigener Wert-Vorstellungen und Wert-Maßstäbe jemand anders, so auch ein Freund, einen selbst täuschen und ent-täuschen. Dieses Täuschen und Enttäuschen ist aber keine Eigenschaft oder Eigenart, welche mir ein Gegenüber angedeihen lässt, sondern nur das eigene Empfinden von Unzulänglichkeiten in meinem eigenen Wertesystem oder Kategorienschema, was nichts anderes bedeutet, das hier Erwartungen meinerseits an jemand anderem, welche ich aufgrund meines Bewertungsmechanismus aufgestellt habe, getäuscht und enttäuscht werden. Mein Gegenüber handelt , wie er handelt, aus seinem so Sein, so, wie er halt ist.

    Ich kann also einen Menschen an sich, so auch einen Freund, so für mich annehmen, wie er ist, oder ich stufe und kategorisiere ihn in einen bewertenden Verstandesmechanismus, und nehme ihn dann nur an, wenn er meinen eigenen Naßstäben und Bewertungen entspricht, und damit nehme ich ihm seine Ursprünglichkeit, nämlich sein So-Sein und sein So-Sein, wie er von Natur aus ist. Und die Ursprünglichkeit eines Menschen kann im ureigensten Sinn nicht genommen werden, denn sie unterliegt keinem Wert oder Schema, sie ist das, was sie ist, sprich Ursprung. Wer meint, das er das kann, DENKT falsch!

  • wenn man es schon so materialistisch betrachten möchte:

    Jeder Mensch kann dir nützen.
    Jeder Mensch kann dir schaden.

    Überwiegt der Schaden den Nutzen, wäre es vorteilhaft, sich von jenem zu befreien.


    Aber wir wollen das sicher nicht materialistisch betrachten... zumindest will ich das nicht.

    Jump

  • [--so richtig bringt mich das alles nicht weiter.

    muß jemand es nicht "Wert" sein, v ö l l i g verlassen zu werden?

    verlassen kostet mühe, um diese aufzubringen bedarf es doch eines grundes, welche verschiedensten trennungsgründe außer "nutzlosigkeit" (bitte seht das mal nicht als schmachwort aus dem vokabular eines unmenschen, denn der nutzlose mensch ist nicht der bösartige mensch, er entzieht sich nur jeglichem ge- und missbrauch ) kennt ihr denn noch?

    jumpintodeath, wenn du es materialistisch betrachten "würdest", wäre dann deine antwort dann - ja ? --]

  • Nutzen ist ein Grundsatz... Wenn man die einen umgebenden Menschen auf diese Art betrachtet, lässt sich jedes Bedürfnis, jedes Verhalten in Zusammenhang mit "Nutzen" bringen. So ist zum Beispiel Sex ein Nutzen, den jemand für einen haben kann... oder dass der/diejenige einen freundlich behandelt.. und das zur guten Laune beiträgt... oder dass jemand Dinge für einen erledigt. Jede Handlung (wirklich jede) lässt irgendwo einen Nutzen erkennen. Nun ist die Frage, welcher "Nutzen" bedeutet einem nichts.. was dann gleichbedeutend ist mit "Nutzlosigkeit". Jemanden zu verlassen hat an sich nur den Nutzen, mit der Person nichts mehr zu tun haben zu wollen, weil der "Nutzen" jener Person gleich null ist.... sie vielleicht sogar noch eigenes Engagement fordert und damit mehr Kraft fordert, als man durch sie gewinnnen kann (= negativer Nutzen)

    eine Person ist es "wert" völlig verlassen zu werden, wenn sie einen negativen Wert hat... wobei hier dann die Energie, die man durch diese Person verliert, größer ist als die Energie, die man durch die Trennung verliert.

    Man kann alles auf Nützlichkeit projizieren, allerdings ist diese Weise zu denken zwar energieeffizient jedoch sehr oberflächlich.

    Jump

  • Bei Freunden ist wohl wie in einer Beziehung:
    wo keine Liebe mehr ist, kann mensch sich trennen.

    EineN FreundIn nur deshalb noch sehen und zuhören, weil es Gewohnheit ist, ich sie aber inzwischen unsympathisch, bösartig und als mit den "falschen" Eistellungen behaftet betrachte, macht sicher keinen Sinn.

    Willsat du auf so etwas hinaus?

  • @ Marielle

    Ehrlich gesagt kann ich die genaue Intention der von Dir aufgeworfenen Frage auch nicht ganz erfassen, aber ich antworte jetzt mal in dem Rahmen, das ich mich von einem/er FreundIn trennen würde, wenn ich mein Vertrauen in diese/m total verloren hätte. Dies würde darauf hinausführen, das sie für mich, so wie Du es nennst, keinen persönlichen "Wert" mehr darstellen würde und diese Freundschaft mir nichts mehr nutzt.