Beiträge von Sunnyi

    Lieber Ahas,

    ich spreche dir ja deine persönliche Meinung auch keinesfalls ab!
    Gestehe mir selber aber auch das Recht zu, etwas in der Interpretation
    zu 'berichtigen', wenn ich der Auffassung bin, das das was ich mein(t)e,
    nicht so ganz richtig rübergekommen ist.

    Dass ich davon nichts hätte, wenn du meine Gedichte immer über
    den grünen Klee loben würdest, sehe ich aber auch so. :smoke:

    Also, nichts für ungut. Ich freu' mich darauf, im Gespräch zu bleiben. :phone: Weil so ein Dialog, an dem man sich ein
    bisschen reibt, ist doch schön und bereichernd.

    Herzliche Festgrüsse
    ~ Kerstin ~
    :(

    - "Lieber Gruss,

    Ahas *Frauen! Keine versteht mich und hat mich lieb, *knatsch** :) "


    Na, na ;) ganz sooo schlimm ist es doch gar nicht! :]

    Vielen Dank für den lieben Gruss & deine nochmaligen klärenden
    Ausführungen.

    Sonnige Strahlengrüsse
    ~ Kerstin~

    Hallo Ahasveru,

    dieses Gedicht ist eine Momentaufnahme 'meines Empfindens!'
    und hat durchaus Tiefe, wenn von dir auch nicht so empfunden. Den
    Tiefe rührt aus Ehrlichkeit.

    Ich lade den Betrachter / Leser ein, dies nachzuvollziehen, erwarte aber nicht
    in jedem Fall ein Nachempfinden in der gleichen Intensität! Das ist sicher
    auch gar nicht möglich, weil jeder von uns gefühls- und empfindungsmässig
    etwas anders gestrickt" ist. Genauso wenig ist es gewollt, zuviel
    hinein interpretieren zu lassen.

    Meine Gedanken 'fliehen' hier nicht in dem Fall, sondern fliegen.
    Und ein Schweigen im Getöse ringsum ist friedlich gemeint
    und nicht trennend, wie aus deiner Warte empfunden.

    Man könnte auch näher ausführen: ein "schweigendes Schweifen" der Gedanken
    zu dem geliebten Menschen hin.

    Nimm mir das bitte genauso wenig übel ;) wie ich dir deine Kommentare -
    aber wenn ich mich missverstanden oder fehlinterpretiert fühle,
    dann möchte ich das richtig stellen. :sound:

    mit herzlichen Grüssen
    Kerstin
    :)


    MORGENS IN DER S-BAHN

    Hörst du die Züge?
    Rattern in der Ferne
    Meine Gedanken schweigen
    zu dir - weit
    Die Stadt, vielgestaltig, fliegt
    am Abteilfenster vorbei
    Obwohl der Morgenvogel
    müde noch seine Bahnen fliegt
    und der Himmel sich zeigt
    in empörtem Grau -
    vertraue ich darauf,
    dass die Kraft meiner Gedanken
    letztendlich
    Zeit und Raum besiegt

    © K.sz


    DÄMMERSTIMMUNG

    Rosafarben hingetupft
    letzte Schleierreste
    der Dezembersonne
    verschönern sie
    den Abendhimmel

    Purpurroter Glanz
    säumt den Himmelsmantel
    letztes Auflodern
    der Sehnsuchtsfeuer
    bevor sie verschluckt werden
    von der allgewaltigen Nacht

    Und kurz gelingt's
    dass mich dieser
    verwunschene Zauber
    von den Alltagssorgen
    fast befreit.

    Denn alles bedeckt die Zeit
    alles bedeckt die Zeit -
    deckt nur nicht zu
    meine Traurigkeit.


    © K.sz


    Verletzte Liebe

    Verletzte Liebe,
    verlassenes Herz -
    wie ein fröstelnder Vogel
    in der Morgendämmerung,
    selbst die Blätter
    stürzen sich abwärts -
    kein Entgegenkommen,
    das Schicksal ist
    unerbittlich,
    gleich einem kleinen,
    wirksamen Nadelstich...


