Freiheit, die ich meine ...

  • Ehrlichkeit und Freiheit zur Ehrlichkeit...

    Ich erwähnte ja bereits, dass es zur Freiheit so viel zu sagen gibt, dass man das in der Kürze nicht abhandeln kann.

    irren ist menschlich ;)

  • Zitat

    Original von fratzmaus
    dass man das in der Kürze nicht abhandeln kann.

    Genau. Dann werdet doch mal bitte ausführlicher und dann verschieben wir das ins Philosophie! :D

  • ..ich fürchte, wir sind schon sehr weit abgekommen von dem, was Garp eigentlich meint:

    Sind wir schon so angepasst, dass wir nicht mehr den Mut oder die Freiheit aufbringen, uns unvoreingenommen eigene Gedanken und Bilder zu machen?

    Wenn ich merke, dass es irgendwo stinkt - dass es MIR stinkt - warum mache ich dann nicht direkt meinen Mund auf und protestiere dagegen?

    Aufgeklärt hin oder her...es zeigt sich sogar hier, dass der Begriff "Freiheit" ja bereits die unterschiedlichsten Gedanken hervorruft, die rein philosophischer Art sind.

    Wo bleibt die Affinition zu MIR dabei?

    Warum müssen immer alle von "man", "wir" - also immer weg von mir, vom Ich schwadronieren?

    Solange wir immer fern ab von der eigenen Person schwafeln, ist die Freiheit (die eigene) mindestens genauso weit entfernt.

    irren ist menschlich ;)

  • Da hast du völlig Recht, fratzi.

    Ich vermute, dass das so einerseits einfach die Angst ist, aus dem gegebenen Rahmen herauszufallen und von anderen nicht akzeptiert zu werden, und andererseits ist das irgendein falsch verstandenes Gemeinschaftsgefühl.

    Eine wahre und funktionierende Gemeinschaft und Gesellschaft können wir aber nur haben, wenn die Mitglieder keine Scheu haben, ihr wirkliches ICH zu präsentieren und voll und ganz dazu zu stehen.

    Nur durch Individualismus gibt es auch Fortschritt, nicht durch Angepasstsein und Marionettenhaftigkeit. Wobei Individualismus, wie ich ihn meine, nicht mit Egoismus verknüpft sein muss!

    Die Beeinflussungen von außen, die wir hinnehmen, und das ängstliche Sich-unterordnen oder Sich-einfügen ohne eigentlich im tiefsten Inneren dahinter zu stehen, lassen die Persönlichkeit verkümmern und rauben uns unsere Freiheiten. Aber der erste Schritt dazu kommt von uns selbst. WIR lassen es zu, WIR berauben uns selbst der Freiheit ...

  • so .. jetz ich auch wieder was labern. (was ein "Satz")

    Mit der Freiheit ist das übrigens eine ziemlich interessante Sache.

    Ich sage ja mitunter.. ich habe die Freiheit, zu tun was ich will... und in den meisten Fällen ist das, nichts zu tun.

    Das ist meiner Meinung nach eine sehr merkwürdige Freiheit... denn Gefangenschaft bedeutet ja, gegen etwas Bestimmtes nichts tun zu können. (Also vom Grundgedanken.. gegen Gefangenschaft kann man schon etwas tun.. aber das gehört hier jetzt nicht her.. das ist Haarspalterei)
    Darum denke ich... ich bin nur dann frei, wenn ich aktiv und aus eigenem Willen handle... und nicht passiv irgendwo rumfaulenze. Freiheit ist für mich, Entscheidungen zu fällen, die von einem konstruktiven Gedanken herrühren.

    Warum ich die Freiheit nicht nutze, die mir gegeben ist? Warum ich nicht tue, was mir gefällt? Warum ich nicht etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anfange? Die Fragen sind einfach beantwortet: ich bin bequem. Und diese Antwort zu geben ist auch bequem.

    Zur Freiheit fällt mir übrigens wieder Kausalität ein.. im Sinne, nichts was wir tun ist unsere freie Entscheidung... sondern eine Konsequenz (un)endlicher Ereignisse. Aber das gehört hier auch nicht her.

    Meine Mutter meinte mal: Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.
    Ich rätsel bis heute was das genau bedeuten soll... und ich will nicht, dass es mir einer von euch Schlaumeiern verrät ;o)

    Feel free to breathe

    Jump

  • Zitat

    Original von JumpIntoDeath
    Meine Mutter meinte mal: Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.


    Erst seit sehr kurzer Zeit weiß ich, was dieser Satz bedeutet. Ich könnte ihn dir aber auch gar nicht erklären, selbst wenn ich wollte, denn den Inhalt muss man erfahren, um ihn zu verstehen.

    Mir scheint, deine Mutter ist eine weise Frau.

  • @jump
    Hat eine tolle Mutter.
    Eine sehr anspruchsvolle Aussage !

