Beiträge von monda

    hallo ihr lieben,
    nach langer müsehliger Aufarbeitung meiner alter Hardware möchte ich dir nun noch eine kleine Anektote zum Schminzeln geben also:

    Brief eines Ungeborenen an seine Mutter
    Hallo Mamma, ich kann wieder man nicht schlafen. Und wenn ich nicht schlafen kann, sollst du es auch nicht. Übrigens, bei der Gelegenheit möchte ich mich für den Tritt neulich entschuldigen. Die Gegend unter deinem Herzen scheint ja doch sehr empfindlich zu sein. Du hast ja bald keine Luft mehr gekrigt. Ich wollte das gar nicht, ich bin beim Joggen über son langen Gartenschlauch gestolpert, er fiel mir sozusagen geradewegs vor die Füße.
    Na ja und irgendwie verständlich machen wollte ich mich ja auch noch.
    Ich muß dir nämlich noch ganz ganz viel erzählen. Also, daß du meine allerliebste Mama bist weist du ja, aber was du nicht weist ist - wenn du morgens am Fenster stehst und die Sonne so schön auf unserem Globus schein, dann strahlt hier drinnen alles in einem wundervollen orangefarbenen Licht, als sei man auf einem anderen Stern.
    Diese Erinnerung werde ich mir bewahren, weil du immer mein Morgen sein wirst. Dafür bin ich der Tag und Papa ist die Nacht. Im Herbst werde ich ihm mal ne Mondlaterne basteln, damit er wenigstens n bischen Licht hat. Erinnere mich bitte daran. Bis dahin habe ich noch ganz andere wichtige Sachen zu erledigen.
    Den Jungs habe ich zum Beispiel genaueste Instruktionen gegeben, wie sie mein Bild machen sollen. Damit du dir schon mal ne Vorstellung von mir machen kannst, wie ich mit 1 1/2 Jahren aussehen werde.
    Hoffentlich sind sie wenigstens ne Woche vor dem 13 Juli mit fertig, damit du dich wenigstens ein bischen auf mich freuen kannst.
    Gönn mir ruhig ein wenig Kitsch, es ist auch gar nicht teuer. Dabei fällt mir ein, - es wird bestimmt nicht die Regel werden, aber wenn sie das Bild bringen, mußt du die Rechnung bitte mal für mich begleichen. Im Moment bin ich ziemlich pleite.
    Mama, noch ein Geheimnis muß ich dir sagen. Du kannst ruhig öfter und laut singen! Du hast die schönste Stimme die ich je gehört hab. Hier drinnen ist es dann, als sei man in ,ner riesigen Kathedrale, von allen Seiten kommen tausend Echos zurück. Und dein Puls spielt Schlagzeug dazu. Das ist ein wunderbar prickelndes Gefühl.
    Bevor ich s vergesse Mama - meine Schrift ist zwar unmöglich, aber die wirst du auch in zehn und mehr Jahren nur mit Mühe entziffern können. Mach dir also nicht allzuviele Hoffnungen.
    Mama, ... manchmal ist alles ganz ganz still, abgesehen von dem gleichmäßig ruhigen Pfeifen des Dampfkessels natürlich - ... dann denke ich daß du große Angst hast. Wenn ich könnte, würde ich dir die Schmerzen gern nehmen. Zumindest verspreche ich dir, daß ich dir so gut ich kann helfen werde. Bis dahin ist es aber noch ne kleine Weile, so daß wir dafür noch Kräfte sammeln können. Noch ist es mir nicht zu eng.
    Und wenn alles gut geht, und wir uns wiedersehen ... nach der Metamorphose, bitte Mama dann lass mir immer genug Boden unter den Füßen, damit ich eigene Wurzeln schlagen kann. Oder anders gesagt - meine ersten Flügelspitzen wachsen erst mit neun. Und bis sie ganz ausgewachsen sind, vergehen noch einmal neun Jahre.
    Dann erst werde ich die ersten zaghaften Flugversuche starten können.
    Hab also ein wenig Geduld mit mir.
    Mama ich liebe dich. Und jetzt möchte ich wieder schlafen, morgen ist auch noch ein Tag, dann erzähl ich dir mehr aus meiner Drunterwelt.
    Gute Nacht
    Mama, noch etwas: Du hast eine gute Wahl getroffen ... und ich spiel mit.

    monda

    Zitat

    Original von Beobachter
    Sehr veehrter Zweifler, hier wird dir kein Pater Ignatius antworten.

    mfg

    Beobachter


    Der Relative ... von Peter Irmischer ca. 1980

    Am Anfang schaute ich mich um
    und ich konnte nicht erkennen wer ich bin
    Die Guten sagten ich sei gut
    Die Schlechten sagten ich sei schlecht
    Gott schweigt - gibt sich mir nicht zu erkennen.

    So bin ich Gefangener dieser Welt
    muß dann gut ... und dann schlecht sein
    glaube an die Fraglichkeit der Dinge
    doch darf ich eigene Mittel benutzen zu diesem Schluß?
    Weiß ich doch weder von mir noch von meinen Mitteln
    ob sie gut oder schlecht sind.

    Es bedarf also des Bruchs der Dinge
    des Bruchs meiner selbst-
    doch laufe ich im Kreis.
    So kann ich nicht an dem Ort sein,
    dessen Perspektive es mir erlaubt zu erkennen
    wer ich wahrhaftig bin.

    Und wenn doch noch eines Tages jemand kommt,
    der mir sagt was wahr ist,
    so werde ich lachen oder weinen
    denn er kommt zu spät,
    da ich durch all mein schauen
    inzwischen erblindet bin.

    monda