    (für Susanne –zum Trost-)

    © K.sz.


    [COLOR=orangered]
    Lieber Ahasveru,

    sehr schön, deine Reflexionen über die Hingabe :)und darin stimme ich vollkommen mit dirüberein.

    "Liebe ist frei und bedingungslos " - wie wahr!
    (Wenn es denn die freie, und nicht die egoistische besitzergreifende Form der Liebe ist, die sich dann in Gewalt entläd, wenn sie nicht mehr erwidert wird, wie es leider immer wieder vorkommt, was man so hört). COLOR]

    Sonnige Nachmittagsgrüsse
    :wink:

    Kerstin

    Ich danke dir für deine Worte!

    "...das Dein Gedicht Weggemeinschaft hauptsächlich von der Emotion Sehnsucht geprägt ist" -

    dies stimmt! Und es ist wahr, so lange man alleine geht... sind die Gedanken in Sehnsucht bei dem anderen, denn man ist ja noch allein.

    "...Meine Worte möchten in diesem Sinne mehr in die Tiefe führen"-

    -das ist dir auch i.d. Erklärung gelungen - Danke dafür.

    Lieber Abendgruß!

    ~ Kerstin~


    Liever Ashveru,

    Danke auch wieder für deinen ausführlichen, leidenschaftlichen Kommentar zu
    meinem Gedicht!
    Hier gehen jedoch deine Sichtweise und das, was ich meine, nicht ganz konform. ;)
    Mein Gedicht ist kein Hohelied auf die Einsamkeit.
    Weggemeinschaft betont hier eher die glückliche Zweisamkeit – als die Einsamkeit.
    Ich gehe zwar momentan allein den Weg entlang, bin aber in Gedanken zusammen
    mit meinem Partner. Dieses Gefühl der Verbundenheit geht über die Momente des
    Zusammenseins hinaus – der Partner, Freund, Geliebter; wie auch immer, ist gegenwärtig
    im Taktschlag meines Herzens und mit jedem Schritt . :)

    Aber, und das ist ja jedem freigestellt, Betrachtungs- und Empfindungsweisen
    Können unterschiedlich sein.

    Hattest du Gelegenheit, meine Gesichte „Kürbisengelchen“ zu lesen? Bin gespannt, was
    du da herausliest und ob die Botschaft, die Metapher, die von mir darin steckt, bei dir ankommt.


    Mit lieben Grüssen
    ~ Kerstin ~


    WEGGEMEINSCHAFT

    Ich gehe meinen Weg
    in Gedanken an dich
    und meine Schritte zeichnen
    deinen Namen auf den Asphalt.

    Mein Herz klopft die Silben,
    deines Namens im Takt
    und hört nicht auf nach dir zu fragen.
    Hält inne im Lärm des Lebens.

    Wartend auf dich,
    wissend, du kommst bald!
    Um zu teilen mein Sein -
    so ist nichts vergebens.


    © * K. Sz. *

    Ihr Lieben,
    zur Einstimmung in ein schönes Adventswochenende möchte ich Euch folgende
    Geschichte vorstellen:


    Kürbisengelchens Vorweihnachtstanz

    "Ach", sagte das kleine, pummelige Wachsengelchen, " da hat sich jemand zu uns gesellt". Und es schien als ob seine schon etwas verblassten roten Wänglein und ebenso sein orangenfarbenes Kleid – welches ihm den liebevollen Spitznamen ‚Kürbisengelchen‘ eingebracht hatte - etwas mehr Farbe bekamen und wieder an Leuchtkraft gewannen. Seitdem es wieder hervorgeholt wurde, um neben dem Schokoweihnachtsmann, dem schon ein bißchen abgewetzten Plüschrentier und dem winzigen Holzschlitten im Schaufenster des kleinen Schreibwarenladens als Weihnachtsschmuck posieren zu dürfen, waren die ersten Tage üblicherweise ziemlich langweilig verstrichen. Kaum jemand, der Notiz von ihm nahm , nur ab und zu drückte sich ein Kind die Nase platt und nahm bewundernd das Engelchen und die anderen Utensilien in Augenschein.

