Drygalla rudert herum

  • Fast glaubte ich, bei SPOn einen recht intelligenten Kommentar zur aktuellen Diskussion zum "Eklat" um die Ruderin Nadja Drygalla gefunden zu haben... wenn denn der Artikel an dieser Stelle

    Zitat

    Was ist eigentlich das Problem?

    [...]

    Eine Antwort aber fiel in den vergangenen Tagen nicht, es wäre die naheliegendste gewesen: Nadja Drygalla selbst.

    ...zu Ende gewesen wäre.

    Doch in der Folge rudert die Autorin, Barbara Hans, dann doch wieder nur im Trüben und am Ende scheint es, als wär die ganze Welt (Medien, Funktionäre, Politiker usw.) an ihrem Dilemma Schuld, nur nicht Nadja Drygalla selbst...

    Sicher, man muss schon ziemlich blind durch die Gegend rennen, wenn man vor der Olympiade nichts davon mitbekommen haben möchte, dass Frau Drygalle eine Beziehung zu einem ehem. NPD-Mitglied hatte, doch ist es wirklich so einfach, aus ihr nun ein Opfer der Medien zu machen...?

    Mag sein, dass sie seine Ansichten nicht teilte, dass ihr Freund sich von der NPD und der rechten Szene verabschiedete und mit diesen nichts mehr am Hut hat, doch reicht es blond und "blauäugig" zu sein, um keinerlei Verantwortung für sein eigenes Tun übernehmen zu müssen...?

    Ich komm da noch nicht so ganz durch...

    _________________________________________

    • Offizieller Beitrag


    Ich komm da noch nicht so ganz durch...

    Scheinbar hast Du da ein Problem.

    Die NPD ist keine verbotene Partei. Dort tummeln sich m.M.n. mehr Spitzel Bundesdeutscher Geheimdienste als eigene Mitglieder. Deshalb war auch das Verbotsverfahren seinerzeits gescheitert. Letztlich nimmt man die Frau in Sippenhaft, das dritte Reich lässt wohlig Grüßen. Es liegt keinerlei Straftat vor, es geht einfach nur um den Fakt, dass der Partner einer nicht genehmen Partei angehörte. Viele DDR Bürger dürften das kennen.

    Hat sich also nichts, außer dem Vorzeichen, geändert.

  • Ich versteh ja durchaus die Argumente... und auch das "Problem" der Sippenhaft ist sicher nicht von der Hand zu weisen und nicht so ganz einfach zu lösen... und strafbar ist es auch nicht, eine rechte Dumpfbacke der NPD als Freund zu erwählen...

    Allerdings würd ich nichtmal aus der Richtung argumentieren wollen... Olympia als Fest der Völkerverständigung...dem friedlichen Miteinander unterschiedlicher Kulturen und Völker (sicher eine naive Sicht auf eine Veranstaltung die mehr und mehr vom Kommerz geprägt ist).. die (nun wohl geänderten(?)) Ansichten ihres NPD-Betthupferls Fischer passen mir da nicht so ganz dazu... und es handelt sich nicht um einen Verwandten (die man sich ja nun nicht aussuchen kann) oder Bekannten im Freundeskreis (mit dem man nicht stetig zu tun hat) sondern einen Menschen, mit dem man zusammen lebt...

    Letztendlich ists auch Wurscht, ob und mit wem Frau Drygalla Tisch und Bett teilt...was mich an der ganzen Sache nur stört ist, dass man sie zu einem Opfer macht... und diese ganze Diskussion um Gesinnungstests oder Sippenhaft geht in diese Richtung... sie hätt' einfach daheim bleiben sollen und gut ist...

    _________________________________________

    • Offizieller Beitrag

    Die Frau hat sich mit ihrer Leistung für Olympia qualifiziert und hat dafür jahrelang trainiert.

    Ihr Freund war mal in der NPD und mehr ist es eigentlich nicht. Wie lange muß den ein "ehemaliger" Reue zeigen oder gilt der Makel Lebenslang?

    Wo ist da die Grenze, wer legt das fest. Die NPD ist nicht verboten und demzufolge kann dies kein Grund zur Ausgrenzung sein. Aber Leistung wird in der BRD eh nicht gewürdigt, da kommen Stiefellecker viel weiter. Politiker die sich Titel erschleichen, Geld für ihre "freies Gewissen" einstreichen, sollen glaubwürdiger sein als Menschen, die mit ihrer Vergangenheit Schluß gemacht haben.

    Man kann alles machen, man muß nur der richtigen Partei, zum richtigen Zeitpunkt angehören. Das ist wohl wahre Demokratie, die neue Form einer Diktatur.

    PS: ich wähle nur freie Bürgebündnisse, da die "etablierten" oder auch die NPD, nur Verräter ihrer eigenen Ideale sind.

  • Zitat

    Politiker die sich Titel erschleichen, Geld für ihre "freies Gewissen" einstreichen, sollen glaubwürdiger sein als Menschen, die mit ihrer Vergangenheit Schluß gemacht haben.

    Diese Betrachtung gefällt mir so gut, dass ich mich ihr anschliesse !