Beiträge von Nikolausi

    Mein Kompliment ! Diese Weihnachtsfeier fand selbst ich VOLL KRASS :]

    Nun wird sich das Nikolausi bis zum naechsten Jahr erholen und wuenscht allen...

    HoHoHo...
    nun seit mal alle froehlich-froh !
    Verbringt die Tage in Beschaulichkeit,
    ich komme dann wieder, zur naechsten Weihnachtszeit :santa:


    Edit selbst ein Nikolausi ist nicht ohne Fehler ;)

    Christkinds Getreuer Knecht
    von Emil Weber

    Von grünen Tannen ganz umstellt,
    Liegt still ein Haus am End der Welt.
    Darinnen haust auf seine Art
    Ein alter Mann mit langem Bart.
    Wenn´s Winter wird, da gibt's zu tun;
    Da kann er nur am Abend ruhn.
    Und wenn´s die ersten Flocken schneit,
    Da lächelt er: Bald ist´s soweit.
    Und eines Abends schwebt ganz sacht
    Ein Engel wieder durch die Nacht.

    Er schwebt, umglänzt von goldnem Schein,
    Auf´s Häuschen zu und geht hinein.
    "He Alter" - ruft er - "sei bereit;
    Die Zeit ist da, es ist soweit!"
    Der Engel aber dass Ihr´s wisst,
    Kein andrer als das Christkind ist.
    Ihm dient der Alte treu und recht;
    Knecht Ruprecht ist´s des Christkinds Knecht

    Längst fertig sind die Sachen all;
    Der Esel wartet schon im Stall.
    Der gute Graue, dick vom Ruh´n,
    Bekommt nun tüchtig was zu tun.
    Zwei größe Säcke bis zum Rand
    Gefüllt - so geht´s ins Menschenland.

    Am nächsten klopft´s bei euch an.
    Du kriegst ´nen Schreck ...
    Der Weihnachtsmann!

    Rudolph, das Rentier mit der Roten Nase


    Hoch oben im Norden, wo die Nächte dunkler und länger und der Schnee viel weißer ist als in unseren Breitengraden, sind die Rentiere beheimatet. In jedem Jahr geht der Weihnachtsmann dort auf die Suche nach den stärksten und schnellsten Tieren, um seinen gewaltigen Schlitten durch die Luft zu befördern. In dieser Gegend lebte eine Rentierfamilie mit ihren fünf Kindern. Das Jüngste hörte auf den Namen Rudolph und war ein besonders lebhaftes und neugieriges Kind, das seine Nase in allerlei Dinge steckte. Tja, und diese Nase hatte es wirklich in sich. Immer, wenn das kleine Rentierherz vor Aufregung ein bisschen schneller klopfte, leuchtete sie so rot wie die glühende Sonne kurz vor dem Untergang. Egal, ob er sich freute oder zornig war, Rudolphs Nase glühte in voller Pracht. Seine Eltern und Geschwister hatten ihren Spaß an der roten Nase, aber schon im Rentierkindergarten wurde sie zum Gespött der vierbeinigen Racker. "Das ist der Rudolph mit der roten Nase", riefen sie und tanzten um ihn herum, während sie mit ihren kleinen Hufen auf ihn zeigten. Und dann erst in der Rentierschule! Die Rentier-Kinder hänselten ihn wo sie nur konnten. Mit allen Mitteln versuchte Rudolph seine Nase zu verbergen, indem er sie mit schwarzer Farbe übermalte. Spielte er mit den anderen verstecken, freute er sich, dass er diesmal nicht entdeckt worden war. Und im gleichen Moment begann seine Nase so zu glühen, dass die Farbe abblätterte. Ein anderes Mal stülpte er sich eine schwarze Gummikappe darüber. Nicht nur, dass er durch den Mund atmen musste. Als er auch noch zu sprechen begann, klang es als säße eine Wäscheklammer auf seiner Nase. Seine Mitschüler hielten sich die Rentier-Bäuche vor Lachen, aber Rudolph lief nach Hause und weinte bitterlich. "Nie wieder werde ich mit diesen Blödhufen spielen", rief er unter Tränen, und die Worte seiner Eltern und Geschwister konnten ihn dabei nur wenig trösten.

    Die Tage wurden kürzer und wie in jedem Jahr kündigte sich der Besuch des Weihnachtsmannes an. In allen Rentier-Haushalten wurden die jungen und kräftigen Burschen herausgeputzt. Ihre Felle wurden so lange gestriegelt und gebürstet bis sie kupfernfarben schimmerten, die Geweihe mit Schnee geputzt bis sie im fahlen Licht des nordischen Winters glänzten. Und dann war es endlich soweit. Auf einem riesigen Platz standen Dutzende von Rentieren, die ungeduldig und nervös mit den Hufen scharrten und schaurig-schöne Rufe ausstießen, um die Mitbewerber zu beeindrucken. Unter ihnen war auch Rudolph, an Größe und Kraft den anderen Bewerbern zumeist deutlich überlegen. Pünktlich zur festgelegten Zeit landete der Weihnachtsmann aus dem nahegelegenen Weihnachtsdorf, seiner Heimat, mit seinem Schlitten, der diesmal nur von Donner, dem getreuen Leittier gezogen wurde. Leichter Schnee hatte eingesetzt und der wallende rote Mantel war mit weißen Tupfern übersät. Santa Claus machte sich sofort an die Arbeit, indem er jedes Tier in Augenschein nahm. Immer wieder brummelte er einige Worte in seinen langen weißen Bart.
    Rudolph kam es wie eine Ewigkeit vor. Als die Reihe endlich bei ihm angelangt war, glühte seine Nase vor Aufregung fast so hell wie die Sonne. Santa Claus trat auf ihn zu, lächelte freundlich und schüttelte den Kopf. "Du bist groß und kräftig. Und ein hübscher Bursche dazu ", sprach er, "aber leider kann ich dich nicht gebrauchen. Die Kinder würden erschrecken, wenn sie dich sähen." Rudolphs Trauer kannte keine Grenzen. So schnell er konnte, lief er hinaus in den Wald und stampfte brüllend und weinend durch den tiefen Schnee. Die Geräusche und das weithin sichtbare rote Licht lockten eine Elfe an. Vorsichtig näherte sie sich, legte ihre Hand auf seine Schulter und fragte : "Was ist mit dir?"
    "Schau nur, wie meine Nase leuchtet. Keiner braucht ein Rentier mit einer roten Nase!" antwortete Rudolph.
    "Das kenne ich", sprach die Elfe, "ich würde gerne im Weihnachtsdorf mit den anderen Elfen arbeiten. Aber immer, wenn ich aufgeregt bin, beginnen meine Ohren zu wackeln. Und wackelnde Ohren mag Santa Claus nicht."
    Rudolph blickte auf, wischte sich mit den Hufen die Tränen aus den Augen und sah eine bildhübsche Elfe, deren Ohren im Rhythmus eines Vogelschlags hin und her wackelten.
    "Mein Name ist Herbie", sagte sie schüchtern. Und während sie sich so in die Augen sahen, der eine mit einer leuchtend roten Nase, die andere mit rhythmisch wackelnden Ohren, prusteten sie urplötzlich los und lachten bis ihnen die Bäuche weh taten.