    Heute nun war ein besonderer Tag, da hatte man noch jemanden zu ihnen gestellt. Neugierig musterte es den Neuankömmling. Es war ein Holzmännlein in schmucker Bergbauuniform. Es trug eine blaue Uniformjacke mit silbernen Knöpflein und roten Schulterstücken am Rever. Seine weiße Hose steckte in langen, schwarzen Stiefeln mit hohem Schaft, die blitzblank geputzt waren, und auf dem Kopf hatte es ein fesches, schwarzes Käppi. In seinem kleinen, markant geschnittenen Gesichtlein blitzten neugierige, braune Knopfaugen. Nur seine Körperhaltung schien etwas unbequem, den es hatte den rechten und linken Arm seitlich weit ausgestreckt und trug silberne Tellerchen in den Handflächen. „Wozu diese wohl gut waren?“, fragte sich das Engelchen. Doch seine Frage wurde sogleich beantwortet, denn Onkel Hans, der alte, gutmütige Kauz, dem der Lottoladen gehörte, versuchte mit spitzen Fingern zwei Kerzlein in den Handflächen des Männchens zu befestigen. Als er fertig war prüfte er zufrieden das Endergebnis. Hm, diese Holzschnitzerei aus dem Erzgebirge wird sich gut machen hier, dachte er bei sich – zündete die Kerzlein an, packte eine Schachtel Ersatzkerzen daneben in Reichweite - und verschwand in das Innere des Lottoladens.

    Staunend stand das Wachsengelchen nun dem Erzgebirgswichtel gegenüber und betrachtete ihn entzückt. „Du“, faste es sich ein Herz und sprach ihn an, „Ich bin froh, daß Du hier bist. Laß uns Freunde sein, ja?“. Das Männlein schaute es verwirrt an, seine Knopfaugen funkelten im Schein des Kerzenlichtes. „Nun“, sprach er, „ich bin es gewohnt, allein zu sein. Aber ich hätte doch nichts dagegen. „Fein!“, rief das Wachsengelchen aus und schwebte ein Stückchen näher zu ihm hin, mit Bedacht daß seine Flügelchen nicht dem Kerzenlicht zu nahe kamen. „Ich heiße Elvira“ . „Und ich Robert“, taute der Erzgebirgsmajor immer mehr auf und staunte über sich selbst.

    Und so plauderten sie eine ganze Weile und die Zeit schien wie im Flug zu vergehen. Onkel Hans hatte inzwischen schon das dritte Paar Ersatzkerzen an Roberts Händen angesteckt und beide genossen die Zeit, das Licht und die Gemeinsamkeit. Erst jetzt wurden sie gewahr, wie einsam sich jeder von ihnen die letzten Jahre gefühlt hatten, in denen sie – immer zur selben Zeit – nur mal für einen kurzen Zeitraum aus den Tiefen irgenwelcher leicht angestaubten Schubladen oder Kisten hervorgekramt wurden. Engelchens Wachsbäckchen leuchteten in immer tieferem Rot und auch die Farben seines Kleidchens nahmen an Farbe und Konturen wieder zu irgendwie. Es war alles so zauberhaft, sie wünschten sich, dieser Augenblick ginge nie vorbei. „Ach“, seuftzten beide „schon bald aber wird man uns weglegen und wir werden uns eine lange, lange Zeit nicht sehen!“.