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    Das junge Paar hat soeben eine Krankenversicherung für das noch ungeborene Kind abgeschlossen, damit die Geburt sowohl von Mutter als auch vom Kind finanziell abgesichert sind.
    Der Gesundheitszustand der Schwangeren wird vom Arzt ständig überwacht.

    Nun geht es darum, falls sie dessen Geschlecht noch nicht weiss, möglichst zwei Namen für das Kind auszuwählen. Verspürt die Mutter Wehen, begibt sie sich ins bereits seit Wochen ausgewählte Krankenhaus , wo sie vor der Geburt die Namen hinterlegt..

    Das Ärzteteam registriet genau die Zeit der Geburt und übersendet kurz später die Daten des neuen Erdenbürgers an die Ämter

    Sollte das Kind kurz vor, während oder kurz nach der Geburt sterben , wäre es hingegen theoretisch lebensfähig gewesen, wird es bei den Ämtern als geboren und verstorben gemeldet. Die traurigen Eltern haben zudem die Formalitäten fürs Begräbnis zu erledigen, melden das Tote bei der Krankenkasse ab, stornieren die Vorbesprechungen für die Lebensversicherung und haben sich mit dem Krankenhaus zu einigen über Obduktion und eventuelle Organentnahme .

    Hat das Kind die Geburt überlebt, erfolgen bald seine Anmeldungen für Krippenplatz, Kindergarten, Schule ...

    Nun hat der junge Mensch einige Jahre Zeit, älter zu werden, besteht jede Menge Prüfungen, gliedert sich in den Strassenverkehr ein, heiratet, bezahlt seine Steuern ... und, und, und ..., bis er sich auf sein Ableben hin vorbereitet.

    Testament verfassen, Erbschaftsverträg formulieren, Liegenschaft aufräumen, im Altersheim anmelden, Organspende «definieren», Einäscherung überdenken, Grabplatz reservieren / kaufen und wenn er stirbt ...

    ... wird sein Ableben von einem Arzt bestätigt, die Todesursache wird erklärt, die Daten werden den Behörden gemeldet, die Leiche wird von A nach B überführt, die Totengräber werden tätig, die Leiche wird aufgebahrt, die Ämter übergeben das Ableben dem zuständigen Medienorgan, und kurze Zeit später steht da gross:


    In memoriam
    Hans Unruh  
    01. 01. 2004 - 31. 12. 2084
    Herr erbarme Dich seiner,
    Er liebte die Freiheit !


    Und irgendwo dazwischen
    befindet sich die Freiheit
    von Hans Unruh.

    -----------------------------
    edit: sorry, vergessen, dass hier short cut ist ...

    vero

    Einmal editiert, zuletzt von vero (20. März 2004 um 22:09)

  • Zitat

    Original von JumpIntoDeath
    Meine Mutter meinte mal: Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.


    ... ich will Jump`s Mutter hier nicht zu nahe treten, aber ich glaube, dass ist Bauernfängerei ...

    Mit der Einsicht in die Notwendigkeit läßt sich alles hinnehmen, 5 Millionen Arbeitslose, der Wahn der Global Player, die Machtergreifung der Nazis und und und ...

    mir gefällt da eher nachfolgend sehr bekannter Spruch:

    "Gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
    die ich icht ändern kann,
    den Mut, Dinge zu ändern,
    die ich ändern kann
    und die Weisheit,
    das eine vom anderen zu unterscheiden"

    und da hakt es meist am letzteren ... :neu: Garp

  • Garp, nach meinem Verständnis enthält der von dir zitierte Spruch genau dasselbe, wie die Aussage von Jumps Mutter - es ist nur anders ausgedrückt.

  • nach kant ist freiheit=interessenlosigkeit..
    ich kann freiheit nicht werten & wenn, dann ist sie für mich eher negativ, weil sie das ICH & die WELT auseinanderreisst..
    die vorstellung von freiheit als einen wert resultiert aus dem abgetrenntsein..
    für mich gibt es das genausowenig wie gut & schlecht etc.pp. .
    wie ich fühle, ich was anderes, aber wäre das unbewusste bewusst, würde ich dann.verdammt nochmal auch immer stolpern? ;)

    ..

  • Ist für den einen die Freiheit über philosophische Ansichten definierbar, so ist für den anderen der Begriff Freiheit, durch ganz reale Begebenheiten existent.
    Im Grunde gibt es keine allgemeingültige Definition, egal was Kant oder andere sagen, meinen.
    Freiheit ist in erster Linie ein Gefühl, frei von Fesseln, Zwängen, egal geistig oder körperlich.
    Für mich bedeutet Freiheit, im Meer zu schwimmen!
    Mit den Wellen zu spielen; zu tauchen, ich fühle mich als ein Teil des Meeres, und empfinde unbegrenzte Freiheit.
    (PS. dazu möchte ich sagen, das meine Mutter immer Todesängste ausstand, weil ich auf Sylt noch vor den Begrenzungen der Rettungsschwimmer mich "austobte!" Aber sie konnte nicht so gut schwimmen wie ich:-) )

    Luzifer....