    An diesem Tag schlossen sie Freundschaft schwatzten bis in die Nacht und kehrten erst am frühen Morgen heim. Mit Riesenschritten ging die Zeit auf Weihnachten zu. Herbie und Rudolph trafen sich in dieser Zeit viele Male im Wald. Alle waren mit den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest so beschäftigt, dass sie nicht bemerkten, wie sich das Wetter von Tag zu Tag verschlechterte. Am Vorabend des Weihnachtstages übergab die Wetterfee Santa Claus den Wetterbericht. Mit sorgenvoller Miene blickte er zum Himmel und seufzte resigniert : "Wenn ich morgen anspanne, kann ich vom Kutschbock aus noch nicht einmal die Rentiere sehen. Wie soll ich da den Weg zu den Kindern finden?"
    In dieser Nacht fand Santa Claus keinen Schlaf. Immer wieder grübelte er über einen Ausweg nach. Schließlich zog er Mantel, Stiefel und Mütze an, spannte Donner vor seinen Schlitten und machte sich auf den Weg zur Erde. "Vielleicht finde ich dort eine Lösung", dachte er. Während seines Fluges begann es in dichten Flocken zu schneien. So dicht, dass Santa Claus kaum etwas sehen konnte. Lediglich ein rotes Licht unter ihm leuchtete so hell, dass ihm der Schnee wie eine riesige Menge Erdbeereis vorkam. Santa Claus liebte Erdbeereis. "Hallo", rief er, "was hast du für eine hübsche und wundervolle Nase! Du bist genau der, den ich brauche. Was hältst du davon, wenn du am Weihnachtstag vor meinem Schlitten herläufst und mir so den Weg zu den Kindern zeigst?"

    Als Rudolph die Worte des Weihnachtsmannes hörte, fiel ihm vor Schreck der Tannenbaum zu Boden und seine Nase glühte so heftig wie noch nie in seinem Leben. Vor lauter Freude fehlten ihm die Worte. Erst langsam fand er seine Fassung wieder.

    "Natürlich furchtbar gerne. Ich freu’ mich riesig."
    Doch plötzlich wurde er sehr traurig. "Aber wie finde ich den Weg zurück zum Weihnachtsdorf, wenn es so dicht schneit?" Im gleichen Moment, in dem er die Worte aussprach, kam ihm eine Idee. "Bin gleich wieder da", rief er, während er schon in schnellem Galopp auf dem Weg in den Wald war und einen verdutzten Santa Claus zurückließ. Wenige Minuten später kehrten ein Rentier mit einer glühenden Nase und eine Elfe mit wackelnden Ohren aus dem Wald zurück. "Sie wird uns führen, Santa Claus", sagte Rudolph voller Stolz und zeigte auf Herbie. "Mit ihren Ohren hält sie uns den Schnee vom Leibe. Und sie kennt den Weg." "Das ist eine prachtvolle Idee", dröhnte Santa Claus. "Aber jetzt muss ich zurück. Auf morgen dann."
    Und so geschah es, dass Santa Claus am Weihnachtstag von einem Rentier mit einer roten Nase und einer Elfe mit wackelnden Ohren begleitet wurde.

    Rudolph wurde für seine treuen Dienste am nächsten Tag von allen Rentieren begeistert gefeiert. Den ganzen Tag tanzten sie auf dem großen Marktplatz und sangen dazu : "Rudolph mit der roten Nase, du wirst in die Geschichte eingehen."
    Und es muss jemanden gegeben haben, der Santa Claus und seine beiden Helfer beobachtet hat. Sonst gäbe es sie heute nicht, die Geschichte von Rudolph mit der roten Nase.

    Weihnachtspost
    von Heinz Bornemann

    Lange Schlangen an den Schaltern
    jetzt ist Zeit für Weihnachtspost
    dabei kann man ganz schnell altern
    wie schön war da noch Flaschenpost.

    Zwanzig Leute stehn noch vor mir
    mit Paketen in der Hand
    festgeschnürt mit Packpapier
    geht es ab in jedes Land.

    Da macht's Spass doch mal zu raten
    was da alles so verpackt
    ist vielleicht ein Gänsebraten
    oder nur ein Stern gezackt ?

    Auf jeden Fall gibt's viel Empfänger
    die nun zum Weihnachtsfest beglückt
    ob Hausfrau oder Kammersänger
    ein jeder ist nun hochentzückt.

    Felix holt Senf
    von Erich Kästner

    Es war am Weihnachtsabend im Jahre 1927 gegen sechs Uhr, und Preissers hatten eben beschert. Der Vater balancierte auf einem Stuhl dicht vorm Weihnachtsbaum und zerdrückte die Stearinflämmchen zwischen den angefeuchteten Fingern. Die Mutter hantierte draußen in der Küche, brachte das Eßgeschirr und den Kartoffelsalat in die Stube und meinte >>Die Würstchen sind gleich heiß!<<
    Ihr Mann kletterte vom Stuhl, klatschte fidel in die Hände und rief ihr nach: >>Vergiß den Senf nicht!<< Sie kam, statt zu antworten, mit dem leeren Senfglas zurück und sagte: >>Felix, hol Senf! Die Würstchen sind sofort fertig.<<
    Felix saß unter der Lampe und drehte an einem kleinen billigen Fotoapperat herum. Der Vater versetzte dem Fünfzehnjährigen einen Klaps und polterte: >>Nacher ist auch noch Zeit. Hier hast du Geld. Los, hol Senf! Nimm den Schlüssel mit, damit du nicht klingeln brauchst. Soll ich dor Beine machen?<<
    Felix hielt das Senfglas, als wolle er damit fotografieren, nahm den Schlüssel und lief auf die Straße. Hinter den Ladentüren standen die Geschäftsleute ungeduldig und fanden sich vom Schicksal ungerecht behandelt. Aus den Fenstern aller Stockwerke schimmerten die Christbäume. Felix spazierte an hundert Läden vorbei und starrte hinein, ohne etwas zu sehen. Er war in einem Schwebezustand, der mit Senf und Würstchen nichts zu tun hatte. Er war glücklich, bis ihm vor lauter Glück das Senfglas aus der Hand aufs Pflaster fiel. Die Rolläden prasselten an den Schaufenstern herunter und Felix merkte, dass er sich seit einer Stunde in der Stadt herumtrieb. Die Würstchen waren längst geplatzt! Er brachte es nicht über sich, nach Hause zu gehen. So ganz ohne Senf! Gerade heute hätte er Ohrfeigen nicht gut vertragen.
    Herr und Frau Preisser aßen die Würstchen mit Ärger und ohne Senf. Um acht wurden sie ängstlich. Um neun liefen sie aus dem Haus und klingelten bei Felix Freunden.
    Am ersten Weihnachtsfeiertag verständigten sie die Polizei. Sie warteten drei Tage vergebens. Sie warteten drei Jahre vergebens.
    Langsam ging ihre Hoffnung zugrunde, schließlich warteten sie nicht mehr und versanken in hoffnungsloser Traurigkeit.
    Die Weihnachtsabende wurden von nun an das Schlimmste im Leben der Eltern. Da saßen sie schweigend vorm Christbaum, betrachteten den kleinen billigen Fotoapperat und ein Bild ihres Sohnes, das ihn als Konfirmanden zeigte, im blauen Anzug, den schwarzen Filzhut keck auf dem Ohr. Sie hatten den Jungen so liebgehabt, und daß der Vater manchmal eine lockere Hand bewiesen hatte, war doch nicht böse gemeint, nicht wahr? Jedes Jahr lagen die zehn alten Zigarren unterm Baum, die Felix dem Vater damals geschenkt hatte, und die warmen Handschuhe für die Mutter. Jedes Jahr aßen sie Kartoffelsalat mit Würstchen, aber aus Pietät ohne Senf. Das war ja auch gleichgültig, es konnte ihnen doch niemals schmecken. Sie saßen nebeneinander, und vor ihren weinenden Augen verschwammen die brennenden Kerzen zu großen glitzernden Lichtkugeln. Sie saßen nebeneinander, und er
    sagte jedes Jahr: >>Diesmal sind die Würstchen aber ganz besonders gut.<< Und sie antwortete jedesmal: >>Ich hol dir die von Felix noch aus der Küche. Wir können jetzt nicht mehr warten.<<

