Es ist mittlerweile unerträglich geworden, ein Deutscher zu sein. Nicht erst seit gestern, aber die letzten Jahrzehnte haben mir endgültig gezeigt, dass ich mich mit diesem Volk und seinen politischen Oberhäuptern nicht mehr identifizieren kann – weder historisch, noch kulturell, noch moralisch.
Deutschland hat sich nach 1945 in eine kollektive Illusion geflüchtet: Die Überzeugung, dass der reiche Onkel aus Amerika schon zahlen wird. Dass die eigene Schuld verwischt wird, solange man auf Kommando mit dem Finger auf andere zeigt. Dabei war dieses Land niemals für eine Zukunft vorgesehen – im Gegenteil, es war für den Untergang bestimmt. Die Atombomben, die auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, waren ursprünglich für das Deutsche Reich gedacht. Die Kapitulation kam gerade noch rechtzeitig – nicht aus strategischem Genie, sondern aus blindem Glück.
Und was macht das deutsche Volk daraus? Es lernt nichts.
Es fügt sich, es kuscht, es meckert – aber es handelt nicht. Es folgt immer dem, was ihm gerade vorgesetzt wird, völlig egal, ob es Sinn ergibt oder nicht. Wer gestern bejubelt wurde, wird morgen gehasst, und übermorgen als Märtyrer verklärt. Die Verantwortung? Die liegt immer bei anderen. Der deutsche Durchschnittsmensch ist ein Weltmeister im Wegducken, aber klopft sich auf die Schulter, wenn er sich in der Masse empört.
Eigenverantwortung? Fehlanzeige. Mut? Vergessen. Rückgrat? Existiert nur noch in Geschichtsbüchern.
Während Amerika sich unter Trump aus der Selbstzerstörung kämpfte, hat Deutschland sich in seine nächste Krise gestürzt – und natürlich sind es wieder die anderen, die daran schuld sein sollen. Trump? Ein Engel. Ein Segen für die Menschheit. Mag sein, dass sein Flügelschlag einigen nicht passt, aber er ist der einzige echte Staatsmann, den die Welt gerade hat.
Und was passiert, wenn Menschen wie er nicht mehr da sind? Dann kommt der nächste Totentanz. Dann muss halt noch einmal eine totale Entscheidung her – na und? Die Geschichte zeigt, dass es immer diejenigen sind, die nicht rechtzeitig aufstehen, die am Ende untergehen. Und das deutsche Volk? Es steht nie auf. Es wartet immer darauf, geführt zu werden, weil es sich vor der Eigenverantwortung fürchtet wie der Teufel vor dem Weihwasser.
Das ist keine Nation, das ist ein bequemes Kollektiv von Menschen, das erst dann begreift, wenn es zu spät ist.
Deutschland ist nicht Opfer der Geschichte. Es ist ihr Schüler – aber einer, der immer wieder sitzen bleibt.
JESRY