    „Komm“, rief Elvira schließlich, „laß uns nicht Trübsal blasen, laß uns lieber Tanzen!“. „Tanzen?“ Robert schaute ungläubig auf seine beiden ausgestreckten Arme mit welchen er die Kerzen hielt. „Ich verstehe“, sagte Elvira, „macht nichts, ich umarme Dich einfach und wir drehen uns“. Sie umfaßte Robert und sie begannen sich im Kreis zu drehen, immer schneller, immer schneller. Ihre Gesichter wurden erhitzt und leuchteten, die Kerzen sprühten Funken und dem Engelchen begannen wächsernde Schweißperlen am kleinen Leib runterzulaufen. Roberts Holzärmchen wurden von den Funken schon leicht angesengt und langsam fing sein ganzer Leib Feuer. Aber sie tanzten und tanzten und drehten sich mit Schwung glücklich im Takt und zerschmolzen immer mehr in dem funkelnden, sprühenden Feuerwerk ihres verzückten Tanzes. Bevor Elvira nun ganz zerschmolzen in sich zusammensank hörte man nochmal von ihr ein sich aufbäumendes, vor Glück übersprühendes, langgedehntes : „Ach!“.

    © K.Sz.



    HALMGEDANKEN

    Der letzte Halm,
    bewegt im Wind,
    Zeuge eines bewegten Sommers,
    Zeuge einer reichen Ernte,
    Getreidehalm - Lebenshalm -
    der sich nochmal gen Himmel streckt
    bevor der Winterschlaf der Felder beginnt.

    Schlafende Felder, kahl,
    werden brachliegen
    für eine lange Zeit,
    doch der Halm im Wind
    nutzt seine letzte Gelegenheit.

    Ein Halm
    zeichnet sich ab - stolz
    vor schon dämmriger Kulisse.
    Ist er der rettende Strohhalm,
    bevor die Abrißbirne Herbst kommt,
    ihn endgültig hinwegzufegen?

    Doch er wird nicht
    so einfach gehn,
    ohne die Samen seiner Früchte
    dem Wind anzuvertraun.

    So ist er doch
    Hoffnungsbringer,
    Lebensbringer.

    © * K. Sz. *

    PS: die Weisheit der Schamanen besagt -

    NICHTS STIRBT - ES GEHT NUR VON EINEM ZUSTAND IN EINEN ANDEREN ÜBER.


    Sonnenstrahlenkränze
    - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Ein neuer Morgen wirft
    Sonnenstrahlenkränze mir in den Tag
    und Lichterringe
    tanzen verwegen
    auf den Fensterscheiben,
    verwischen
    Spuren der Düsternis aus vergangener Nacht,
    Reste von Nachtflocken nur kurz verweilen
    und verschwinden.
    Erhellen meinen Tag -
    und mein Empfinden.


    © K.sz.



    SCHATTENSPIELE

    Fenster geöffnet -
    verhalten spiegelt sich darin
    ein Fetzen hellen Himmels
    flimmert auf
    vor trübem Hintergrund
    bizarr
    ragen Äste rein
    ins Bild
    die Finger der Baumkrone
    wölben sich ähnlich
    wie der gekräuselte Rand
    eines Korallenriffs
    bleiben stehen
    für einen Moment
    dann
    verwackelt
    das Spiegelbild
    kommt zur Ruhe gar
    verschwindet schließlich ganz.
    Fenster zu
    das Bild wieder verwischt
    zu Ende der
    flimmernde Tanz

    - © K.sz


    Hallo Ahasveru,

    finde ich sehr schön und eindrucksvoll, die Geschichte vom Indianischen Krieger und seinem Totemtier.

    Ja, die Distanz zu überbrücken und ein "wirkliches Mitnehmen des Hörers
    /Lesers in das wirklich Erlebte" ist eine besondere Kunst, in
    der ich mich immer wieder messen will und die ich ausprobieren möchte.
    :)

    Vielleicht wirfst du noch einen Blick auf "Seeon" ? ;) - "Energie
    sprüht im Vogelflug vorbei..."

    Sonnige Montagsgrüsse
    :wink:
    ~ Kerstin ~