    Doch um es rasch zu sagen: Felix kam wieder.
    Das war am Weihnachtsabend im Jahre 1932 kurz nach sechs Uhr...
    Die Mutter hatte die heißen Würstchen hereingebracht, da meinte der Vater: >>Hörst du nichts? Ging nicht eben die Tür?<<
    Sie lauschten und aßen dann weiter. Als jemand ins Zimmer trat,wagten sie nicht, sich umzudrehen. Eine zitternde Stimme sagte: >>So, da ist der Senf, Vater.<<
    Und eine Hand schob sich zwischen den beiden alten Leuten hindurch und stellte wahrhaftig ein gefülltes Senfglas auf den Tisch. Die Mutter senkte den Kopf ganz tief und faltete die Hände. Der Vater zog sich am Tisch hoch, drehte sich trotz der Tränen lächelnd um , hob den Arm, gab dem jungen Mann eine schallende Ohrfeige und sagte: >>Das hat aber ziemlich lange gedauert, du Bengel. Setz dich hin!<<
    Was nützte der Beste Senf der Welt, wenn die Würstchen kalt werden? Daß sie kalt wurden, ist erwiesen. Felix saß zwischen den Eltern und erzählte von seinen Erlebnissen in der Fremde, von fünf langen Jahren und vielen wunderbaren Sachen. Die Eltern hielten ihn bei den Händen und hörten vor Freude nicht zu
    Unterm Christbaum lagen Vaters Zigarren, Mutters Handschuhe und der billige Fotoapperat. Und es schien, als hätten fünf Jahre nur zehn Minuten gedauert. Schließlich stand die Mutter auf und sagte: >>So Felix, jetzt hol ich dir deine Würstchen.<< 

    Die Weihnachtsmaus
    von Christina Telker

    Kennt ihr schon die Weihnachtsmaus?
    Lange spukt sie schon im Haus.
    Schon James Krüss, er sprach von ihr,
    von dem lieben, guten Tier.

    Stollen und auch Pfefferkuchen
    mag sie immer gern versuchen
    und erst gar das Marzipan
    hat es ihr sehr angetan.

    Kringel von dem Weihnachtsbaum
    nascht sie lange schon im Traum.
    An Quittenschnitte zart und fein,
    mag sie sich auch gern erfreun.

    Dieses Tierlein nascht von allem,
    mit dem größten Wohlgefallen.
    Kommt das Weihnachtsfest heran
    zwickt der Bauch, oh man, oh man.

    Jeder kennt in seinem Haus
    sicherlich die Weihnachtsmaus.
    Fangen lässt sie sich nur schwer
    sagt mir nur, wer ist es, wer?!

    Apfent, Apfent, der Bärwurz brennt
    von Toni Lauerer

    Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter.
    Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber.
    Wir haben auch eine. Aber die ist mit Beleuchtung. Und man schreibt sie mit K.
    Drei Wochen bevor das Christkindl kommt, stellt der Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen.
    Viele Krippen sind dodal langweilig, aber die unsere nicht, weil wir haben mords tolle Figuren drin. Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf unseren Ofen gestellt damit sie es schön warm haben. Aber es war ihnen zu heiß.
    Das Christkindl ist ganz schwarz g´wordn und den Josef hat's in lauter Trümmer zerrissn. Ein Fuß von ihm ist bis in den Plätzlteig geflogen und das war kein schöner Anblick. Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, daß nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind. Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind in der Krippe herumsteht, schaut es nicht gut aus.
    Aber ich habe gottseidank viele Figuren in meiner Spielkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkindl wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser.
    Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl. Hinter dem Christkindl stehen zwei Oxen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Brontosaurier hab ich hingestellt, weil der Ox und der Esel waren mir allein zu langweilig.
    Links neben dem Stall kommen gerade die Heiligen Drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen runtergefallen und war dodal hin. Jetzt haben wir nur noch Zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.
    Eigentlich wollte ich ja Vier Heilige Drei Könige, doch der Spiderman muss ja im Stall auf die depperten Schafe aufpassn. Normal haben die Heiligen Könige einen Haufen Zeug für das Christkindl dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree. Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapierl dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wir keinen Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet. Der heilige Batman hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkindl, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen.
    Hinter den Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein kaasiger Engel. Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt. Rechts neben dem Stall haben wir ein Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Weizen für die Oma dabei und reißt gerade eine Marone ab. Einen Wolf haben wir leider nicht. Dafür lurt hinter dem Baum ein Bummerl als Ersatz-Wolf hervor, mehr steht in unserer Krippe nicht.
    Aber das reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampe an und dann ist unsere Krippe erst richtig schön. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Apfent.
    Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu lusert. Mein Opa hat mit ein Gedicht vom Apfent gelernt und das geht so: "Apfent, Apfent, der Bärwurz brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa - drei - vier, dann hauts'de mit deim Hirn an d`Tür" Obwohl das Gedicht ganz schön ist, hat die Mama g´sagt, dass ich es mir nicht merken darf.
    Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine große Schüssel voll Nüsse und eine kleine voll mit Goldstaub. Darin wälzen wir die Nüsse, bis sie goldern sind und das Christkindl hängt sie später an den Christbaum. Man darf gar net fest schnaufen, weil der Goldstaub ist dodal leicht und er fliegt überall rum wenn man hineinschnauft.
    Einmal hab ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hineingetan und wie der Papa die erste Nuss dann drin gewälzt hat, hat er einen Nieserer gmacht, dass es ihn grissn hat und sein Gsicht war goldern und die Nuss nicht. Die Mama hat ihn dann geschimpft weil er keine Beherrschung hat und sie hat gsagt, dass er sich dümmer anstellt als ein Kind. Dann war der Papa recht z´wieder und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat nur gsagt, dass bei dem Goldstaub irgendwas net stimmt. Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamtein lustiger Apfentabend.
    Kurz vor Weihnachten müssen wir unsere Wunschzettel schreiben. Meine Schwester wünscht sich meistens Puppen oder sonst ein Glump. Ich schreibe vorsichtshalber gleich mehr Sachen drauf und zum Schluss schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel kaufen, bis das Geld ausgeht. Die Mama sagt, das ist eine Unverschämtheit und irgendwann bringt mir das Christkindl gar nix mehr, weil ich nicht bescheiden bin. Aber bis jetzt habe ich immer etwas gekriegt.
    Und wenn ich groß bin und ein Geld verdiene, dann kaufe ich mir selber etwas und bin auch überhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das Christkindl von mir aus ärgern, weil dann ist es mir wurscht.
    Bis man schaut ist der Apfent vorbei und Weihnachten aus. Und mit dem restlichen Jahr geht es auch dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nix mehr, höchstens wenn man Geburtstag hat.
    Aber eins ist Gewiss: Der Apfent kommt immer wieder...

