Wat Frauen mit Männers machen!

  • Ich schreib dat getz ma hier rein, un nich inne Medien Realitäten, sons krich ich Zoff mit Asachara.

    Und dann: Wenne mit Frau einkaufen auf Stadt muss, - der reine Horror!!

    Hasi muss mit auf Stadt.

    Sonne, Strand, Meer - Da stehße mit Lederjacke, engen Jeans und töften Schuhen auf einem Steg, rechts und links Wasser, weil das hat Meer so an sich, vor Dir der vollbrüstige Traum einer gertenschlanken Badenixe im knappsten, roten Bikini. Die lockt mit dem Zeigefinger, dasde komm solls - und Du, Du atmest tief ein, das Leder Deiner schwarzen Lederjacke knarrt, Du hakst die Finger hinter den Gürtel Deiner engen Jeans, welche an bestimmter Stelle noch enger wird - und gehs los - auf diesen Traum zu - zu allem bereit. Da, was is das?. Der Steg wankt wie verrückt - allet wackelt - und Du denks nur noch: Kacke, Kalifornien - Erdbeben - dat war et mit Dir, getz bisse hin, finito un Sendeschluss, so, wie wenn am Ende eines guten Boxkampfes die Flimmerkiste auf Schnee und Rauschen geht.

    War aber nix mit Erdbeben - weil dat merkste, weil Du irgenwie inne Realitäten tauchs - dat heiss, ich wurde wach. Rüttelt und wankt noch immer. Langsam schiebse die Lider nach oben, un dat ersße, watte siehs, sie die selbstgestricktwollenen Socken Deiner Ollen am Fussende des Bettes, die hattse immer an, weil se immer kalte Mauken hat.

    Un dann gehts los. Dat erße, watte wahrnimms, is: Du-huuu....un Dir, Dir entgleitet sofort die Gesichtsakrobatik un Du weiss, dat dat wieder einer der Tage in Deinem Leben is, welcher schon vorbei is, bevor er übbahaupt beginnt...."Du-huuuu, bisse wach", tönt es weiter neben Dir, un es rüttelt Dich noch immer. "Mann, hörma auf mit Rüttelei, ich bin wach, oder meinße, dabei kann einer pennen?", grunze ich zurück. Mein Text war okay, mein Fehler, dat ich meinen Kopf zu ihr drehte. Weil, da zuckte es dann durch die Herzklappen und mein System wollte radikal auf Tilt schalten. Denn ich blickte in eine columbianische Totenmaske - Olle lag da, un wo früher ihr Gesicht war, blickte ich auf eine dicke Schicht aus Creme, an welcher verteilt Gurkenscheiben pappten, und die Augen wurden von zwei Kiwischeiben geziert. "Mann, kannzu nich vorwarnen?" hab ich gegrunzt, dabei meinen galoppierenden Herzschlag beachtend. " Wat hasse denn getz schon wieder?" flötete es neben mir. "Ich hab nix, aber Du - un zwar inm Gesicht". "Ach dat meinße, dat is gut für die Stapilität der Haut, weisse?". "Aber nich für die Stabilität meines Gesundheitszustandes"

    Nu ja, ich dachte, dat dat getz ersma allet war - aber ich vergass das Du-huuu. Und das kam dann prompt wieder: "Du-huuu, kommße heute mit auf Stadt, ich will mir wat Dollet kaufen, un da musse mit, weile kucken muss, ob Dir dat auch gefällt" *Patsch*, wieder ein Tiefschlag des Lebens für mich. Tach im Eimer, mit die Olle auf Stadt, un in Hinsicht Knete, welche ich ihr geben darf, ist der nächste Bierlaster voll gestrichen.

    Ich ergab mich in mein Schicksal. Olle musste sich eh ers noch im Bad tunen, dat dauert immer son Stündken, also hatte ich noch Zeit, die Jungs zu instruieren. "Ich geh ma eben zu die Jungs und sach, dat ich ers später kann", sagte ich vorsichtig. Hilft aber nix, sofort plärrte es: " Datte mir aber ja wiederkomms, näää".

    Später sassen wa dann im Bus und fuhren auf Stadt. Irgenwie hatte ich schlechte Laune, und ich dachte, die musse rauslassen. So pupste ich erma vernehmlich phonetisch. Olle schielt mich natürlich sofort vonne Seite an un meint: "Höma, wars Du dat grade? Da es mir für hohe konzervative Gespräche noch zu früh war, sagte ich" Wat war ich grade?" Sie:" Na, datta eben - Du weiss schon, wat ich meine". Ich" Ach dat, nee, dat war die Hydraulik vonnem Bus". Da Frauen ja technisch unbegabtig sin, hatte ich ersma ne halbe Minute Ruhe, weil es in den tiefen Regionen des Kopfes der Ollen arbeitete. Dann" Näää, dat warße doch - kumma, die Leute kucken schon" Ich" Mach Dir ma nich ins Hemd, gesehen haben könn die nix".

    Nachher geht dat weiter......

  • Die erzwungene Materialität des ‚biologischen Geschlechts’

    „Die Kategorie des ‚sex’ ist von Anfang an normativ; sie ist, was Foucault ein ‚regulierendes Ideal’ genannt hat. In diesem Sinne fungiert das ‚biologische Geschlecht’ demnach nicht nur als Norm, sondern ist Teil einer regulierenden Praxis, die die Körper herstellt, die sie beherrscht, das heißt, deren regulierende Kraft sich als eine produktive Macht erweist, als Macht, die von ihr kontrollierten Körper zu produzieren – sie abzugrenzen, zirkulieren zu lassen und zu differenzieren. Das ‚biologische Geschlecht’ ist demnach also ein regulierendes Ideal, dessen Materialisierung erzwungen ist, und zu dieser Materialisierung kommt es (oder kommt es nicht) infolge bestimmter, höchst regulierender Praktiken. Anders gesagt, das ‚biologische Geschlecht’ ist ein ideales Konstrukt, das mit der Zeit zwangsweise materialisiert wird. Es ist nicht eine schlichte Tatsache oder ein statischer Zustand eines Körpers, sondern ein Prozeß, bei dem regulierende Normen das ‚biologische Geschlecht’ materialisieren und diese Materialisierung durch eine erzwungene ständige Wiederholung jener Normen erzielen. Daß die ständige Wiederholung notwendig ist, zeigt, daß die Materialisierung nie ganz vollendet ist, daß die Körper sich nie völlig den Normen fügen, mit denen ihre Materialisierung erzwungen wird. Es sind sogar die durch den Prozeß hervorgebrachten Instabilitäten, die Möglichkeiten der Re-Materialisierung, die einen Bereich kennzeichnen, in dem die Kraft des regulierenden Gesetzes gegen dieses selbst gewendet werden kann, um Neuartikulationen hervorzutreiben, die die hegemoniale Kraft eben dieses Gesetzes in Frage stellen."

    (Butler, Judith: Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts. Übers. v. Karin Wördemann. Berlin: Berlin Verlag, 1995. S. 21. Alle farblichen Hervorhebungen von mir, M. C. J.)