• Da kommt mir in den Sinn:
    Feuerwasser verbrennt von innen.
    Verbrannte Menschen.
    Das verbrannte Wollen.
    Ausgebrannt.
    Selbstverbrennung.

    Ich denke, das mit dem Alkohol ist dasselbe wie bei den Drogensüchtigen:
    Das Nervensystem wird derart gelähmt, dass die Fähigkeit, den Willen durchzusetzen, enorm gedrosselt wird.
    Die Einsicht als solche, dass diese Substanzen lebenszerstörend wirken, ist schon vorhanden.

    Vielleicht ist es sogar das Erkennen der Betroffenen, dass ein immenser Graben liegt zwischen dem was sie wissen und dem Realisieren von dem was sie augrund ihres Wissens eingesehen haben.
    Daraus wächst Hoffnungslosigkeit.
    Die Hoffnungslosigkeit beängstigt.
    Die Angst muss besiegt werden.

    Und sie wird vertrieben.
    Mit dem gewohnten Instument.
    Mit dem falschen Instument.
    Bis zum nächsten Entsetzen.

    vero

  • @ 2ner: "Alke" hab ich noch nie gehört.

    @ vero: Sehr gut, deine Assoziation mit der Selbstverbrennung.

    Zitat

    Original von vero
    Die Einsicht als solche, dass diese Substanzen lebenszerstörend wirken, ist schon vorhanden.


    Das ist sicherlich wahr. Mit meinem Schlussvers meinte ich auch eher die Einsicht, dass es nottut, sich von kompetenter Seite helfen zu lassen.

    Und du hast recht: der ganz zentrale Punkt, um den sich alles dreht, ist die Hoffnungslosigkeit. Und die wird gerade mit dem bekämpft, was sie eigentlich noch mehr steigert ... eben ein schrecklicher Teufelskreis.

  • Naja, eigentlich klingt beides nicht sonderlich gut.

    Was ich eigentlich meinte, war natürlich: In Alkohol ertränken - nur habe ich da reim- und rhythmustechnisch keine bessere Lösung dafür gefunden. :nix:

  • Oder aber:

    Sie sind mit Sorgen schwer beladen
    Und lassen sie in Whiskey baden

    ? Naja. Weiß auch nicht. gg

  • Hallo Mindi,

    ich bin beeindruckt, von den recht sinnvollen Reimen, eines schwerwiegenden Themas.

    Unpassend finde ich das vorangestellte Pic und den "Alki". (Verniedlichung)

    Gruß
    Lama

  • Hallo Lama,

    schön, dich mal wiederzusehen. :)

    Zitat

    Original von Lama
    Unpassend finde ich das vorangestellte Pic und den "Alki". (Verniedlichung)


    Hier hast du mit beidem völlig recht. Also weg mit dem Bild.
    Der Alki war eine Notlösung, weil Alkohol zu lang war. Aber wenn ich jetzt die Version nehme, die vero "abgesegnet" hat, dann ist das auch geregelt. gleich mal ans Ändern geht.


    Vero, ich weiß gar nicht, was du hast! Deine beiden Verse sind von Reim und Rhythmus her perfekt. Was hast du daran auszusetzen? Das würde mich echt interessieren.

  • Vero, klar muss man eine Idee und/oder ein Konzept haben, wenn man reimen möchte. Das ist aber bei jedem Beitrag so, egal was man schreibt. Wenn du aber die entsprechende Idee und Vorstellung vom Inhalt dann HAST, dann kannst du sehr wohl dichten! Wobei ich im übrigen oft, wenn ich mit einem Gedicht beginne, auch noch gar keine genaue Vorstellung davon habe, wie es weitergehen soll - das entwickelt sich oft erst beim Schreiben. Entwickelt es sich nicht, höre ich eben wieder auf. ;)


    Zitat

    Hey, kannst du meine beiden letzten Beiträge trashen?
    Also diesen und den mit dem blauen Text?


    Nein, kann ich nicht. Hier im Schöngeist müsste das kolibri machen. Aber lass das mal ruhig stehen. Ich empfinde das nicht als Verballhornung des Themas - es ging eigentlich ums Dichten allgemein. Und so eine Unterhaltung darf hier ruhig stehen. Wir machen einfach normal weiter. Ich habe noch ein älteres Gedicht betr. Alkohol, das ich nachher posten werde.

  • Karin Dietrich

    Die Sucht...

    Heute geht es wieder los, heute muss es sein,
    kann mich nicht mehr davon befrei´n,
    Der Zwang, der Drang, erdrücken mich fast,
    auf meinen Schultern liegt eine große Last.

    Zwei Tage hab´ ich sie ignoriert,
    wusste nicht, was mit mir passiert.
    Am ganzen Körper Zittern und Beben,
    kann ich so noch weiter leben?

    Fast wie von selbst, der Griff zur Flasche,
    hab´ sie versteckt, in einer alten Tasche.
    Keiner merkt´s, das glaub´ zwar nur ich,
    und das ewige Lügen, fürchterlich.

    Sie zermürbt mich, frisst mich auf,
    ein immer währender Spießrutenlauf.
    Flaschen verstecken und mich selber auch,
    halte ich das noch lange aus?

    Keine Wohnung, keine Arbeit, die Konsequenz,
    fremde Menschen anbetteln um ein paar Cent.
    Wenn´s so nicht geht, dann muss ich´s stehlen,
    die Flasche darf mir niemals fehlen.

    Familie und Freunde gibt es nicht mehr,
    belogen, bestohlen, die Flasche muss her.
    Ich brauche keine Therapie,
    komm´ viel, viel weiter ohne sie.

    Warum gestehe ich´s mir nicht ein?,
    Familie und Freunde die müssen jetzt sein.
    Sie wollen mir helfen, ich brauche sie nicht,
    Wenn ich selber nicht will, dann will ich nicht.