    Tierweihnacht
    von Christina Telker

    In dem Walde steht ein Baum,
    lieblich ist er anzuschaun.
    Möhren, Äpfel hängen dran
    die gebracht der Weihnachtsmann.

    Hat der Tiere Tisch gedeckt
    sorgt sich, dass es Jedem schmeckt.
    Futter soll für Alle sein,
    schmatzend grunzt das wilde Schwein.

    Freundlich lächelt Fuchs dem Häschen,
    Mäuschen wackelt mit dem Näschen.
    In der kargen Winterszeit,
    solch ein Mahl die Tiere freut.

    "Danke, lieber Weihnachtsmann"
    stimmen sie ein Loblied an.
    Auch Frau Eule, diese Waise,
    krächzt ein "Danke" mit, ganz leise.


    Beamte sind auch Menschen

    Nicht nur wir Normalbürger haben mit der Polizei zu tun.
    Auch einem Nikolaus kann es passieren, dass er mit einem ganz irdischen „Blauen“ in Kontroversen kommt.
    So wartete am Montagabend, dem berühmten 6. Dezember, ein Streifenbeamter der Polizei an einem ganz gewöhnlichen kleinen Auto, das der Fahrer völlig unvorschriftsmäßig und keck in ein deutlich bezeichnetes Parkverbot gestellt hatte. Der Polizist, - es war nicht gerade in der kritischen Innenstadt – war eben am überlegen, ob er seinen Block mit vorgedruckten Aufforderungen, sich auf dem Revier zu melden, ziehen solle, aber da es so kalt war, ließ er die Hände lieber in den Handschuhen. Unschlüssig stand er, ob er besser weitergehen oder amtliche Kenntnis zu nehmen hätte.
    In diese Überlegung hinein trat eine vermummte Gestalt aus dem Hauseingang, schritt auf den Wagen zu und erwies sich als der Fahrer des falsch geparkten Fahrzeugs. Als Polizist kann man nun nicht mehr den Ahnungslosen markieren, sondern ist zur Amtshandlung gezwungen.
    „Sie“, sagte der Ordnungshüter, dem der Autofahrer den Buckel hinstreckte, „Sie, haben sie nicht gesehen, dass sie im Parkverbot stehen?“
    Der Fremde drehte sich um.
    Wahrscheinlich haben dem Polizeibeamten, der ja auch einmal ein Knabe war, in diesem Augenblick die amtsblauen Hosenbeine geschlottert. Denn der Autofahrer trug eine Kurre, einen mächtigen weißen Bart, eine Rute in der Hand und sah ehrfurchtsvoll drein.
    „....im Parkverbot stehen“, monierte der Beamte nur noch schwach und hätte sich eigentlich am liebsten unverzüglich auf seinen Rundgang begeben.
    „Stimmt!“ brummte der Nikolaus und ließ lässig die Rute in den Fingern kreisen.
    „Das ist ein Parkverbot. Aber sie wissen, dass auch im Parkverbot das Be- und entladen des Fahrzeugs erlaubt ist!“
    „Allerdings“, stimmte der Polizist froh ein.
    „Und wie sie hier sehen“, fuhr der Nikolaus fort und schwang einen leeren Sack, „habe ich in diesem Haus einiges entladen. Dieser Sack war einmal voll mit Äpfeln, Nüssen und anderen Sachen. Oder wollten sie, dass ein Nikolaus von heute einen Sack zu Fuß schleppen soll, wo jedes Bierfahrzeug im Halteverbot halten darf?“
    „Oh!“ lächelte der Polizeibeamte, „das wollte ich keineswegs. Das geht in Ordnung. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest!“
    Am liebsten hätte er noch „lieber Nikolaus“ angefügt. Aber da genierte er sich. Ein Polizeibeamter ist ja schließlich kein Knabe mehr.

    ;)

    Warum es keine Weihnachtslärche gibt
    von Josef Guggenmos

    "Herbst, was hast du uns mitgebracht?" riefen die Bäume.
    "Mitgebracht?" brummte der Herbst.
    "Die andern haben uns die herrlichsten Dinge geschenkt!" schallte es von allen Seiten. "Der Frühling hat uns allen herrliche grüne Kleider gegeben!"
    "Dazu hat er uns mit schneeweißen Blüten überschüttet!" riefen Birnbaum, Kirschbaum und Pflaumenbaum.
    "Mich hat er mit rosafarbenen Blüten geschmückt!" rief der Apfelbaum.
    "Mir hat er tausend rote Blütenkätzchen geschenkt!" rief die Fichte.
    "Mir hat er auf jeden Zweig prächtige Blütenkerzen gesteckt!" rief die Kastanie.
    "Und der Sommer!" riefen die Bäume. "Der Sommer hat uns Früchte gegeben!"
    "Mich hat er mit blauen, weiß bereiften Kugeln behängt!" rief der Pflaumenbaum.
    "Mich mit wunderhübschen roten!" rief der Kirschbaum.
    "Uns hat er große, saftige Früchte beschert!" riefen Birnbaum und Apfelbaum.
    "Mir hat er zierliche Zapfen auf die Zweige gesteckt!" rief die Lärche.
    Die Bäume konnten nicht genug den Frühling und den Sommer loben. "Unddu, Herbst", riefen sie, "du nimmst uns die Früchte! Und was gibst du uns dafür?"
    "Ich habe nichts mitgebracht. Ich kann euch nichts geben", brummte der Herbst.
    "Ihr habt eure grünen Kleider noch, seid zufrieden!"
    "Ach, unsere grünen Kleider", hieß es. "An denen haben wir uns längst satt gesehen!"
    Die Bäume standen still und traurig, bis sich eine helle Stimme vernehmen ließ: "Kannst du uns nicht wenigstens die Kleider färben? Ich wünsche mir ein goldenes!"
    Alle schauten auf die Birke, die gesprochen hatte. Dann brach ein Sturm los: "Herbst, du mußt uns die Kleider färben!"
    "Ich wünsche mir ein rotes Kleid!" rief der Kirschbaum.
    "Ich ein braunes!" rief die Eiche.
    "Ich ein violettes!" rief die Tanne.
    "Ich ein ockerfarbenes!" rief der Ahorn.
    Der Herbst schüttelte sein Haupt. "Ich würde euch gerne den Gefallen tun", sagte er. "Aber was würde der Winter dazu sagen, wenn er kommt? Er würde toben! Ich kenne ihn: Er ist für das Schlichte, alles Buntscheckige ist ihm verhaßt. Nein, es kann nicht sein!"
    "Oh, du willst nur nicht!" klagten die Bäume. "Der Winter hat gewiß nichts dagegen, wenn wir bunte Kleider tragen!"
    "Wir können ihn ja fragen", entschied der Herbst. Und er befahl dem Wind, eilig zum Winter zu laufen.

    Bis zum Winter war ein weiter Weg. Der Wind rannte durch die Straßen der Dörfer und Städte, über die Fluren, durch die Täler, über die Höhen. Keuchend kehrte er zurück. "Der Winter ist außer sich", berichtete er. "Er droht, allen Bäumen den Kragen umzudrehen, wenn er jeden in einem andersfarbigen Kleid vorfindet."
    Die Bäume steckten die Köpfe zusammen. Schließlich machten sie dem Herbst einen Vorschlag: "Gib unsern Blättern und Nadeln schöne Farben! Wir versprechen dir, sie alle abzuwerfen, ehe der Winter kommt, dann hat er keinen Grund, sich zu beschweren. Der Frühling gibt uns später wieder neue Kleider."
    "Hm", meinte der Herbst, "dann steht ihr ja alle kahl da, wenn der Winter kommt. Ob er damit einverstanden sein wird? Ich glaube kaum. Lauf, Wind, und frage ihn."

    Der Wind stöhnte, weil er den weiten Weg noch einmal machen mußte. Fauchend und heulend fuhr über das Land, bis er dorthin gelangte, wo der Winter wohnte. Der Winter erklärte: "Wenn den Bäumen so viel an bunten Kleidern gelegen ist, sollen sie ihre Freude haben! Aber ein Teil von ihnen muß grün bleiben. Ich will an Weihnachten nicht nur kahle Zweige sehen! Wind, höre gut zu, was ich dir sage! Die Laubbäume können sich ihr Laub vom Herbst färben lassen, wenn sie wollen; sie müssen es nur abgeworfen haben, bis ich komme. Die vier Nadelbäume aber - hast du
    verstanden? -, die vier Nadelbäume müssen grün bleiben. Wehe dir, wenn du meinen Befehhl nicht ordentlich weiter gibst!"
    Der Wind, den schon der Herbst so viel herumgeschickt hatte, wollte wenigstens zur Zeit des Winters seine Ruhe haben. Er nahm sich daher vor, seine Botschaft an die vier Nadelbäume genau auszurichten. Als er zurückkam, rief er sogleich:

    "Fichten, Tannen, Kiefern, Föhren,
    ihr vier habt mir zuzuhören!
    Bleibet grün, so wie ihr seid,
    grün, grün, grasgrün allezeit!
    Dieses muß ich euch berichten,
    Tannen, Kiefern, Föhren, Fichten!"

    Der Wind war überzeugt, seine Sache gut gemacht zu haben.
    Doch als der Winter kam und sich umschaute, da verfinsterte sich sein Gesicht. Er brüllte: "Wind, was habe ich dir aufgetragen?" und zeigte auf die Lärche, die mit kahlen Zweigen dastand. Unter ihr lagen die ockerfarbenen Nadeln verstreut, die sie abgeworfen hatte, wie die Laubbäume ihr Laub.
    "Aber ich habe doch ausdrücklich allen vier Nadelbäumen befohlen" stotterte der Wind, "der Fichte, der Tanne, der Kiefer, der Föhre...."
    "Und der Lärche?" brüllte der Winter.
    Da ging dem Wind plötzlich ein Licht auf: Er hatte die Kiefer, die auch Föhre heißt, zweimal genannt und die Lärche vergessen...

    Ja, hätte der Wind damals nicht einen Fehler gemacht, könnten wir uns als Weihnachtsbaum eine kleine Lärche statt der Fichte oder Tanne ins Zimmer holen. Aber seien wir dem Wind nicht auch noch böse. Er ist bestraft genug.
    Hört nur, wie ihn der Winter draußen durch die Gegend jagt!

    Die verschwundene Puppe
    von Heinrich Seidel

    Ach, was war das heute für ein Schreck!
    Denkt Euch, Elisabeth ist weg!
    Die schöne große Puppe,
    gleich nach der Morgensuppe,
    da wollt ich eilig zu ihr gehn.
    Oh weh, da war sie nicht zu sehn.

    Ich hatte in den Wagen
    doch selber sie getragen.
    Und ihr das Kissen fein geklopft
    und ihr die Decke eingestopft.
    Nun war das liebe Bettchen leer,
    da schrie sie laut und weinte sehr.

    So schön und heil war sie ja noch.
    Sie hatte nur im Kopf ein Loch.
    Auch fehlte die Perücke,
    ein Arm ging ihr in Stücke,
    die Nase war zerschmettert
    weil sie so gerne klettert,
    dabei vom Schrank gefallen war,
    sonst war sie heil noch- ganz und gar.

    Ach, niemand konnt mir sagen
    wer sie davongetragen
    die mir so lieb gewesen ist.
    Bei Onkel Heinrich fragt ich an,
    der dachte nach und sagte dann:
    "Vielleicht hat sie der Weihnachtsmann
    und heilt sie in der Klinik aus
    in seinem Puppenkrankenhaus.
    Dort kriegt sie viel Rhabarber ein
    und wird dann wieder hübsch und fein.

    vielleicht kommt sie mal wieder
    und hat dann heile Glieder,
    ein neues Seidenkleid dazu
    mit Spitzen, feuerrote schuh
    und Locken wie von reinem Gold,
    und ist so lieb und ist so hold
    dass du sie gar nicht wiederkennst
    und nur noch Frau Prinzessin nennst."

    Ach wenn das ist, ach wenn das wär,
    da freut ich mich gar schrecklich sehr.
    Und tischhoch wollt ich springen
    und wollt ein Loblied singen,
    dem lieben guten Weihnachtsmann
    der alles hat und alles kann.

    Die bevorstehende Geburt des Christkinds bereitete den Engeln ziemliches Kopfzerbrechen. Sie mussten nämlich bei ihren Planungen sehr vorsichtig sein, damit die Menschen auf Erden nichts davon bemerkten. Denn schließlich sollte das Kind in aller Stille geboren werden und nicht einen Betrieb um sich haben, wie er in Nazareth auf dem Wochenmarkt herrschte.
    Probleme gab es auch bei der Innenausstattung des Stalles von Bethlehem. An der Futterraufe lockerte sich ein Brett aber hat jemand schon einmal einen Engel mit Hammer und Nagel gesehen?! Das Stroh für das Krippenbett fühlte sich hart an, das Heu duftete nicht gut genug, und in der Stalllaterne fehlte das Öl.
    Aber auch was die Tiere anbetraf, gab es allerhand zu bedenken. Genau an dem für den Engelschor auserwählten Platz hing ein Wespennest. Das musste ausquartiert werden. Denn wer weiß, ob Wespen einsichtig genug sind, um das Wunder der Heiligen Nacht zu begreifen? Die Fliegen, die sich Ochse und Esel zugesellt hatten, sollten dem göttlichen Kind nicht um das Näslein summen oder es gar im Schlafe stören. Nein, kein Tier durften die Engel vergessen, das etwa in der hochheiligen Nacht Unannehmlichkeiten bereiten könnte.
    Unter dem Fußboden im Stall wohnte eine kleine Maus. Es war ein lustiges Mäuslein, das sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen ließ, höchstens, wenn die Katze hinter ihm her war. Aber dann flüchtete es schnell in sein Mäuseloch zurück. Im Herbst hatte die Maus fleißig Früchte und Körner gesammelt; jetzt schlief sie in ihrem gemütlichen Nest. Das ist gut, dachte der verantwortliche Engel, wer schläft, sündigt nicht, und bezog die Maus nicht weiter in seine Überlegungen ein.
    Nach getaner Arbeit kehrten die Boten Gottes in den Himmel heim. Ein Engel blieb im Stall zurück; er sollte der Mutter Maria in ihrer schweren Stunde beistehen. Damit aber keiner merkten konnte, dass er ein Engel war, nahm er seine Flügel ab und legte sie sorgsam in eine Ecke des Stalles. Als die Mutter Maria das Kind gebar, war sie sehr dankbar für die Hilfe des Engels.
    Denn kurz darauf kamen schon die Hirten, nachdem sie die frohe Botschaft gehört hatten, und der Hütehund und die Schafe. Obwohl die Männer sich bemühten, leise zu sein, und sozusagen auf Zehenspitzen gingen, klangen ihre Schritte doch hart und der Bretterboden knarrte. War es da ein Wunder, dass die Maus in ihrem Nest aufwachte? Sie lugte zum Mäuseloch hinaus und hörte die Stimme " Ein Kind ist uns geboren ...", konnte aber nichts sehen.
    Neugierig verließ sie ihr schützendes Nest und schon war die Katze hinter ihr: Schnell wollte das Mäuslein in sein Mäuseloch zurück, aber ein Hirte hatte inzwischen seinen Fuß darauf gestellt. "Heilige Nacht hin oder her", sagte die Katze zu der entsetzten Maus, "jetzt krieg ich dich!"
    Und damit ging die wilde Jagd los. Die Maus in ihrer Angst flitzte von einer Ecke in die andere, sauste zwischen den Beinen der Hirten hindurch, huschte unter die Krippe und die Katze immer hinterher: Zwischenzeitlich bellte der Hütehund und die Schafe blöckten ängstlich. Irgendwo gackerte aufgeregt eine Henne.
    Die Hirten wussten nicht recht, was los war, denn eigentlich waren sie gekommen, um das Kind anzubeten. Aber sie konnten ja ihr eigenes Wort nicht mehr verstehen, und alles rannte durcheinander: Es ging zu wie in Nazareth auf dem Wochenmarkt.
    Als die Engel im Himmel das sahen, ließen sie buchstäblich ihre Flügel hängen. Es ist tröstlich zu wissen, dass auch so unfehlbare Wesen wie Engel nicht an alles denken. Das Mäuslein indessen befand sich in Todesangst. Es glaubte seine letzte Sekunde schon gekommen, da flüchtete es in seiner Not unter die Engelsflügel. lm gleichen Moment fühlte es sich sachte hochgehoben und dem Zugriff der Katze entzogen. Das Mäuslein wusste nicht, wie ihm geschah. Es schwebte bis unters Dachgebälk, dort hielt es sich fest. Außerdem hatte es jetzt einen weiten Blick auf das ganze Geschehen im Stall.
    Die Katze suchte noch ungläubig jeden Winkel ab, aber sonst hatte sich alles beruhigt. Der Hütehund, bewachte die ruhenden Schafe. Die Hirten knieten vor der Krippe und brachten dem Christkind Geschenke dar. Alles Licht und alle Wärme gingen von diesem Kinde aus. Das Christkind lächelte der Maus zu, als wollte es sagen, "Gell, wir wissen schon, wen die Katze hier herunten sucht". Sonst hatte niemand etwas von dem Vorkommnis bemerkt.
    Außer dem Engel, der heimlich lachen musste, als er die Maus mit seinen Flügeln sah. Er kicherte und gluckste trotz der hochheiligen Stunde so sehr, dass sich der heilige Josef schon irritiert am Kopf kratzte.
    Es sah aber auch zu komisch aus, wie die kleine Maus mit den großen Flügeln in die Höhe schwebte. Die erstaunte Maus hing also oben im Dachgebälk in Sicherheit.
    Und ihre Nachkommen erzählen sich noch heute in der Heiligen Nacht diese Geschichte. Macht ihnen die Speicher und Türme auf, damit sie eine Heimat finden - die Fledermäuse - wie damals im Stall von Bethlehem.


    Die vornehmen Leute aus dem Osten hatten den Stall und die Krippe noch nicht lange verlassen, da trug sich eine seltsame Geschichte in Bethlehem zu, die in keinem Buch verzeichnet ist. Wie die Reitergruppe der Könige gerade am Horizont verschwand, näherten sich drei merkwürdige Gestalten dem Stall. Die erste trug ein buntes Flickenkleid und kam langsam näher. Zwar war sie wie ein Spaßmacher geschminkt, aber eigentlich wirkte sie hinter ihrer lustigen Maske sehr, sehr traurig. Erst als sie das Kind sah, huschte ein leises Lächeln über ihr Gesicht. Vorsichtig trat sie an die Krippe heran und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. Vorsichtig trat sie an die Krippe heran und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. "Ich bin die Lebensfreude", sagte sie. "Ich komme zu dir, weil die Menschen nichts mehr zu lachen haben. Sie haben keinen Spaß mehr am Leben. Alles ist so bitterernst geworden." Dann zog sie ihr Flickengewand aus und deckte das Kind damit zu. "Es ist kalt in dieser Welt. Vielleicht kann dich der Mantel des Clowns wärmen und schützen."
    Darauf trat die zweite Gestalt vor. Wer genau hinsah, bemerkte ihren gehetzten Blick und spürte, wie sehr sie in Eile war. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, schien es, als falle alle Hast und Hektik von ihr ab. " Ich bin die Zeit", sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. " Eigentlich gibt es mich kaum noch. Die Zeit sagt man, vergeht wie im Flug. Darüber haben die Menschen aber ein großes Geheimnis vergessen. Zeit vergeht nicht, Zeit entsteht. Sie wächst wie Blumen und Bäume. Sie wächst überall dort, wo man sie teilt." Dann griff die Gestalt in ihren Mantel und legte ein Stundenglas in die Krippe. "Man hat wenig Zeit in dieser Welt. Diese Sanduhr schenke ich dir, weil es noch nicht zu spät ist. Sie soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du immer soviel Zeit hast, wie du dir nimmst und anderen schenkst."
    Dann kam die dritte Gestalt an die Reihe. Die hatte ein geschundenes Gesicht voller dicker Narben, so als ob sie immer und immer wieder geschlagen worden wäre. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, war es, als heilten die Wunden und Verletzungen, die ihr das Leben zugefügt haben musste. "Ich bin die Liebe", sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. "Es heißt, ich sei viel zu gut für diese Welt. Deshalb tritt man mich mit Füßen und macht mich fertig." Während die Liebe so sprach, musste sie weinen und drei dicke Tränen tropften auf das Kind. " Wer liebt, hat viel zu leiden in dieser Welt. Nimm meine Tränen. Sie sind, wie das Wasser, das den Stein schleift. Sie sind wie der Regen, der den verkrusteten Boden fruchtbar macht und selbst die Wüste zum Blühen bringt."
    Da knieten die Lebensfreude, die Zeit und die Liebe vor dem Kind des Himmels. Drei merkwürdige Gäste brachten dem Kind ihre Gaben dar. Das Kind aber schaute die drei an, als ob es sie verstanden hätte. Plötzlich drehte dich die Liebe um und sprach zu den Menschen, die dabeistanden: "Man wird dieses Kind zum Narren machen, man wird es um seine Lebenszeit bringen und es wird viel leiden müssen, weil es bedingungslos lieben wird. Aber weil es Ernst macht mit der Freude und weil es seine Zeit und Liebe verschwendet, wird die Welt nie mehr so wie früher sein. Wegen dieses Kindes steht die Welt unter einem neuen, guten Stern, der alles andere in den Schatten stellt." Darauf standen die drei Gestalten auf und verließen den Ort. Die Menschen aber, die all das miterlebt hatten, dachten noch lange über diese rätselhaften Worte nach..... 

    Zitat

    Original von Käpt'n Nemo

    weitere dialektegedichte erwuenscht ???????
    Ja. Bitte als Datei an die bekannte Hoerspiel-Adresse! :D

    wenn ihr noch Mundart-Gedichte benoetigt..
    ihr wisst ja wie das funktioniert ;)

    Wunschliste schreiben und an den Weihnachtsmann am Nordpol schicken :]

    Zitat

    Original von Garp
    dass Scheh ihre gesamte Nickcrew ins Felde führt, um ihre Bläulinge über die Zielgerade zu tragen 0090.gif

    Willst du damit andeuten ich bin blau ?
    Herr Garp..
    nun gibt es nichts yu Weihnachten :P

    Danke Mausi :santa:

    Und nun eine Geschichte ueber die wahren Vorkommnisse im Morgenland..

    Die fetten Kamele jaulten gequält auf, und der Galoppometer zitterte bedenklich um die 60-Meile-Marke. Quietschend gingen die hellbraunen Trampeltiere in die Steilkurve der Wüstenpiste.
    „Balthasar“, mahnte Kaspar, der auf dem zweiten Kamel saß, zum x-ten Male den Vorreiter, „gib mehr Stoff. Wir schaffen's sonst nie! Das wird ein Riesenreinfall!“
    Balthasar grinste müde und preßte den Treibschenkel fester in die Weichen seines Reittieres. „Hast wohl schiß, Alter, was?“
    „Mann“, erwiderte Kaspar, „das hat doch nix mit Schiß zu tun. Ist nur 'ne Überlebensfrage. Ich möchte gern in die biblische Weihnachtsgeschichte eingehen. Er ist jetzt ganz dicht vor uns. Siehst du ihn?“
    Er deutete auf den blendend blauen zuckenden Stern, der groß jenseits des Grenzübergangs zu sehen war.
    „Seh' ich doch locker ohne Pupille“, erklärte Balthasar und gab seinem Kamel so heftig die Peitsche, daß dieses mitten im Galopp einen ungetümen Satz macht, der Balthasar fast aus den Höckern gehauen hätte.
    Melchior, der Schlußmann der kleinen Karawane, sagte gar nichts, obwohl er genauso wie Kaspar dachte, sondern keuchte nur schwer. Der lange Ritt nahm ihn körperlich mit.
    Nur wenige Stadien vor ihnen und etwa 120 Klafter tiefer leuchteten zahlreiche Lichter in der Dunkelheit. Vor einer knappen halben Stunde bereits hatten sie die beiden Schilder mit den Hinweisen „Noch 15 Meilen bis Bethlehem“ und „Zum Toten Meer rechts einordnen“ passiert.
    Unumstößliche Tatsache war, daß die Zeit drängte. Den Vorhersagen und ihren eigenen, gemeinhin recht zuverlässigen Berechnungen nach, mußte es jeden Augenblick passieren. Ein Indiz dafür war, daß der blendend blaue Stern intensiver zuckte und pulste, gerade so, als litte er unter himmlischen Wehen und sei kurz vorm Kreißen.
    Unvermittelt sahen sich die drei Weisen, die interessanterweise auch noch Waisen waren - was sinnigerweise nicht überliefert wurde -, nach dem Überreiten einer Wanderdüne mit einem Meer lodernder Fackeln konfrontiert, die drei gewaltigen, gesenkte Schlagbäume, eine ebensolche Anzahl von Wachhäuschen sowie eine daneben befindliche Wachstation erleuchteten.
    „Willkommen in der Zählstadt Bethlehem, Kreis Judäa!“ stand da in lateinischen und hebräischen Buchstaben auf einem Schild. Und auf einem anderen: „Achtung! Noch zwei Stadien bis zur Grenze! Ausweispapyri bereithalten!“
    Der Andrang der Menschenmassen an Schlagbäumen und Wachstation war unglaublich. Ein akustischen Gewölk von Geschrei, Gewieher, Gejaule, Gesumm und Gebrumm empfing die drei herangaloppierenden Weisen.
    Ohne Vorankündigung zügelte Balthasar sein Kamel. In letzter Sekunde nur konnten Kaspar und Melchior ein Aufreiten verhindern, indem sie seitlich auswichen.
    Die beiden fluchten unschön und schauten ihren Vorreiter vorwurfsvoll fragend an.
    „Da kommen wir doch nie durch! Machen wir lieber kehrt!“ meinte Balthasar resignierend, was überhaupt nicht zu seiner Art paßte.
    „Wieso?“ wollte Melchior wissen.
    „Na, sieh dir doch mal die Warteschlange an!“ Balthasar deutete auf den rechten Schlagbaum, neben dem das Schild „Morgenländer hier einreiten!“ stand, und die davor befindliche Schlange. „Bis wir abgefertigt sind, ist alles vorbei!“
    „Oh, ja“, meinte Melchior betrübt und senkte zerknirscht sein turbangekröntes Haupt. „Das hätten wir natürlich vorhersehen müssen.“
    „Ich hab's vorhergesehen“, erklärte Kaspar beschwichtigend, „und deshalb Vorsorge getroffen. Laßt mich nur machen.“
    Er griff in eine seiner Satteltaschen und entnahm ihr drei große Umhängeschilder, auf denen in Hebräisch und Lateinisch „VIP“ geschrieben stand. Zwei davon reichte er seinen Begleitern. „Hängt sie euch um.“
    Balthasar und Melchior wechselten einen erstaunten Blick, befolgten aber Kaspars Anweisungen, der sich nunmehr an die Spitze der kleinen Karawane setzte und auf besagten Schlagbaum zutrabte.
    Im Vorbeireiten sahen die drei, daß die Warteschlange an dem mit „Römer hier einreiten“ beschilderten Durchlaß am kürzesten, die an dem mit „Judäer hier einreiten“ markierten am längsten war.
    Die Massen wichen zunächst mürrisch und erbost, dann aber ehrfurchtsvoll beiseite, als sie erkannten, was auf den Schildern der drei Weisen stand, die an ihnen vorbeidrängten.
    „Heil, Augustus! Halt!“ brüllte der römische Legionär neben dem Schlagbaum und hob drohend seinen Speer. „Vordrängeln gibt's nicht! Stellt Euch an, wie alle anderen auch!“
    Kaspar deutete mit gewichtiger Miene auf sein „VIP“ Schild. „Heil, Augustus! Könnt Ihr nicht lesen, guter Mann?“ fragte er.
    „Natürlich“, erwiderte der Angesprochene gekränkt, doch zugleich sichtlich beeindruckt. „Das muß ich wohl übersehen haben. Verzeiht.“
    „Schon gut, schon gut“. Kaspar winkte ab. „Dürfen wir passieren?“
    „Die Formalitäten müßt Ihr schon über Euch ergehen lassen, edle VIP-Herren“, erwiderte der Legionär nunmehr freundlicherer Miene. „Habt Ihr die Papyri zur Hand? Welches ist der zweck Eures Besuches? Seid Ihr beruflich oder als Touristen hier? Habt Ihr anmeldepflichtige Waren bei Euch?“ Er schaute die drei Weisen fragend an.
    Die reichten ihm zunächst ihre Ausweispapyri.
    „Ah“, meinte der Legionär, nachdem er einen kurzen Blich darauf geworfen hatte, „interessant. Bei Euch allen ist die Berufsbezeichnung „Weiser aus dem Morgenlande“ eingetragen“. Er musterte die drei plötzlich unterwürfig. „Seid Ihr etwa diese berühmten Wahrsager...?“ Er beendete den Satz nicht, sondern geriet ins Sinnen.
    „Aber gewiß doch, guter Mann“, sagte Balthasar ungeduldig. „Es steht ja da. Nun laßt uns endlich passieren. Wir sind in Eile!“
    Der Legionär reichte ihnen langsam die Papyri zurück und stützte sich auf seinen Speer „Ihr wißt gewiß, edle Herren“, meinte er dann. „daß - VIP hin, VIP her - hier Rom das Sagen hat. Ich muß also auf der Einhaltung der Einreiseformalitäten bestehen.“
    „Na schön“, erklärte Kaspar. „Zweck unseres Besuches ist die Anbetung eines Kindes mit gleichzeitiger Übergabe von Geschenken. Woraus sich wohl von selbst ergibt, daß wir aus beruflichen Gründen hier sind. Und anmeldepflichtige Waren haben wir nicht. Genügt das als Auskunft?“
    „Geschenke?“ Der Legionär runzelte die Stirn. „Und doch keine anmeldepflichtigen Waren? Hmm!“ Er lehnte seinen Speer ans Wachhäuschen, nahm den Helm ab und kratzte sich ebenso verunsichert wie verlegen den Schädel.
    „Wenn Ihr's genau wissen wollt“, meldete sich ungehalten Balthasar, der wieder ganz der alte war, zu Worte, „wir führen nur die üblichen zollfreien Mengen von Weihrauch, Myrrhe und Gold mit. Überzeugt Euch doch selbst, wenn Ihr uns nicht glaubt! Macht schon, denn sonst werden wir bei Eurem Vorgesetzten eine Beschwerde einreichen, die Euch ein halbes Jahr Galeere einbringen kann, wie Ihr Euch wohl denken könnt“.
    Der Legionär verneigte sich und griff zur Kurbel des Schlagbaums um diesen hochzudrehen.
    „Verzeiht, verzeiht, edle Herren! Natürlich dürft Ihr passieren!“ rief er. „Ich dachte nur, daß Ihr, da Ihr so weise seid, einem bescheiden besoldeten Legionär einen heißen Tip geben könntet“; fügte er hinzu und sah die drei Weisen fast flehentlich bittend an, die ihre Kamele zu treiben begannen.
    „Was für ein Tip?“ fragte Melchior, der sich wieder ans Ende der kleinen Karawane gesetzt hatte, in einem aufwallenden Gefühl von Mitleid für den römischen Besatzer.
    „Ich wüßte gern die Lottozahlen der Weihnachtsausspielung“, sagte der Legionär. „Wenn ich sechs Richtige hätte, könnte ich endlich in Pension gehen. Am Tag vor Heiligabend ist Annahmeschluß“.
    Melchior hielt sein Kamel an. „Wenn's weiter nichts ist.“ Er schaute zu dem blendend blauen zuckenden Stern hinüber, der jetzt über einem abbruchreifen Stall verweilte, und schloß kurz die Augen. „Die sechs Gewinnzahlen für Euch zum Mitschreiben“, meinte Melchior dann gönnerhaft und fuhr fort: „Sieben, acht, neun, zehn, zwölf, vierundzwanzig. Und die Zusatzzahl ist Null.“
    „Ich danke Euch, edler Herr“, jauchzte der Legionär, der die Zahlen eifrig notiert hatte, überschwenglich, dieweil Melchior seinem Kamel die Sporen gab. „Das werde ich Euch nie vergessen!“
    „Melchior!!!“ brüllten Kaspar und Balthasar, die schon weitergeritten waren, unisono, „Nun komm endlich!“
    „Ich komme ja schon“, rief Melchior ihnen zu.“ Und an den Legionär gewandt sagte der im Angalopp: „Dankt mir lieber nicht, guter Mann. Annahmeschluß war nämlich gestern. Heute ist Heiligabend!“

    :]

    vorschlag fuer 4ten teil


    lama traegt ein schwaebsches gedicht vor

    text...


    Des isch Weihnachda!

    Durch d`Stadt hetza
    und in letschder Minut
    G`schenkla kaufa für Leut,
    dia sowieso scho alles hend:
    Des isch net Weihnachda!

    "Oh du fröhliche" aus em Lautsprecher,
    Girlanda en dr Fußgängerzone,
    Nikläus an alle Ecka,
    lebendige ond solche aus Schoklad:
    Des isch net Weihnachda!

    Werbeg`schenkla verdoila,
    auf`s Weihnachtsgeld warda,
    noch Teneriffa fliaga
    ond "Oh Tannenbaum" unter Palma senga:
    Des isch net Weihnachda!

    Aber wenn`s em ganza Haus schmeckt,
    noch Zimt ond Bredla ond ausblosene Kerza,
    ond wenn d`Kender Weihnachtsliader spielet,
    au wenn`s a bissle falsch klengt:
    Des isch Weihnachda!

    Wenn en dr Kirch "Stille Nacht" g`sunga wird,
    daß dr ganz feierlich z`muat wird,
    ond wenn de erschde Schneeflocka fallet,
    grad wenn de aus dr Kirch kommsch:
    Des isch Weihnachda!

    Wenn du woisch,
    daß dir`s guat goht ond deiner Familie au,
    ond wenn da noch ded andre net vergisch,
    dias net so guat hend wia du:
    Des isch Weihnachda!

    Des isch Weihnachda!
    A gedicht von ingrid geiger

    Durch d`Stadt hetza
    und in letschder Minut
    G`schenkla kaufa für Leut,
    dia sowieso scho alles hend:
    Des isch net Weihnachda!

    "Oh du fröhliche" aus em Lautsprecher,
    Girlanda en dr Fußgängerzone,
    Nikläus an alle Ecka,
    lebendige ond solche aus Schoklad:
    Des isch net Weihnachda!

    Werbeg`schenkla verdoila,
    auf`s Weihnachtsgeld warda,
    noch Teneriffa fliaga
    ond "Oh Tannenbaum" unter Palma senga:
    Des isch net Weihnachda!

    Aber wenn`s em ganza Haus schmeckt,
    noch Zimt ond Bredla ond ausblosene Kerza,
    ond wenn d`Kender Weihnachtsliader spielet,
    au wenn`s a bissle falsch klengt:
    Des isch Weihnachda!

    Wenn en dr Kirch "Stille Nacht" g`sunga wird,
    daß dr ganz feierlich z`muat wird,
    ond wenn de erschde Schneeflocka fallet,
    grad wenn de aus dr Kirch kommsch:
    Des isch Weihnachda!

    Wenn du woisch,
    daß dir`s guat goht ond deiner Familie au,
    ond wenn da noch ded andre net vergisch,
    dias net so guat hend wia du:
    Des isch Weihnachda!